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Starke Abwehrleistung reicht nicht

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Acht Tore von Kirsten Schindler reichen nicht, um auswärts zu punkten. © Achim Senzel

Mainz/Nidda (flo). Das, was bislang einzig und allein dem Tabellenzweiten HSG Freiburg gelungen ist, haben auch die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda nicht nachzumachen vermocht. Nämlich: Punkte vom 1. FSV Mainz 05 II, der mittlerweile sechs seiner sieben Heimspiele in dieser Saison gewonnen hat, zu entführen. Stattdessen musste sich der Drittligist aus dem Oberhessischen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt knapp mit 19:

21 (9:10) geschlagen geben.

3. Liga Frauen: 1. FSV Mainz 05 II - HSG Gedern/Nidda 21:19 (10:9). Die Enttäuschung, dass es in Mainz nicht für mindestens einen, vielleicht auch zwei Zähler gereicht hatte, war Christian Breiler anzumerken. »Das war eine ärgerliche Niederlage, eine unnötige Niederlage«, ordnete der HSG-Trainer ein. Denn es war, daran besteht kein Zweifel, so viel mehr drin gewesen für seine Mannschaft, die sich ein Stück weit selbst schlug.

Rösner-Comeback

Weil sie in der Schlussphase beider Spielhälften jeweils offensive Ladehemmungen offenbarte. Was den Wetterauerinnen zum Ende des ersten Durchgangs einen 9:10-Pausenrückstand einbrockte. Und was ihnen schlussendlich eine vermeidbare Auswärtsniederlage bescherte.

Der Grundstock dafür, den so heimstarken Mainzerinnen das Leben schwer zu machen, war freilich die starke Defensivleistung in der 6:0-Deckung. In deren Innenblock Hanna Rösner ihr Comeback nach einer langen Verletzungspause (Kreuzbandriss) feierte, womit sich für die 25-Jährige ein Kreis schloss: Ihr letztes Pflichtspiel hatte Rösner im Dezember 2021 ebenfalls in Mainz absolviert - allerdings nicht gegen die Nullfünferinnen, sondern gegen den Stadtteilclub SG Mainz-Bretzenheim. »Wir freuen uns, dass Hanna wieder zur Verfügung steht. Sie ist ein Plus für unser Abwehrspiel«, sagte Breiler, der Rösner mittels Abwehr-Angriff-Wechsel einband.

Den üblicherweise so durchschlagskräftigen, wirbelnden Mainzer Rückraum hatten die Wetterauerinnen jedenfalls im Griff. Was auch die Zahlen belegen: Keine 05-Akteurin erzielte mehr als zwei Feldtore - nicht Top-Torjägerin Rugile Bartaseviciute, nicht Zweitliga-Aushilfe Julie Jacobs, nicht Hinspiel-Schreck Lizzy Sülzle. »Wir waren in der Abwehr richtig gut. Aber wir haben es insgesamt einfach nicht geschafft, daraus Kapital zu schlagen. Wir haben uns nicht belohnt«, haderte Breiler.

Dessen Mannschaft setzte sich zwar bis zur 18. Minute zunächst auf 8:4 ab. Dann aber begannen die Angriffssorgen. Die HSG Gedern/Nidda vergab reihenweise Chancen - und blieb über zwölf Minuten ohne Treffer. Die Folge: Mit einem 6:0-Lauf drehte Mainz den Vier-Tore-Rückstand in eine 10:8-Führung (30.), ehe Kirsten Schindler per Siebenmeter das Pausen-10:9 besorgte.

Der zweite Abschnitt geriet beinahe zu einem Spiegelbild. Wieder starteten die Gäste gut, Linksaußen Alicia Pfaff traf zur 12:10-Führung (35.). »Aber gerade in dieser Phase wäre es möglich gewesen wegzuziehen. Mainz ist nicht mehr viel eingefallen. Wir hätten höher in Führung gehen müssen«, meinte der HSG-Trainer. Das aber gelang nicht. Bei Schindlers 16:15-Führungstreffer in der 46. Minute lag Gedern/Nidda schließlich letztmals vorne.

Denn danach hatten die Gäste zum einen mehr Schwierigkeiten, die Mainzer Deckung zu bespielen, trafen falsche Entscheidungen, nutzten aber zum anderen auch die herausgespielten Gelegenheiten erneut nicht. Insbesondere von den Außenpositionen hagelte es Fahrkarten. Breiler: »Wir hatten am Ende sieben, acht Fehlwürfe von Außen. Wenn man diese Bälle nicht macht, wird es schwer.« Ganze zehn Minuten gelang der Spielgemeinschaft kein Treffer, weshalb sie mit 16:19 (55.) ins Hintertreffen geriet. Obwohl sich die Breiler-Sieben noch einmal auf ein Tor heranarbeitete, ließ sich der zweite Angriffs-Systemausfall dieses Spiels nicht mehr korrigieren - so dass das Freiburger Alleinstellungsmerkmal erhalten bleibt.

1. FSV Mainz 05 II: Coors, Märkle; Weidle (3/1), Deitermann, Gilany (1), Wallenstein, N. Schulze (1), Bartaseviciute (5/3), M. Schulze (1), L. Schulze (1), Jacobs (2), Sülzle (1), Karl, Grawe (3), Ramacher (2), Gotta (1). HSG Gedern/Nidda: Petek (ab 31.), Heß; Rösner, Engel (2), Pfaff (2), Oberheim, Hutin (1), Kaiser (3), Wäscher (1), Schneider (1), Niebergall, Schindler (8/5), Krauß (1), Droll, Blümel, Schäfer.

Schiedsrichter: Marchlewitz/Stadtmüller (Seligenstadt/Viersen) - Zuschauer: 100 - Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Jacobs - Kaiser/2, Schäfer) - Siebenmeter: 5/4:5/5 - Spielfilm: 2:3 (10.), 6:8 (20.), 10:8 (30.), 11:12 (40.), 16:16 (50), 19:16 (55.), 21:19 (60.).

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