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Zu viele einfache Fehler

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Region (mro). Es war wie in den beiden Jahren zuvor. Der TV 05/07 Hüttenberg bekommt in Bietigheim einfach kein Bein auf den Boden und muss mit einer deutlichen 26:33 (11:17)-Niederlage die Heimreise antreten. Mit ausgeglichenem Punktekonto geht es in die kurze Länderspielpause.

SG Bietigheim - TV Hüttenberg 33:26 (17:11). Es wurde also nichts mit dem dritten Triumph im dritten Auswärtsspiel der Saison. Nachdem der TVH bereits die nicht einfachen Auswärtsaufgaben in Rostock und Dessau knacken konnte, war man am Samstagabend nur in der Anfangsviertelstunde ebenbürtig, ehe die Hausherren gerade das eigentlich für Hüttenberg vorhandene Momentum nutzten, um sich abzusetzen.

Zwar hatte der Ex-Berliner Fredrik Genz, der erneut den Vorzug vor dem ehemaligen Hüttenberger Konstantin Poltrum erhielt, gleich im ersten Angriff Jannik Hofmann einen Siebenmeter abgekauft. Dennoch warf Ian Weber mit einem starken Eins-gegen-eins sein Team in der achten Minute mit 3:1 in Führung. Bietigheims spanischer Trainer Iker Romero - als Spieler selbst Weltmeister - reagierte sofort. Mit dem unter der Woche angeschlagenen Dominik Claus und Tom Wolf, den man erst nach Rundenbeginn vom Absteiger TuS N-Lübbecke verpflichten konnte, brachte er beeindruckende Qualität von der Bank. Und die Änderungen griffen, die Durchschlagskraft im Angriff gegen eine anfangs gut stehende TVH-Deckung wurde erhöht und ein 3:0-Lauf brachte nach einer Viertelstunde die erste SG-Führung.

Dennoch hielten die Gäste bis zum 6:6 durch den sich stark am Kreis durchsetzenden Vit Reichl nach einer Viertelstunde dagegen. Doch anstatt danach in Überzahl sich die Führung zurück zu holen, brachten technische Fehler Bietigheim wieder mit 9:6 in Front (Claus, 21.). Die Auszeit von Trainer Johannes Wohlrab eingergehend mit Personalwechseln ließen das Original aus Mittelhessen zwar durch Paul Kompenhans - an seinem 20. Geburtstag - auf 11:13 verkürzen. Bis zum Seitenwechsel traf aber nur noch Bietigheim zum 17:11-Pausenstand.

»Wir haben nach dem 6:6 keine guten Lösungen in der Abwehr gefunden«, analysierte Wohlrab nach Spielende. »Innerhalb von fünf Minuten haben wir den Faden verloren und machen zu viele einfache Fehler.«

Die auch in der zweiten Halbzeit nicht abgestellt wurden, so dass man die Gastgeber nie mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen konnte. Zwar gelang Hendrik Schreiber nach 40 Minuten das 14:19, nachdem Kompenhans stark den Ball erkämpft hatte. Und auch nach dem 18:23 durch einen Tempogegenstoß von Philipp Schwarz (45.) war Bietigheim noch in Sichtweite. Doch erneut wusste man eine Überzahl nicht zu nutzen, so dass spätestens das 28:19 durch Dominik Claus in der 52. Minute die letzten Hoffnungen zerstörte.

Johannes Wohlrab versuchte zwar mit einer offenen Manndeckung noch einmal verzweifelt, eine Wende herbeizuführen. Näher als beim 26:32 durch Hüttenbergs besten Schützen Ian Weber ließen die souveränen Romero-Schützlinge die Gäste aber nicht mehr herankommen.

»Wir müssen abgezockter agieren und nichts offene Messer laufen. Bietigheim hat genau auf diese Chance gewartet und diese eiskalt genutzt«, bemängelte der TVH-Coach. Der aber mit der Moral seiner Jungs zufrieden war, die sich nicht aufgaben. »Abhaken, durchatmen, dann kommt ein anderer Wettbewerb und dann haben wir innerhalb von zehn Tagen die Chance, zu zeigen, dass wir lernfähig sind«, ging sein Blick aber schon auf die Begegnung der 2. Pokalrunde in der nächsten Woche an gleicher Stätte.

Bietigheim: Poltrum, Genz, Kanters; Vlahovic, Claus (5), Lopez Lozano, Öhler (5), Wolf (2), Schäfer (10/6), de la Pena (3), Wiederstein (2), Velz (2), Hejny, Asmuth (1), Fischer (3).

Hüttenberg: Grazioli, Plaue (1); Schwarz (3), Kirschner (1), Opitz, Theiß (3), Fujita, Weber (6/1), Zörb (2), Reichl (1), Hofmann (1), Klein, Kompenhans (2), Schreiber (1), Ribeiro (4), Kuntscher (1).

Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach). - Siebenmeter: 6/6:2/1. - Zeitstrafen: 12:8 Minuten - Zuschauer: 937.

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