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Wichtiger Sieg für den Kopf

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Eva Schneider (gelbes Trikot) setzt sich mit der HSG Gedern/Nidda gegen Katja Kerner und den TSV Bönnigheim durch. © Achim Senzel

Erst überzeugend, dann wacklig - und am Ende erfolgreich beim Start ins Jahr 2023: Gegen den Tabellenvorletzten TSV Bönnigheim erkämpfte sich die HSG Gedern/Nidda einen 27:24-Arbeitssieg.

Die beiden Punkte zum Auftakt ins neue Drittliga-Jahr blieben nicht zuletzt dank Torhüterin Anne Heß in Nidda. Sie avancierte mit 22 Paraden und einer herausragenden Quote von 48 Prozent gehaltener Bälle zur Sieggarantin für die Handballerinnen HSG Gedern/Nidda .

Starke Anne Heß

»Natürlich gibt es für dieses Spiel keinen Schönheitspreis, aber es zählen für uns einfach die Punkte. Das Wie war in diesem Fall egal«, atmete Trainer Christian Breiler erleichtert auf. »Für den Kopf war dieser Sieg nach den zwei nicht so guten Spielen vor der Winterpause sehr wichtig.« Und: »Ich glaube, dass das ein riesiger Schritt war. Wenn wir - und davon bin ich überzeugt - noch den einen oder anderen Sieg einfahren, dürfte da nichts mehr passieren.« Die Chancen, eine in puncto Klassenerhalt sorgenfreie Restsaison zu verleben, sind also ein Stückchen größer geworden.

Dass die HSG Gedern/Nidda diese Begegnung über weite Strecken vollkommen im Griff hatte, hing insbesondere mit zwei Faktoren zusammen: Nämlich zum einen mit Schlussfrau Heß, die im Zusammenspiel mit der Deckung einige Rückraumversuche vereitelte, aber eben auch diverse freie Bälle parierte. »Anne hat ein richtig gutes Spiel gemacht und uns in der zweiten Hälfte auch irgendwo gerettet«, lobte Breiler. Und zum anderen mit dem starken Umschaltspiel aus der eigenen Defensive heraus.

Denn fast immer, wenn sich die Möglichkeit bot, drückten die Wetterauerinnen massiv aufs Tempo. Der Lohn: Regelmäßige Treffer insbesondere aus der ersten und zweiten Welle heraus. »Wir haben es nicht geschafft, die schnellen Gegentore zu unterbinden«, befand Bönnigheims Co-Trainer Predrag Effinger, der den bei der Handball-WM weilenden Chefcoach Sven Bühler vertrat. So traf die Rückraumrechte Sybille Droll infolge einer Heß-Parade per Tempogegenstoß zum 7:4 (11.). So setzte sich die schnelle Mittelfrau Eva Schneider aus dem Umschaltspiel heraus im Eins-gegen-Eins durch und stellte auf 9:5 (19.). So netzte die unter der Woche noch krankheitsbedingt fehlende Kirsten Schindler via erste Welle zum 13:9 (29.) ein, ehe Gedern/Nidda mit einer 13:10-Führung in die Pause ging.

Auch danach hielten die Gastgeberinnen die Spielgeschwindigkeit hoch, kamen folglich zu einfachen Treffern. Als Rückraumakteurin Sabine Kaiser aus dem erweiterten Gegenstoß heraus den 19:13-Vorsprung (37.) besorgte, deutete alles auf einen ungefährdeten Sieg der Breiler-Truppe hin. Dann aber kam ein Bruch ins HSG-Spiel. »Durch ein paar teils unnötige Zeitstrafen ist bei uns der Faden gerissen«, befand der Trainer. Vor allem aber: Plötzlich traf seine Mannschaft das Tor nicht mehr, vergab von den Außenpositionen und vom Kreis haufenweise beste Chancen. Weshalb die Führung beim 20:19 (45.) auf nur noch einen Treffer zusammengeschrumpft war. Mit Balleroberungen in der Defensive stabilisierten sich die Gastgeberinnen wieder. Als dann Schindler in der 55. Minute per Siebenmeter auf 25:21 stellte, war der doppelte Punktgewinn eingetütet.

»Unter den Bedingungen, die wir bisher im Training aufgrund von Urlauben und Krankheit hatten, war klar, dass es schwer wird«, war HSG-Coach Breiler nicht überrascht. Dessen Mannschaft, bei der in den Schlussminuten auch Neuzugang Amy Blümel ihr Debüt feierte, wird erst am übernächsten Wochenende wieder gefordert sein: Am 29. Januar sind die Wetterauerinnen beim Tabellendritten 1. FSV Mainz 05 II zu Gast. Breiler: »Wir haben also zwei Wochen Zeit, um uns auf Mainz vorzubereiten. Diese zwei Wochen tun uns auch gut.«

HSG Gedern/Nidda: Petek (bei drei Siebenmetern), Heß; Rösner (n.e.), Schüler (1), Engel, Pfaff (2), Hutin (3), Kaiser (4), Wäscher (3), Schneider (5), Niebergall (n.e.), Schinler (6/3), Krauß, Droll (2), Blümel, Schäfer (1). TSV Bönnigheim: Hamann (bei einem Siebenmeter), Gerullis; Zäh (2), Haiges, Gröger, Graner (4/1), Meic, Christel (3), Häberlen (5/5), Biedermann, Halupka (5), Kerner (3), Fischer (2), Grosser. Schiedsrichter: Hegebart/Schönberger (Eltville-Martinsthal/Heidenrod) - Zuschauer: 350 - Zeitstrafen: 12:6 Minuten (Pfaff, Kaiser, Wäscher/2, Schindler, Schäfer - Zäh, Graner, Biedermann) - Siebenmeter: 4/3:8/6 - Spielfilm: 6:4 (9.), 9:5 (19.), 13:10 (30.), 19:13 (37.), 20:19 (45.), 23:20 (51.), 27:24 (60.). Von Florian Deis

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Rica Wäscher (hier gegen Sina Häberlen) erzielt insgesamt drei Tore. © Achim Senzel

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