Spannung im Tabellenkeller

Kreis Büdingen (fsr). An der Tabellenspitze der Fußball-Kreisoberliga Büdingen sind die Würfel gefallen. Der SV Ranstadt steht nach dem 1:1 am Mittwochabend gegen den SV Seemental als verdienter Meister und Gruppenliga-Aufsteiger fest, der Vizetitel geht sicher an den als Topfavoriten gestarteten KSV Eschenrod. Knisternd ist die Spannung im Abstiegskampf.
Der FC Germania Ortenberg und der KSV Aulendiebach stehen als künftige A-Ligisten bereits fest, doch da mit dem FC Alemannia Gedern auch der dritte Büdinger Kreisverein aus der Gruppenliga Frankfurt Ost absteigen wird, müssen am Ende noch zwei weitere Vereine »ins Gras beißen«.
Vier Vereine sind noch in den Abstiegskampf involviert, zwei davon werden sich retten. Die SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen hat mit 30 Punkten die besten Karten auf der Hand. 29 Punkte weisen die FSG Altenstadt und die SG Hettersroth/Burgbracht auf, während der SG Nieder-Mockstadt (26 Punkte) nur noch zwei Siege helfen können.
KSV Eschenrod - FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf (Samstag, 15 Uhr). Der KSV Eschenrod wird die Saison auf dem zweiten Platz abschließen. »Das ist ein Erfolg«, unterstreicht Trainer Frederick Ußner vor dem Derby gegen die FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf, in dem es hauptsächlich um das Prestige geht. Zwei Siege haben sich Ußner und seine Spieler noch vorgenommen. Die FSG möchte den aktuellen dritten Rang halten und nicht noch ein paar Plätze einbüßen. Die Gastgeber bangen noch um das Mitwirken von Torhüter Florian Herold. Auf der Verletztenliste stehen Jonas Weber und Johannes Kinzer. Ußner ist überzeugt, dass er eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken kann. Das soll auch in der neuen Saison so sein. Laut dem KSV-Trainer steht bislang lediglich der als Spielertrainer zum SC Viktoria Nidda zurückwechselnde Maurice Ludwig als Abgang fest.
SV Seemental - FC Germania Ortenberg (Samstag, 16 Uhr). Der SV Seemental hat zuletzt seine Anhänger überzeugt. Sechs Spiele ist die Truppe von Spielertrainer Dominic Höhl ungeschlagen. Umso eindrucksvoller erscheint die Serie, weil der SVS von diesen sechs Partien immerhin fünf gegen in der Tabelle besser postierte Teams bestritten hat. Auch am Mittwoch wussten die Seementaler beim 1:1 beim SV Ranstadt zu überzeugen. Alles andere als ein Heimsieg gegen Schlusslicht Germania Ortenberg wäre nun eine große Überraschung. »Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Was die Jungs in den letzten Wochen investiert haben, ist schon bemerkenswert. Daher wollen wir auch in unserem letzten Heimspiel in dieser Saison alles daran setzen, um diese Serie fortzusetzen und noch den einen oder anderen Platz in der Tabelle nach oben klettern«, erläutert Dominic Höhl.
VfB Höchst - SV Phönix Düdelsheim (Samstag, 17 Uhr). Mit dem VfB Höchst und dem SV Phönix Düdelsheim treffen am vorletzten Spieltag zwei Teams aufeinander, die noch um eine gute Endplatzierung in der vorderen Tabellenhälfte ringen. Bislang haben beide Kreisoberligisten 47 Punkte eingefahren. VfB-Spielertrainer Christopher Knoblauch würde es natürlich gut schmecken, wenn er ausgerechnet gegen seinen Heimatverein die 50-Punkte-Marke voll machen könnte. »Mit Düdelsheim kommt ein Gegner auf Augenhöhe. Sie haben eine brandgefährliche Offensive. Wenn wir die kontrollieren können, haben wir sehr gute Chancen, dieses Spiel zu gewinnen«, meint Knoblauch. Seine Jungs, da ist sich der Übungsleiter sicher, werden heiß auf den Sieg sein. »Wir wollen keinen Platz mehr nach unten rutschen«, betont er. Unter der Woche wurde beim VfB Höchst im Training verstärkt an der Chancenverarbeitung gearbeitet. Wäre diese gegen den SV Seemental etwas besser gewesen, wäre mehr als nur ein Punkt herausgesprungen, trauerte Knoblauch vergebenen Torchancen nach. Auch gegen Düdelsheim muss der Tabellenfünfte wieder auf einige Stammkräfte verzichten.
