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Warnung vor Büdinger Offensivstärke

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Von: Peter Maresch

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Nico Winter (rechts) vom SV Seemental II versucht, den Büdinger Abdullah Yildiz auf dem Weg in die gegnerische Hälfte zu bremsen. © Achim Senzel

Kreis Büdingen (pem). Der SV Rainrod spielt am letzten Vorrundenspieltag in der Fußball-Kreisliga A Büdingen bereits als Herbstmeister gegen die SG Büdingen . Das war bis dato der Lohn für eine Halbserie, in welcher der SV in einem ausgeglichenen Feld immer ein wenig die Nase vorn hatte gegenüber der Konkurrenz. Nur eine Niederlage gab es kürzlich gegen die FSG Altenstadt.

»Wir haben defensiv richtig solide gestanden und alle Neuzugänge haben sich sehr gut integriert«, sagt Spielertrainer Sven Diedrich. Die »Herbstmeisterschaft« ist eine Momentaufnahme, Titelfavorit sind die Rainröder aber nun. Kleine Schwächen sieht Diedrich noch bei der Chancenverwertung, sagt aber auch: »Gerade einige unserer jungen Spieler hatten mit Verletzungen zu kämpfen, sie sind jetzt alle wieder fit. Dadurch werden wir auch offensiv bald wieder stärker sein.« In der Vorsaison zählten die Rainröder auch bereits zu den Aufstiegsfavoriten, brachen aber in der Rückrunde wegen vieler Ausfälle ein. Durch etliche Neuzugänge im Sommer sollte eine Wiederholung der Situation verhindert werden. Dies scheint auch gelungen zu sein, denn, so Diedrich, weitere Zugänge in der Winterpause soll es nicht geben: »Wir haben nichts geplant, denn der Kader ist sehr groß.« Die Büdinger nimmt er nicht auf die leichte Schulter: »Ich kenne die Mannschaft, und sie ist offensiv sehr stark. Sie sind aber auch ein bisschen eine Wundertüte, nicht immer liefern sie gute Ergebnisse. Wir nehmen sie sehr ernst, aber können auch aus dem Vollen schöpfen und wollen auf jeden Fall gewinnen.« Die Büdinger steigerten sich während der Vorrunde deutlich: Zum einen trat die Mannschaft zuletzt disziplinierter auf, während sie zu Saisonbeginn etliche Platzverweise bekam. Zum anderen sind sie aktuell das torgefährlichste Team in der Liga - wozu freilich auch das 12:2 gegen den nur mit zehn Mann spielenden SV Seemental II beitrug. Neben Almin Karalic als etabliertem Stürmer spielten sich zuletzt Abdullah Yildiz (8 Tore) und Cihat Balik (7 Tore) ins Rampenlicht. Gelingt es Spielertrainer Volkan Bina, mehr Konstanz in die Leistungen zu bringen, so könnte die Mannschaft durchaus noch in der Spitzengruppe ein Wörtchen mitreden.

Die FSG Altenstadt spielt gegen den VfR Rudingshain . Wie die Büdinger zählen die Altenstädter zu den Teams, die während der Vorrunde noch eine Schippe drauflegen konnten. Der Oktober war der bisher erfolgreichste Monat der Mannschaft von Trainer Markus Pioch - vier Siege in Folge gelangen zuletzt. Auch hier steht die Tür zur Spitzengruppe daher noch offen. Die Rudingshainer reisen eher als Außenseiter nach Altenstadt. Dank eines wichtigen Derbyerfolges beim SV Seemental II am Mittwoch (3:1) konnten sie sich etwas Abstand zur Abstiegszone verschaffen. Dass der VfR wieder in den Abstiegskampf muss, ist dem kleinen, etwas in die Jahre gekommenen Kader verschuldet. Die Rudingshainer profitieren davon, dass sie die wichtigen Partien gegen die direkten Konkurrenten meist gewinnen konnten.

Der VfR Hainchen steht mit bisher nur acht Punkten bedeutendend schlechter da als der VfR - morgen spielt er gegen die SG Rohrbach/Aulendiebach . Eigentlich war es im Sommer anders geplant: Durch viele Neuzugänge, darunter einige Rückkehrer, sollte sich der VfR wieder weiter vorne platzieren.

