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Wetterauer Senioren sind spitze

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Von: Sascha Arndt

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Zufriedene Gesichter bei Startern von der Laufgruppe des LLT Wallernhausen mit Hilke Bertschy-Abele, Michael Abele, Markus Riedl (von links) und Freunden der Familie (Mario und Julia Blandamura). © Sascha Arndt

Region (ars). Aus den 425 gemeldeten Teilnehmern des 46. Oberrodenbacher Silvesterlaufs, der nach zweijähriger »Corona-Pause« bei frühlingshafter Witterung unter der Regie des TV Oberrodenbach bestens vorbereitet über die Bühne ging, stachen die Wetterauer Teilnehmer heraus. Neben den siegreichen Brüdern Lukas und Marius Abele aus Dauernheim waren Norbert Gündling (Nidda/M80), Günter Pressler (LG Altenstadt/M80) und der 85-jährige Gerhard Dönges vom LLT Wallernhausen in den Wettbewerben über 5,4 Kilometer und zehn Kilometer eine Klasse für sich.

Das durch seinen familiären Charakter im ganzen Rhein-Main-Gebiet beliebte Lauf-Festival punktete bei allen Leistungs- und Altersklassen, von denen die Ü70-Teilnehmer mit insgesamt zwölf Startern bemerkenswert stark vertreten waren. Doch bevor die fitten Senioren die Laufschuhe schnürten, eröffneten Veranstaltungsleiter Michael Marquardt und Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna mit den Schülerläufen ab Jahrgang 2016 die Jagd der Youngster auf Urkunden und Medaillen.

Gleich im ersten Wettkampf über 625 Meter rannten Tim Wohlgethan (TV Roßdorf/1.M07), der auf seiner Hausstrecke bestens vorbereitete Luis Leimbach (TV Oberrodenbach/2.M07) und Felix Arndt (SSC Hanau-Rodenbach/1.M06) mit Zeiten unter der 2:40-Minuten-Marke schnell wie selten zuvor in der Silvesterlaufhistorie. Die optimalen Bedingungen nutzten auch W06-Siegerin Amal Fettah (SSC/3:00 Minuten) und Anna Henning (TV Roßdorf/3:13 Minuten) zu flotten Läufen der Jüngsten. Stark auch Paulina Worm vom TV Roßdorf als W11-Siegerin über 1875 Meter.

Mit dem Wechsel der Starterpistole zum früheren Landrat und Spitzenläufer Karl Eyerkaufer galt dann voller Einsatz für die Jugend und Erwachsenen im 5,45-Kilometer-Wettbewerb. Lukas Abele, deutscher Hochschulmeister im 1500-Meter-Lauf, preschte direkt an die Spitze, die er in der Zeit von 17:57 Minuten deutlich vor dem früheren Sieger Lienhard Hersel (1.M40/19:56 Minuten) behauptete. Von seiner bemerkenswerten Fitness und der guten Stimmung der zahlreichen Zuschauer über die Strecke getragen, spulte der 82-jährige Norbert Gündling die profilierten 5,45 Kilometer bei seiner zwölften Teilnahme am TVO-Silvesterlauf in beachtlichen 35:10 Minuten ab und war voll des Lobes für den TV Oberrodenbach: »Ich laufe seit 67 Jahren Wettkämpfe, mein erster war am 23.Oktober 1955 in Großostheim. Beim Oberrodenbacher Silvesterlauf war ich bestimmt schon 20 Mal dabei - ein großes Lob für den Veranstalter: Auf der Strecke ist alles super vorbereitet. Das sieht man selten so gut abtrassiert und ausgeschildert.«

Davon profitierte auch das Team des LLT Wallernhausen, das mit Michael Abele in 28:55 Minuten den Zweitplatzierten der M60 ins Ziel brachte. Peter Leibnitz vom Laufprojekt Büdingen folgte als Achter in 31:11 Minuten, Hilke Bertschy-Abele belegte in 31:54 Minuten bei den Frauen W50 Rang sechs.

Im Hauptlauf über zehn Kilometer schielte Marius Abele auf den 13 Jahre alten Streckenrekord von 33:05,8 Minuten, den er im Vorjahr bei einem Testlauf in Eigenregie mit 32:32 Minuten schon deutlich unterboten hatte. Doch diesmal fehlte dem deutschen U23-Halbmarathonmeister die rechte Tagesform - und er konnte am Ende der kraftzehrenden zwei Runden nach 34:16 Minuten sogar froh sein, dass der nationale U18-Rekordhalter und EM-Teilnehmer Tristan Kaufhold (ebenfalls SSC/34:32 Minuten) nicht noch die letzten fehlenden 16 Sekunden zugelaufen hatte. »Am Anstieg der zweiten Runde habe ich deutlich aufgeholt«, freute sich der 2022 mit vier DM-Goldmedaillen ausgezeichnete Kaufhold nach längerer Krankheitspause, während Abele konstatierte, dass es aktuell »nicht ganz so locker wie sonst« läuft. Christian Schüller (Laufprojekt Büdingen) war nach 45:56 Minuten als Neunter der M50 im Ziel.

Ein Feuerwerk bot Günter Pressler von der LG Altenstadt. Der 82-Jährige zeigte mit 1:06:13 Stunden als Erster der M80 vor Mustafa Erdogan (LT Hanau/Bruchköbel/1:10:10 Stunden) seine besondere Leistungsstärke. »Das ist mein Jahresabschluss, um die Form zu testen. Immerhin sind wir noch drei Konurrenten in der M80. Am Berg wollte ich langsam angehen, um da gut durchzukommen. Ich habe keine Probleme mit meinen Knochen und Muskeln, alles bestens, obwohl mich 2013 beim Ironman in Frankfurt ein Radfahrer umgefahren hat und ich nachfolgend mit Beckenbruch 15 Wochen im Rollstuhl saß. Das ist längst ausgestanden, für 2023 bin ich schon für den Mallorca Halb-Ironman gemeldet«, erklärte der Altenstädter Athlet.

Als Vorbild für die Jugend sieht sich zurecht Gerhard Dönges vom LLT Wallernhausen. Der 85-Jährige beschloss in 1:34:12 Stunden das Teilnehmerfeld, nachdem auch er den zehnprozentigen Anstieg des »Moby Dick« gemeistert hatte - kein Problem für den bewegungsfreudigen Allrounder, der zuletzt Ende November beim Frankfurter Messeturm-Lauf die 1200 Stufen unter die Füße genommen hatte und in Oberrodenbach bestens gelaunt vom Ziel zur Siegerehrung in der Südhanghalle eilte, um dort Medaille und Urkunde in Empfang zu nehmen.

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