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Glauberg (ös). Der Wetterauer Tischtennis-Kreistag fand nach der Corona-Pause wieder in gewohnter Präsenzform statt: Die Crew des gastgebenden FSV Glauberg um Abteilungsleiter Jörg Neubauer und Jugendwart Jürgen Wirtz freute sich, die Vereinsvertreter in der schmucken und sanierten Sporthalle in Glauberg begrüßen zu können. Bei den Vorstands-Neuwahlen wurde Henrik Jasper vom TTC Bad Nauheim/Steinfurth im Amt bestätigt;

auch Kreisjugendwart Holger Thösen vom TV Gedern nuimmt die nächste Legislaturperiode in Angriff.

Bürgermeisterin Henrike Strauch sowie der 2. Vorsitzende des FSV, Frank Hoffmann, sprachen einleitende Grußworte. Kreiswart Henrik Jasper (TTC Bad Nauheim/Steinfurth) überspielte das Fehlen eines Vorstandsvertreters des hessischen Tischtennis-Verbands mit etwas Humor. Auch beim Vogelsberger Kreistag eine Woche zuvor hatte sich kein HTTV-Vertreter nach Hergersdorf bemüht. Der ehemalige Kreiswart Udo Winkler wurde für stolze 20 Jahre Ehrenamt für den Verband und für seine herausragende Leistung mit einer Ehrenurkunde bedacht. Henrik Jasper moderierte die Veranstaltung gekonnt und souverän und hätte die Ehre eines Besuchs eines HTTV-Vertreters sicher verdient gehabt. Von den 44 Vereinen fehlten leider der FSV Dauernheim, der SSV Heilsberg, der TV Bruchenbrücken und wie schon beim Jugendkreistag die SG Rodheim.

Der ehemalige Kreiswart Diethelm Göbeler (TTC Bad Nauheim/Steinfurth) hatte bereits im Vorfeld im jährlich von ihm erstellten umfangreichen Kreisheft die Jahresberichte der Funktionäre veröffentlicht so dass diese nicht viel Zeit in Anspruch nahmen. Jasper hob hervor, dass durch die Umstellung auf Vierer-Mannschaften zehn Teams neu gebildet werden konnten. Ebenso, dass der Kreis Wetterau mit der Änderung in allen Ligen von Sechser- auf Vierer-Formationen durch großen Mehrheitsbeschluss einer der wenigen Vorreiterkreise in Hessen sei.

Vorreiterrolle

Auf Verbandsebene werde 2023/24 auf einen Spielbetrieb mit Vierer-Mannschaften umgestellt. In den übergeordneten Ligen ist dies bereits erfolgt. Leider gebe es auf Bezirksebene noch zu viele Widerstände, so dass es dort vermutlich noch zwei bis drei Jahre dauern werde. Dies sei umso ärgerlicher, da Auf- und Absteiger teilweise andere Spieleranzahlen in den Mannschaften benötigten. Henrik Jasper hätte sich eine einheitliche Umstellung von ganz oben nach unten in einem Schritt gewünscht, um eine klare Linie zu haben. Wie Jasper berichtete, wolle der Bezirkssportausschuss zur Runde 2023/24 wieder eine Damen-Bezirksklasse etablieren. Diese wurde vor einigen Jahren aufgrund zu weniger Mannschaften abgeschafft.

Fehlende Flexibilität

Der Kreiswart bemängelte zudem fehlende Flexibilität im HTTV-Rahmenterminplan. Den Vereinen würde die Arbeit oftmals unnötig erschwert. Der scheidende Kreissportwart Boris Dombrow (TSG Wölfersheim) appellierte an die Vereine, sich wieder mehr an den Kreisturnieren und dem Kreispokal zu beteiligen. Kreisjugendwart Holger Thösen dankte in seinem Bericht Jugend-Pokalspielleiter Werner Kaiser (TTC Bad Nauheim/Steinfurth), der nach über 20 Jahren Funktionärsarbeit nun in den Tischtennis-Ruhestand geht.

Kreisschiedsrichterwart Werner Reifschneider (Karbener Sportverein) informierte, dass es aktuell nur zwölf aktive Schiedsrichter im Kreis gebe und der Trend rückgängig sei. Die Vereine würden oft eher die Geldstrafe zahlen, statt sich um neue Schiedsrichter zu bemühen. Kreislehrwart Heiko Wöllner (TV Eichelsdorf) konnte auf zahlreiche Aus- und Fortbildungs-veranstaltungen in den letzten drei Jahren zurückblicken. Er forcierte so viele Aktivitäten wie nie zuvor im Wetteraukreis. Die Klassenleiter Bernd Wenzel (SV Bergheim) und Rolf Seifert (TTC Altenstadt) informierten, dass keine Terminplanbesprechungen mehr durchgeführt würden, sondern alles per Mail abgestimmt werde.

Jens Becker (TTC Dorheim) organisiert seit Jahren die Klasseneinteilung. Er wies darauf hin, dass laut HTTV-Regularien ein vermehrter Aufstieg nur bis Platz fünf möglich sei. Besonders unglücklich sah Becker die Situation in der 1. Kreisklasse mit nur sieben Mannschaften. Leider mussten aufgrund der unflexiblen Regelung aufstiegswillige Vereine abgelehnt werden. In der neuen Runde werde es aufgrund der Unterbesetzungen keine Relegation mehr geben, da in den meisten Klassen einige Mannschaften zusätzlich aufsteigen werde. Da durch die Vierer-Teams nun sogar vier 3. Kreisklassen entstanden seien, war Becker zuversichtlich, dass die Unterbesetzungen in den nächsten Jahren gut kompensiert werden könnte. Trotz zweier Absteiger aus der Bezirksliga bestehe die Damen-Kreisliga nur noch aus sieben Mannschaften. Wie hieraus noch eine Bezirksklasse bestückt werden solle, erschien den Verantwortlichen mehr als utopisch. Selbst einstige Hochburgen im Damenbereich wie Echzell und kürzlich noch Florstadt, stellten nur noch ein oder zwei Teams. Die gut vorbereitete Klasseneinteilung wurde nach kleinen Änderungen ohne Diskussionen beschlossen.

Ein Kreistags-Hauptpunkt waren die Neuwahlen. Der Vorstand wurde einstimmig wieder gewählt. Neuer Kreissportwart ist Thomas Altvater vom TTC Altenstadt, der bislang bereits im Bereich Kreisturniere sehr aktiv mitgewirkt hat. Auf den nicht mehr zur Verfügung stehenden Werner Reifschneider folgt als neue Kreisschiedsrichterwartin Ann-Christin Jüngst vom TTC Florstadt.

Die Versammlung musste lediglich über einen Antrag abstimmen. Rolf Kleinschmidt von der TTG Büdingen-Lorbach beantragte, dass im Wetteraukreis alle Spiele bei Mannschaftswettkämpfen mit Vierer-Teams ausgespielt werden sollten und dass kein Abbruch nach dem Siegpunkt erfolge. Im Gegensatz zu anderen Sportarten geht es beim Tischtennis zusätzlich um die persönlichen Einzelpunkte. Alle Akteure sollen so zu der gleichen Anzahl von Spielen kommen. Der Antrag wurde mit einer sehr deutlichen Mehrheit angenommen.

Gespielt wird in allen Klassen im Bundessystem mit zwei Startdoppeln und zwei Einzeldurchgängen mit je vier Matches bei zehn Spielen insgesamt.

Nach weniger als zwei Stunden konnte der alte und neue Kreiswart Henrik Jasper die harmonische und erfolgreiche Versammlung beenden.

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