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Dämpfer durch Hackls Österreicher

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(sid). Geschlagen vom Lokalmatador und seinem einstigen Mentor Georg Hackl trottete ein enttäuschter Felix Loch aus dem Zielbereich, die Jubelarien und Sprechchöre der heimischen Fans für Max Langenhan bekam der Rodel-Rekordweltmeister schon nicht mehr mit. Mit zwei nicht ganz sauberen Läufen war Loch im Einsitzer überraschend am Podest vorbeigerast, die Schlagzeilen in Oberhof gehörten plötzlich anderen - allen voran Silber-Gewinner Langenhan und dem neuen Weltmeister Jonas Müller aus Österreich, der von Hackl betreut wird.

»Das tut sehr gut, wenn die persönliche Arbeit mit Erfolg gesegnet wird«, sagte Hackl nach dem ersten großen Erfolg, seit er im vergangenen Jahr in die Alpenrepublik gewechselt war. Mit David Gleirscher auf Platz drei fuhr noch ein weiterer Hackl-Schützling auf das Podest, doch Langenhan und die Team-Staffel hielten die Stimmung im Thüringer Wald an einem berauschenden Wochenende bei der Heim-WM aufrecht.

»Ich bin Vize-Weltmeister, Silber ist heute Gold wert, ich bin glücklich«, sagte Langenhan, der aus Thüringen stammt und wegen einer gebrochenen Hand große Teile der Saison verpasst hatte: »Nach so einer Horror-Saison ist das eine kleine Belohnung.« Eine weitere folgte für den 23-Jährigen schon wenig später. Zusammen mit Weltmeisterin Anna Berreiter und dem Erfolgs-Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken sicherte Langenhan sich hauchdünn vor Hackls Österreichern Gold in der Team-Staffel.

Dadurch hatte »nur« Silber im Einsitzer an diesem frostigen Wochenende im verschneiten Oberhof irgendwie überhaupt nicht ins Bild gepasst. Mit großer Dominanz hatte das deutsche Team zuvor am Freitag und Samstag schließlich schon eine Medaille nach der anderen aus dem Eiskanal gefischt, Loch selbst hatte zum Auftakt den Sprint gewonnen und große Hoffnungen geweckt. Bei überragenden 16 von 27 möglichen Medaillen und acht von neun möglichen WM-Titeln steht die Bilanz des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) zum Abschluss der heimischen Rodel-Festspiele.

Anna Berreiter gewann bei den Frauen ihren ersten WM-Titel überhaupt, die Doppelsitzer um die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken und Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal überzeugten standesgemäß. Bereits die Sprint-Wettbewerbe mit viermal Gold zum Auftakt hatten auf ein erfolgreiches Wochenende schließen lassen. »Geiles Team, geile Stimmung, geile Leute«, resümierte Berreiter.

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