FSV Dauernheim - SG Nieder-Mockstadt/Stammheim (Samstag, 17 Uhr). Während es für die Gäste der SG Nieder-Mockstadt/Stammheim um die letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt geht, kann der FSV Dauernheim das vorerst letzte Heimspiel in Eigenregie gelassen angehen. »Nachdem der Klassenerhalt nunmehr endgültig in trockenen Tüchern ist, können wir zwar ohne Druck auflaufen, keinesfalls haben wir jedoch etwas zu verschenken«, sagt FSV-Trainer Michael Dietrich und gibt seinen Jungs sogleich für den Endspurt eine Zielvorgabe mit auf den Weg. »Wir wollen mit zwei Siegen den einstelligen Tabellenplatz bis zum Schluss verteidigen und die 40-Punkte-Marke knacken«, untermauert Dietrich. Dass sein Verein einem kurzfristigen Spielverlegungswunsch seitens des Gegners nicht zustimmen konnte, bedaure er. »Einem Großteil unserer Spieler passten die Ausweichtermine nicht. Zudem ist am letzten Heimspiel der Saison auch eine Rundenabschlussfeier mit den Fans geplant«, erklärt Dietrich.
VfR Wenings - TV Kefenrod (Samstag, 17 Uhr). Der TV Kefenrod bejubelte am vergangenen Spieltag mit einem 2:1-Sieg über den FSV Dauernheim den Klassenerhalt. So kann die junge Truppe von Trainer Klaus Peuker nun ohne großen Druck zum Nachbarschaftsduell beim VfR Wenings antreten. Die gastgebenden Grün-Weißen ergatterten zuletzt ersatzgeschwächt einen Auswärtspunkt beim Tabellendritten FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf, was VfR-Spielausschuss Markus Poppe als Erfolg bewertete. Mit Spielertrainer Adrian Ionescu, Radu Bumbar und Leonard Neagu fehlen weiterhin wichtige Spieler, unsicher ist auch, ob Maximilian Heckert und Ramon Fehst rechtzeitig für das Derby fit werden. »Das Hinspiel haben wir in der zweiten Halbzeit hergeschenkt, da unsere Einstellung damals nicht gestimmt hat. Das wollen wir wiedergutmachen«, hat Poppe die im August vergangenen Jahres erlittene 2:3-Niederlage noch nicht vergessen.
SV Blau-Weiß Schotten - KSV Aulendiebach (17 Uhr in Rainrod). Das letzte Heimspiel der Saison bestreitet der SV Blau-Weiß Schotten in Rainrod. Auf dem »Bockzahl« fanden Rasensanierungsarbeiten für das am 8. Juli anstehende Highlight-Spiel gegen die Traditionsmannschaft von Euro-League-Sieger Eintracht Frankfurt statt. Egal, wo gespielt wird: Gegen Absteiger KSV Aulendiebach nimmt die Mannschaft von Trainer Christoph Barschtipan auf dem Papier klar die Favoritenrolle ein. Noch ist der dritte Platz in der Endabrechnung möglich - für den SV Blau-Weiß gewiss ein lohnendes Ziel, um in den beiden verbleibenden Spielen noch einmal fokussiert zu sein. Dass die Vogelsberger nichts herschenken, bewiesen sie zuletzt beim 3:1-Erfolg bei der abstiegsgefährdeten SG Nieder-Mockstadt/Stammheim.
SV Ranstadt - SG Hettersroth/Burgbracht (Sonntag, 15.15 Uhr). Das einzige Sonntagsspiel des vorletzten Spieltags findet auf dem Sportgelände am Tannenhof in Ranstadt statt. Der frischgebackene Meister aus Ranstadt will sich mit einem Heimsieg in Laune bringen, denn im Anschluss soll der Titelgewinn mit den Anhängern gefeiert werden. Die SG Hettersroth/Burgbracht wird derweil nicht nur zum Spalierstehen anrücken, sondern verbissen um die Punkte kämpfen, denn sie werden für den Klassenerhalt noch benötigt. »Zunächst gilt es dem SV Ranstadt für eine vollkommen verdiente Meisterschaft zu gratulieren. Wir wissen, dass für uns dort die Trauben hoch hängen werden«, meint SG-Trainer Markus Sinner. Dass seine Truppe auf vom Feiern müde agierende Gastgeber treffen wird, glaubt er nicht. »Ich weiß, wie das ist. Wenn man im Flow ist und Erfolge feiert, dann steckt man auch das Feiern locker weg«, meint Sinner. Insgeheim hofft er vor dem finalen Endspiel gegen die FSG Altenstadt zumindest auf ein Unentschieden. »Schon ein Punkt könnte uns helfen«, weiß der erfahrene Trainer. Neben Alexander Brenkmann fehlt nun auch Brian Röder rot-gesperrt. Angeschlagen sind Kevin Fitterer und Dariusz Saflik, die wenn möglich aber im Duell mit dem Meister auflaufen sollen.