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"Werden nicht schlau aus den letzten beiden Jahren"

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Von: Torben Frieborg

GEDERN/NIDDA/OBERAU - Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat beschlossen, dass die 20 Mannschaften der Gruppenliga Frankfurt Ost eine "klassische" Saison mit Hin- und Rückrunde absolvieren (der Kreis-Anzeiger berichtete). Damit steht den Clubs eine Mammutrunde mit 38 Spieltagen bevor.

In den vergangenen Tagen waren Diskussionen aufgekommen, ob es angesichts der nach wie vor diffusen Corona-Lage sinnvoller wäre, die Gruppenliga zu teilen. Eine kurzfristige vom Hessischen Fußball-Verband einberufene Videokonferenz mit den Vereinsvertretern ergab jedoch kein einheitliches Meinungsbild, heißt es in der Pressemitteilung des HFV. Das wiederum kann Peter Kuhl nicht verstehen: "Zehn Vereine stimmten für eine Ligenteilung nach geografischen Gesichtspunkten und drei für eine Einfachrunde mit anschließender Auf- und Abstiegsrunde. Sieben Vereine bevorzugten das Modell, das jetzt vom HFV gewählt wurde. Warum stimmen wir dann überhaupt ab?" Der Spielausschusschef der Sportfreunde Oberau war gegen den nun gewählten Modus, weil es bei den beiden anderen Modellen nur maximal 30 Spieltage gegeben hätte. "Scheinbar rechnen alle damit, dass Corona vorbei ist. Der Herbst kommt schneller als man denkt. Dann will ich mal sehen, was los ist. Wir werden einfach nicht schlau aus den letzten beiden Jahren", legt Kuhl nach.

Kai Grüning, Vorsitzender des FC Alemannia Gederen, kann Kuhl nur zustimmen: "Die zehn Vereine haben relativ plausibel erklärt, warum sie für die Ligenteilung waren. Es ging darum, Wochenspieltage zu vermeiden. Jetzt haben wir leider sechs bis acht davon. Es wird eine Herkulesaufgabe für die Clubs, weil wir zudem noch im Kreispokal spielen. Wenn es dann einen harten Winter gibt, wird es ganz eng. Bei Schneefall nutzen uns unsere Rasenplätze nichts." Auf der einen Seite kann Grüning verstehen, "dass die Offenbacher sich gegen eine Ligenteilung nach geografischen Gesichtspunkten wehrten, weil dann die vermeintlich stärkeren Offenbacher Teams und die vermeintlich schwächeren Mannschaften aus den Kreisen Büdingen und Gelnhausen in einer Gruppe gespielt hätten". Auf der anderen Seite hätte man die Gruppen aber auch per Losverfahren aufteilen können.

Büdingens Kreisfußballwart Jörg Hinterseher unterbreitete einen anderen Vorschlag, hätte vier Offenbacher Vereine in die eine und vier Offenbacher Vereine in die andere Gruppe gesteckt. Im Endeffekt sei alles sehr unglücklich gelaufen. "Jetzt hat der HFV eine Entscheidung getroffen, die von anderen umgesetzt werden muss", lautet Hintersehers Fazit.

Ferdi Özcan, Trainer des SC Viktoria Nidda, kann sich mit dem klassischen Spielmodell anfreunden und hofft, "dass trotz Corona alle Partie ausgetragen werden". Er kann aber auch nicht nachvollziehen, "dass wir erst abstimmen und dann eine andere Entscheidung getroffen wird." Der offizielle Saisonstart soll am 15. August erfolgen.

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