»Wir können in den seltensten Fällen mal mit einem kompletten Kader antreten.

Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison«, sagt Trainer Rene Lotze. Aktuell fielen etwa Thomas Jennek und Verteidiger Julian Kunkel aus, viele andere, wie die Offensivkräfte Lukas Klein und Anton Krasniqi, seien angeschlagen. »Außerdem konnten wir den Abgang von Daniel Hacker nicht verkraften«, ergänzt Lotze - der Mittelfeldregisseur zog aus der Wetterau weg. In den verbliebenen Spielen bis zur Rückrunde gehe es darum, »den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Das haben wir der Mannschaft eingeimpft.« Lotze weiß um die Stärke des Gegners: »Viele der aktuellen Spieler bei der SG habe ich einst als Trainer der JSG Hardeck trainiert. Wenn wir kompakt auftreten, können wir hier punkten.« Die Rohrbacher sahen lange Zeit aus wie der sichere Hauptkonkurrent der Rainröder, doch dann fielen die beiden wichtigsten Spieler im Mittelfeld, Niklas Laumer und Ali Haiahem, für einige Partien aus und die Mannschaft erntete mehrere Niederlagen. Allerdings konnte die SG ihre Niederlagenserie am vergangenen Wochenende mit einem 5:3-Sieg gegen Gedern II beenden.

Der FC Rommelhausen tritt gegen den FC Lorbach an. Bei den Rommelhäusern zeigte sich im letzten Monat: Für die Spitzengruppe ist die Mannschaft noch nicht reif. Nur ein Sieg bei Abstiegskandidat Rudingshain (4:2) sprang innerhalb der letzten vier Wochen raus. Auch gelang es den Gegnern, die Kreise des Sturmduos Andrei Butiu/Gheorghe Anghel erfolgreicher zu stören. Die Verletzung von Torhüter Denis Dogari schwächt die Mannschaft ebenfalls stark. Die abwehrstarken Lorbacher dürften hier favorisiert sein. Der Aufsteiger legte eine starke Vorrunde hin und spielte sich gleich in die Spitzengruppe. Ein »Luxusproblem« der Lorbacher war, dass sie die Spiele gegen die direkten Konkurrenten in der Spitzengruppe nicht gewinnen konnten. Mit einem Sieg beim FC könnte die Mannschaft aber wieder auf den zweiten Platz vorrücken.

Der FC Alemannia Gedern II spielt gegen die SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten . Die Gederner Reserve besaß in der Vorrunde nicht mehr das Spielerreservoir für die Spitzengruppe, konnte allerdings auch die schwache Rückrunde vergessen machen. Die Elf von Trainer Sven Hack ist ein Kandidat fürs Tabellenmittelfeld. Die SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten konnte den Abgang wichtiger Spieler vor der Runde verkraften und hielt sich fast konsequent am Rand der Spitzengruppe.

Zwei Teams haben die Vorrundenspiele bereits hinter sich gebracht. Bei der SG Usenborn/Bergheim gab es einen gelungenen Vorrundenabschluss beim FC Germania Ortenberg mit einem 3:1-Derbysieg zur Eröffnung des »Kalten Marktes«. »Das war völlig verdient, wir waren da die bessere Mannschaft«, kommentierte Nico Lämmchen aus dem Spielausschuss der SG das Spiel. Durch den Sieg konnte die Mannschaft etwas mehr ans Mittelfeld heranrücken. Es gebe einen Aufwärtstrend, sagt Lämmchen: »Aus den letzten vier Spielen haben wir sieben Punkte geholt. Die Handschrift unseres neuen Trainers Daniel Knebel ist deutlich erkennbar, er hat frischen Wind reingebracht.« Die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim erspielte sich einen Platz in der Spitzengruppe und ist aktuell Zweiter. Der am Wochenende spielfreie Kreisoberliga-Absteiger liegt somit von den Resultaten im Soll, wobei die spielerischen Leistungen noch wechselhaft waren.

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