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Noch eine Menge Arbeit

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Katharina Althaus rettet die deutsche Bilanz in Wisla. © DPA

(sid). Karl Geiger lächelte gequält, Markus Eisenbichler hakte den missglückten Ausflug auf polnische Matten in Rekordzeit ab: Beim Frühstart in den Skisprung-Winter sind die DSV-Adler in Wisla der Konkurrenz hinterher geflogen. Bei den ersten Weltcups der Geschichte auf Kunstgrün sprang für die deutschen Männer keine Top-10-Platzierung heraus - bis zum eigentlichen Auftakt auf Schnee in drei Wochen wartet noch eine Menge Arbeit.

Die deutsche Auftakt-Bilanz retteten die Frauen mit einem starken zweiten Platz von Katharina Althaus.

»Heute waren die Sprünge besser als am Samstag. Es geht in die richtige Richtung, aber wir haben noch einiges zu tun«, sagte Geiger in der ARD. Am Sonntag zeigte sich der zweimalige Olympiadritte mit Platz 17 immerhin verbessert - 24 Stunden zuvor hatte der Oberstdorfer als 34. gar den zweiten Durchgang verpasst: »Das war schon sehr ernüchternd.«

Dass ausgerechnet Routinier Pius Paschke, der sich erst kurz vor Saisonstart den sechsten und letzten deutschen Startplatz gesichert hatte, als 15. wie schon am Samstag (12.) bester Deutscher war, sprach Bände. »Ich hatte nach den vergangenen Wochen bei uns ein gutes Gefühl, aber wir haben es nicht abrufen können«, sagte Geiger.

Die Topleute um den überragenden Lokalmatador Dawid Kubacki, der beide Springen gewann, lagen aber weit über dem Niveau der sechs Deutschen. Und das lag nicht nur am ungewohnten Untergrund - der Weltverband hatte aufgrund des frühen Saisonstarts bewusst auf energieintensiven Kunstschnee verzichtet. »Was die Top drei gesprungen sind, war spektakulär. Da sind wir ein gutes Stück von weg«, sagte Geiger. Am Sonntag setzte sich Kubacki mit Sprüngen auf 131,0 und 133,5 m (287,0 Punkte) souverän vor dem Slowenen Anze Lanisek (278,7) und Norwegens Olympiasieger Marius Lindvik (277,0) durch. Geiger hatte umgerechnet fast 17 Meter Rückstand. Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler kam nach einer schwierigen Vorbereitung auf die Plätze 13 und 20. »Ich mache mir überhaupt keinen Stress. Der Höhepunkt ist die Vierschanzentournee, da müssen wir ehrlich sein«, sagte der 31-Jährige. Während der zweimalige Olympiasieger Andreas Wellinger mit den Plätzen Platz 23 und 25 nicht an die starken Sommerleistungen anknüpfte, rechtfertigte der junge Philipp Raimund mit Rang 19 am Sonntag seine Nominierung.

Eine Achterbahnfahrt legte in Polen die Olympiazweite Althaus hin: Am Samstag als 21. mit ihrem schlechtesten Weltcup-Ergebnis seit sieben Jahren, am Sonntag dann nur von der Österreicherin Eva Pinkelnig geschlagen. »Gerade nach gestern war ich heute doppelt nervös und ein bisschen verunsichert. Jetzt freue ich mich mega über das Podest«, sagte Althaus: »So kann es gerne weitergehen.« Bis es weitergeht, dauert es aber ein Weilchen: Die Männer haben nun bis zum 26. November, die Frauen bis zum 3. Dezember Pause. Dann geht’s in Finnland auf Schnee weiter.

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