1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Traditioneller Terminstress

Erstellt:

Region (mk). Das heftige Programm zum ersten und zweiten Advent ist geschafft, mit lauter Branchengrößen-Begegnungen. Was jetzt allerdings in der weiteren Vorweihnachtszeit und dann im traditionellen Terminstress rund um Weihnachten und Silvester auf die Frankfurter Löwen zukommt, ist für den Ausgang der ja immer noch nicht einmal zur Hälfte bestrittenen Hauptrunde in der ersten Klasse des deutschen Eishockeys möglicherweise noch bedeutsamer.

Angefangen mit dem Empfang der Bietigheim Steelers am Freitag (19.30 Uhr) in der Eissporthalle am Ratsweg - als gute Gelegenheit, den eindeutigsten Abstiegskandidaten weiter zu distanzieren und Abstand zur Gefahrenzone zu halten.

»Man kann sicher sagen: Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren«, meint Sportdirektor Franz-David Fritzmeier, bevorzugt aber eine andere Herangehensweise. »Ich sage: Es ist eine gute Chance, weitere drei Punkte zu holen.« Für seine Aufsteiger ist es eine ungewohnte Ausgangslage: Favoriten sind die Neulinge in der ersten Liga selten, umso öfter waren sie in dieser bislang sehr zufriedenstellenden Saison für schöne Überraschungen gut. Nun aber erwartet sie eine Rollenverteilung, wie man sie eher aus DEL-2-Jahren kennt, passenderweise gegen den alten Zweitliga-Erzrivalen. »Bietigheim wird nicht mitspielen, sondern warten, bis uns Fehler passieren, und dann zuschlagen wollen«, warnt Fritzmeier. »Sie werden taktisch und sehr diszipliniert spielen, und sie werden hoch motiviert sein.«

Nicht zuletzt deshalb, weil mit dem Finnen Pekka Kangasalusta erstmals ein neuer Headcoach hinter der Steelers-Bande stehen wird. Und weil, wie Fritzmeier weiß, Bietigheim »dringend punkten« muss. Etwas abgeschlagen ist der Tabellenletzte ohnehin schon, mit nur 19 Punkten aus 25 von 26 Hauptrunden-Partien, satte 18 weniger als die achtplatzierten Löwen. Für den Frankfurter Manager ist das zu erwartende Geduldsspiel eine Frage der Balance: »Wir können im Selbstbewusstsein antreten, die bessere Mannschaft zu sein und auch in der Tabelle besser dazustehen. Wir dürfen es aber auch nicht übertreiben.« Denn kontern kann Bietigheim - wie beim knappen 5:4 im ersten Treffen Anfang November festzustellen war. Und dann könnte es gefährlich werden, für den Freitagabend wie bei einer längeren Durststrecke für die gesamte Saison. Zum zweiten möglichen Abstiegsplatz ist der Abstand nicht so groß, zehn Zähler vor den Berliner Eisbären. Umso besser, dass man den strauchelnden Titelverteidiger am Sonntag im zähen Duell noch niederrang, mit einem späten Willensakt, 2:1 nach Verlängerung. Die prominent besetzten Berliner aber werden irgendwann schon auch noch kräftig punkten. Und Nürnberger, Augsburger, Schwenninger und Iserlohner sind schon jetzt nicht weit weg und zwischen dem 20. Dezember und 2. Januar allesamt Löwen-Gegner - für wegweisende Begegnungen. Hoffnung macht da, dass sich das Löwen-Lazarett lichtet. Zuletzt fehlte stets ein gutes halbes Dutzend, diesmal erwartet Fritzmeier nicht mehr als drei, vier Ausfälle. Magnus Eisenmenger ist wieder fit, bei Carter Rowney besteht die Chance auf ein schnelles Comeback - wobei nun David Elsner fraglich ist. Ryon Moser trainiert schon ein paar Tage wieder mit, Rylan Schwartz deren zwei.

Auch interessant