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Australian Open: Traum vom ersten Grand-Slam-Triumph geplatzt - Wütender Zverev scheitert im Achtelfinale

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Schwerer Rückschlag für Tennis-Star Alexander Zverev bei den Australian Open 2022 in Melbourne. Auch ein deutsches Doppel erlebt eine Enttäuschung.

Update vom 23. Januar 2022, 13.15 Uhr: Alexander Zverev hat zu seinem Achtelfinal-K.o. bei den Australian Open Stellung genommen. „Es war schrecklich von mir. Es gibt keine Ausreden“, sagte er nach dem Match gegen Denis Shapovalov. Klare Worte fand auch die deutsche Tennis-Legende Boris Becker bei Eurosport: „Ich habe Zverev sehr lange nicht mehr so passiv gesehen. Man kann verlieren und schlecht spielen, aber man kann sich immer anstrengen und die Seele auf dem Platz lassen. Das haben wir heute vermisst.“

Der Melbourne-Sieger von 1991 und 1996 weiter: „Er muss überlegen, was da passiert ist. Er strotzte vorher vor Selbstvertrauen, aber irgendetwas ist in diesen Wochen von Australien passiert. Das Achtelfinale ist zu wenig für einen Spitzenspieler wie Zverev.“

Australian Open: Traum vom ersten Grand-Slam-Triumph geplatzt - Wütender Zverev scheitert im Achtelfinale

Meldung vom 23. Januar 2022:

Melbourne - Alexander Zverev packte völlig frustriert seine Schlägertasche und schlich empfindlich geschlagen aus der Margaret Court Arena - der Traum vom ersten Grand-Slam-Triumph ist für den Olympiasieger einmal mehr geplatzt. Die deutsche Nummer eins hat an einem komplett gebrauchten Tag überraschend das Viertelfinale der Australian Open verpasst.

Der 24-Jährige blieb beim 3:6, 6:7 (5:7), 3:6 im Achtelfinalduell gegen den Kanadier Denis Shapovalov weit unter seinen Möglichkeiten und konnte seine fatale Bilanz gegen Spitzenspieler bei Grand-Slam-Turnieren nicht aufpolieren. Zverev hat nur eins der vergangenen acht Matches gegen Profis der Top 20 gewonnen. „Von Anfang an gab es die Körperspannung, die Aggressivität, die Dynamik in Zverevs Spiel nicht“, sagte Eurosport-Experte Boris Becker.

Zverev bei den Australian Open 2022: Traum vom ersten Grand-Slam-Triumph geplatzt

Für den hochambitionierten Zverev ist die Niederlage ein schwerer Rückschlag. Nach Gold in Tokio und dem Sieg bei den ATP Finals in Turin wollte er in Melbourne die nächsten Meilensteine seiner Karriere erreichen - den ersten Triumph bei einem Major und die Nummer eins der Weltrangliste, beides war durch die Abwesenheit von Novak Djokovic greifbar.

Doch statt Zverev trifft nun Shapovalov in der Runde der letzten Acht auf den 20-maligen Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal aus Spanien, der nach der erzwungenen Abreise von Djokovic neben US-Open-Sieger Daniil Medwedew (Russland/Nr. 2) zu den heißesten Titelanwärtern zählt.

Auch Zverev hatten die Experten auf dem Zettel. Er ging als Favorit in sein viertes Match in Melbourne, war gleichzeitig aber gewarnt. Shapovalov sei ein Spieler „mit einem höheren Niveau“ als seine bisherigen Gegner, sagte der Weltranglistendritte, der von den vorherigen sechs Aufeinandertreffen vier für sich entschieden hatte. Doch von Dominanz war am Sonntag nichts zu spüren.

Achtelfinale bei den Australian Open: Zverev erwischt kapitalen Fehlstart gegen Shapovalev

Bei 33 Grad im Schatten erwischte Zverev einen kapitalen Fehlstart. Nach zwei verpassten Breakchancen im ersten Spiel des Matches lief kaum noch etwas zusammen und Shapovalov diktierte das Geschehen im ersten Satz. „Er spielt zu passiv und steht zu weit hinter der Grundlinie. Er reagiert nur und agiert nicht“, sagte Becker. Kurz darauf ließ Zverev nach dem nächsten Break zum 0:1 im zweiten Satz den Frust an seinem Schläger aus.

Auch im weiteren Verlauf des zweiten Durchgangs wirkte der deutsche Topspieler gehemmt, aber auch Shapovalov begann plötzlich zu grübeln und reihte Fehler an Fehler. Zverev schaffte ein Break zum 5:3, schenkte den Vorteil aber sofort wieder her und war auch im Tiebreak der schwächere Spieler.

„Was ich jetzt vermisse, ist das Aufbäumen“, sagte Becker. Doch Zverevs Körpersprache verriet zu Beginn des dritten Satzes nichts Gutes. Es passte nichts zusammen und er musste seine Hoffnungen auf neue Großtaten nach 2:21 Stunden Spielzeit aufgeben.

Enttäuschung auch für das deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andres Mies in Melbourne: Auch das Duo verpasste bei den Australian Open den Einzug ins Viertelfinale. Krawietz/Mies unterlagen dem an Position fünf gesetzten australisch-slowakischen Team John Peers/Filip Polasek am Sonntag in nur 65 Minuten mit 1:6, 2:6. (SID) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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