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Zu viel Risiko, zu verspielt

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Von: Michael Nickolaus

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Vier Gegentore binnen achteinhalb Minuten: Torwart Felix Bick hat die Fehler seiner Vorderleute am Sonntag nicht ausbügeln können. © Red

Bad Nauheim (mn). Landshut (nur zwei Siege aus zwölf Spielen), Bayreuth (das DEL 2-Comeback von Meister-Macher Rich Chernomaz), Krefeld (nach dem Ende der One-Man-Show von Sergej Saweljew), Selb und Heilbronn (beide Klubs haben den Top-Ten-Anschluss hergestellt) - die Deutsche Eishockey-Liga 2 bietet nach rund der Hälfte der Hauptrunde reichlich Gesprächsstoff.

Die vorrangigen Themen in der Wetterau: Warum punkten die Roten Teufel auswärts erfolgreicher als vor eigenem Publikum? Wann werden die Abwehr-Routiniers Kevin Schmidt und Patrick Seifert wieder auf dem Eis stehen? Und: Wer ist Backup beim EC Bad Nauheim, sofern Richards Babulis für die U20-WM nominiert wird und seinem Klub ab kommenden Montag für vier Wochen nicht zur Verfügung steht?

Auswärts hui, zu Hause pfui: Die Unterstützung ist da: Zahlreich (2288 Zuschauer im Schnitt) und überwiegend auch sehr lautstark und stimmungsvoll. Dennoch. Die Roten Teufel haben aus zwölf Spielen im Colonel-Knight-Stadion »nur« 19 Punkte gewonnen (Platz sieben im Heim-Ranking). Auswärts wurden bereits 26 Zähler verbucht (zuletzt sieben Siege ein Serie, Rang zwei hinter Kassel). Zu Hause laufe man zu oft ins offene Messer, wolle zu viel, verliere die Geduld, agiere zu verspielt, sagt Trainer Harry Lange. »Die ersten 20 Minuten gegen Freiburg waren viel zu risikofreudig, wir hatten zu wenig Absicherung, hatten Glück, waren zu verspielt und wollten noch den dritten oder vierten Mann einbinden. Die Jungs hatten vielleicht ihren Spaß, aber so gewinnt man keine Spiele.« Die Quittung gab im zweiten Durchgang (»Da habe ich zwei, drei Sachen gesehen, die so einfach nicht passieren dürfen«). Auswärts spiele seine Mannschaft zielstrebiger, zweckmäßiger, habe mehr den eigentlichen Zweck im Sinne, den Torabschluss.

Die Ausfälle in der Verteidigung: Kevin Schmidt hat Ende Oktober sein letztes Spiel bestritten, fehlt seit inzwischen neun Partien. Der DEL2-Verteidiger der Vorsaison steht zwar inzwischen wieder in den Schlittschuhen und steigert sein Pensum. An ein Comeback ist - so der aktuelle Stand - frühestens in der kommenden Woche zu denken. Wie lange Patrick Seifert ausfällt, ist noch offen. Die Ergebnisses eines MRT-Termins gilt es abzuwarten. Am Freitag in Landshut hatte sich der 32-Jährige verletzt. Von zwei bis drei Wochen müsse man mindestens ausgehen, heißt es.

Die Backup-Position: Am kommenden Montag trifft sich die U20-Nationalmannschaft in Füssen zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft vom 26. Dezember bis 5. Januar in Kanada. Eine Nominierung von Richards Babulis ist zu erwarten. Bad Nauheim würde ohne klassichen zweiten Torwart dastehen. Aktuell laufen Gespräch mit Kooperationspartner Köln, Förderlizenzkeeper Niklas Lunemann für diese Zeit in die Wetterau zu holen. Der 20-Jährige, im Vorjahr ein Einsatz für die Roten Teufel, sammelt aktuell als Nummer eins beim Oberligisten Duisburg Spielpraxis.

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