Sportwoche unter Lupe: Familienduell
Es war das Wochenende der Kreispokalendspiele. Und im Fußballkreis Büdingen freuten sich die Zuschauer besonders über die Rückkehr zur Normalität. 800 Fans wollten am vergangenen Samstag das erste große Spiel nach einer langen Corona-Pause sehen, während zum Gießener (700), Hanauer (400) und Gelnhäuser (250) Finale weniger Zuschauer kamen. Die Fußball-Interessierten auf dem Sportgelände des TSV Geiß-Nidda sahen letztendlich einen etwas glanzlosen 1:
0-Sieg der Sportfreunde Oberau gegen den Gruppenliga-Konkurrenten FC Alemannia Gedern. Für Erwin Klahr war es trotzdem eine ganz besondere Partie, da zwei seiner Enkelkinder gegeneinander antraten. Für Oberau spielte Torhüter Gian-Luca Klahr (20), für Gedern Offensivakteur Paul Harmann (22). "Deshalb habe ich mich natürlich so neutral wie möglich verhalten. Wobei schon vor dem Spiel klar war, dass ich auf jeden Fall mit einem der beiden Jungs den Pokal holen werde", scherzt der ehemalige Schlussmann des FSV Wolf. Unmittelbar nach dem Abpfiff war es allerdings so, dass Klahr mehr mit dem Verlierer litt. "Paul studiert bald in Utrecht. Der Pokalsieg wäre natürlich ein schöner Abschluss für ihn gewesen. Zumal er beim letzten Gederner Pokaltriumph vor zwei Jahren verletzt fehlte", berichtet der Opa. Eine Wette zwischen den beiden Cousins lief übrigens nicht. Beide halten nicht so viel davon. "Und Frotzeleien wird es im Nachgang auch nicht geben. Wir sehen das sportlich", verspricht Klahr. Übrigens: Im Familienduell zwischen Klahr und Harmann steht es jetzt 1:1. Das erste Aufeinandertreffen vor einem Jahr, zum Auftakt der Gruppenliga-Saison 2020/21, hatte Harmann mit Gedern gewonnen. nInteressante Statistik am Rande des Pokalendspiels: Während die Sportfreunde Oberau 13 Jahre auf ihren dritten Pokaltriumph warten mussten, war es für den stark aufspielenden Abwehrakteur Jonas Jacobi schon der vierte Coup. Der 40-jährige Oldie jubelte zuvor bereits zweimal im Trikot des SC Viktoria Nidda und einmal im Trikot des SSV Lindheim.nDer unterlegene Pokalfinalist aus Gedern kann bereits am Sonntag ab 16 Uhr auf eine gewisse Art und Weise Wiedergutmachung betreiben. Der FC Alemannia erwartet den Gruppenliga-Konkurrenten SVG Steinheim zum Saisonauftakt. Für die meisten anderen Clubs aus dem heimischen Fußballkreis geht es in den kommenden Tagen ebenfalls los. Pünktlich zum Start verschickte der Hessische Fußball-Verband (HFV) ein Rundschreiben zum Spielbetrieb unter Corona-Bedingungen. Der HFV bat in seinem Schreiben unter anderem um die Umsetzung der Hygienekonzepte und wies noch einmal darauf hin, dass auch auf den Ersatzbänken der Mindestabstand eingehalten werden sollte. Alternativ könnten die Ersatzspieler auch einen Mund-Nasenschutz tragen. Zudem möchte der HFV den Vereinen eine Handlungsempfehlung ans Herz legen: "Bitte nehmen sie Urlaubsrückkehrer erst 72 Stunden nach deren Ankunft wieder in den Spiel- und Trainingsbetrieb auf und nur nach Vorliegen eines negativen Schnelltests", heißt es in der Mitteilung. Und weil Impfen die beste Verteidigung sei, soll in den Vereinen intensiv um die Impfbereitschaft der Spieler und Vereinsmitglieder geworben werden. Hoffen wir einmal, dass auch in Zeiten von Corona aller guten Dinge drei sind und die neue Spielzeit - nach dem Abbruch der Saison 2019/20 und der Annullierung der abgelaufenen Runde - regulär beendet werden kann.