Talfahrt geht rasant weiter
Gedern/Nidda (fsr). Die sportliche Talfahrt der HSG Gedern/Nidda II in der Frauenhandball-Bezirksoberliga Gießen geht rasant weiter. Beim Tabellendritten KSG Bieber kassierte die Drittliga-Reserve eine deutliche 23:37-Pleite und somit die vierte Niederlage in Folge.
KSG Bieber - HSG Gedern/Nidda II 37:23 (19:12). Erstmals war die Truppe des fünfköpfigen HSG-Trainerinnenteams deutlich unterlegen. Schwächen offenbarte der Bezirksoberligist in erster Linie im Abwehrverhalten. Während die siegreiche KSG Bieber auf Platz drei weiterhin Kontakt zum Spitzenduo (HSG Marburg/Cappel und HSG Wettertal) hält, rutschte die HSG Gedern/Nidda im Klassement einen weiteren Platz nach unten und ist nun Neunter. »Ohne eine richtige Abwehr zu spielen, kann man keine Handballspiele gewinnen«, meinte HSG-Trainerin Anika Egerer. Der Gegner aus Bieber habe mit schnellem Handball überzeugt, doch das Rückzugsverhalten der eigenen Mannschaft und die Absprachen beim Verteidigen seien völlig unzureichend gewesen«, resümierte Egerer.
Lichtblicke gab es nur in der Offensive. So funktionierte der Positionsangriff bisweilen gut. »Positive Ansätze sind immer wieder aufgeblitzt, doch oftmals folgten auf eine gute Aktion dann drei schlechte Entscheidungen«, berichtete Egerer von etlichen Fehlwürfen. Bei den Abschlüssen fehlte den Handballerinnen aus Gedern und Nidda auch über weite Strecken das nötige Glück - etliche Pfosten- und Lattentreffer wurden notiert. Zur Pause lagen die überlegenen Mittelhessinnen bereits mit 19:12 in Führung.
Und auch nach dem Seitenwechsel biss sich das Team der HSG Gedern/Nidda II immer wieder an der stabilen Abwehr des Tabellendritten die Zähne aus. Dass dem unterlegenen Auswärtsteam über die gesamte Spielzeit nur 23 Treffer gelangen, lag freilich auch an der formstarken KSG-Torfrau Melike Neidel, die mit etlichen Paraden die Angreiferinnen der HSG Gedern/Nidda II oftmals verzweifeln ließ. Beste Schützin aufseiten der HSG war Luisa Kosor mit sieben Treffern, gefolgt von Vinia Oberheim (5).
In der zweiten Halbzeit war der Ofen für die HSG Gedern/Nidda II recht schnell aus. Bereits in der 36. Minute (24:14) hatte sich die KSG Bieber eine Zehn-Tore-Führung herausgeworfen. 30:18 stand es in der Mitte des zweiten Abschnitts, der klare 37:23-Endstand dokumentiert die Überlegenheit der Heimmannschaft. »Wenn wir nicht konzentriert sind, überrennen die Gegner uns. Langsam spiegelt sich bei uns auch die seit Wochen geringe Trainingsbeteiligung in den Ergebnissen wider«, kritisierte Anika Egerer. Trotz der jüngsten Niederlagenserie sei die Motivation im jungen Team der HSG weiterhin vorhanden, sodass in den kommenden Partien auf die sportliche Wende gehofft werden darf.
HSG Gedern/Nidda: Stroh, Zimmermann; C. Pfaff (4), Unger (2), E. Appel (1), Oberheim (5), Berting, Oechler (1), Blum, Hild (1), Koser (7/3), N. Appel (2). Zuschauer: 70. Zeitstrafen: 8:6 Minuten.