Ziel: Auswärts nachlegen
Gedern/Nidda (flo). Der Start in den Monat der Wahrheit ist den Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda mit dem 30:24-Heimerfolg gegen die TG 88 Pforzheim gelungen. Nun soll auswärts nachgelegt werden. Am Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle der Berufsbildenden Schule) ist die Mannschaft von Trainer Christian Breiler bei der angeschlagenen HSG Wittlich zu Gast.
HSG Wittlich - HSG Gedern/Nidda (Samstag, 19.30 Uhr). Ob das gut gehen könne, wird sich rund um die Wetterauerinnen vor dieser Saison manch einer gefragt haben. Ohne die von Bord gegangenen Mittelfrau Hannah Niebergall, von deren Performance in der letzten Saison das Wohl und Wehe der Spielgemeinschaft abhing. Ohne Kreisläuferin Klara Engel, die aufgrund eines Stipendiums in Kanada erst in der Rückrunde wieder zur Verfügung steht. Mit einem neu zusammengestellten, keineswegs eingespielten Abwehr-Innenblock, da zum einen die mittlerweile nach einem Kreuzbandriss ins Training zurückgekehrte Hanna Rösner fehlt und zum anderen Leonie Hutin aufgrund einer Auslandsreise weite Teile der kurzen Vorbereitung verpasste. Viele Baustellen also, die Zweifel berechtigt erschienen ließen. Diese aber hat die HSG Gedern/Nidda beiseitegeschoben, steht nach acht von zehn Spielen der ersten Halbserie mit 9:7 Punkten auf Platz drei. Selbstverständlich ist das keineswegs, eher etwas überraschend. Es ist also nachvollziehbar, wenn Trainer Breiler einordnet, »dass ich es sofort unterschrieben hätte, wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir zu diesem Zeitpunkt 9:7 Punkte haben«. Verbunden übrigens mit der Perspektive, sich sehr früh einen satten Vorsprung auf die gefährdete Zone zu erspielen. Die Wetterauerinnen haben in den nächsten Spielen zweifelsfrei eine riesengroße Chance, sich noch vor der Winterpause eine formidable Ausgangslage zu erarbeiten.
Drei Spiele gegen Kellerkinder
In den nächsten drei Begegnungen trifft die Spielgemeinschaft stets auf Teams, die derzeit zu den Kellerkindern der Süd-West-Staffel zählen. Den Drittletzten HSG Wittlich, den Viertletzten TSV Bönnigheim, zum Rückrundenauftakt dann auf das aktuelle Schlusslicht TSG Eddersheim. Unlösbar sind diese Aufgaben freilich nicht, Selbstläufer aber ebenso wenig. Dazu ist das Leistungsniveau zu ausgeglichen - die HSG Bensheim/Auerbach II und die HSG Freiburg einmal ausgenommen.
Am Samstag, das steht fest, gastiert Gedern/Nidda bei einem angeschlagenen Gegner. Etliche Langzeitverletzungen haben bei den Eifelanerinnen schwer zu füllende Lücken gerissen, was den im Sommer erfolgten Umbruch zusätzlich erschwert. Regelmäßig helfen Spielerinnen aus dem fünftklassigen Rheinlandligateam aus. Weshalb nach einem guten 4:2-Punktestart bislang keine weiteren Zähler dazukommen, sondern Wittlich gegen Eddersheim (20:24), St. Leon/Reilingen (17:20) sowie Bönnigheim (32:36) zuletzt drei Mal in Serie verlor.
HSG Wittlich nicht unterschätzen
»Wir werden den Gegner ganz bestimmt nicht unterschätzen. Sie hatten kein Spiel, in dem sie sich abschießen lassen haben und werden auch uns alles abverlangen«, warnt Breiler vor Leichtsinn. Zumal auch der HSG-Trainer personell keineswegs aus dem Vollen schöpfen kann. Mittelfrau Eva Schneider, die gegen Pforzheim für einige Minuten auf der Platte stand, ist noch immer krank. »Sie hat dann zwei Wochen nicht trainiert. Ich denke, das wird eher schwierig mit einem Einsatz«, hat Breiler wenig Hoffnung auf Schneiders Mitwirken. Auch Torfrau Yvonne Petek und Außen Charlotte Schäfer sind gesundheitlich angeschlagen. Kreisläuferin Nadin Patz ist verletzungsbedingt nicht dabei, Rückraumtalent Ruslana Litvinov fehlt aufgrund eines Jugendspiels. »Die Trainingswoche war alles andere als optimal. Aber wir wollen alles daransetzen, etwas aus Wittlich mitzunehmen«, sagt Breiler. »Für uns wird es dafür wichtig sein, in der Abwehr im Eins-gegen-eins die Räume zuzumachen und selbst Tempo ins Spiel zu bringen.«