Silber für Kleta

Büdinger springt 7,41 Meter weit und freut sich über Platz zwei.
Büdingen (kie). Ein besseres Geburtstagsgeschenk kann man sich selbst nicht machen. Einen Tag vor seinem »Achtzehnten« ging Juan-Sebastian Kleta bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm auf Weitenjagd und holte Silber im Weitsprung.
Der Büdinger im Trikot des TV Gelnhausen hatte bei der Anreise nach Baden-Würtemberg eine Bestweite von 7,23 Metern im Gepäck, die er bei den hessischen Titelkämpfen in Gelnhausen aufgestellt hatte. Damit wurde er in Deutschland auf dem neunten Platz der Jahresbestenliste geführt. Bereinigt um die darin enthaltenen (jüngeren U18er) sogar auf Rang sechs.Im Donau-Stadion sollte es nun in Richtung 7,55 Meter gehen. Das ist nämlich der Richtwert des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) für einen Start bei den Weltmeisterschaften der Altersklasse U20 im kolumbianischen Cali (2. bis 7. August).
Und Kleta fing auch prächtig an, zauberte gleich mit seinem ersten Sprung tolle 7,41 Meter in die Grube - eine Steigerung der persönlichen Bestmarke um satte 18 Zentimeter und bundesweit Platz drei. So hätte es weitergehen können - das Ticket nach Südamerika war in greifbarer Nähe. Kleta hatte noch zwei weitere Sprünge von sieben Metern und weiter im Angebot, der große Coup blieb aber aus.
Hoffen auf WM
Die Norm-Erfüllung wäre natürlich die Kirsche auf der Geburtstagstorte gewesen. Der Titel in Ulm ging erwartungsgemäß an den Top-Favoriten Oliver Koletzko (Wiesbadener LV), der sich mit 7,62 Metern noch sicher vor den Vizemeister aus Büdingen schob.
Doch ganz eventuell klappt es ja für Juan-Sebastian doch noch mit dem Trip nach Kolumbien, wenn auch nicht im Weitsprung. Eine kleine Chance besteht im Sprint. Hier ist Kleta mittlerweile bei 10,51 Sekunden angekommen und könnte eventuell als Ersatzmann für die deutsche Staffel über 4x100 Meter auf den WM-Zug aufspringen. Die Entscheidung durch die zuständigen Bundestrainer fällt in den nächsten Tagen.
Ganz sicher nicht mit dabei in Cali ist Jan Dillemuth (TV Assenheim). Der Mittelstreckler aus Florstadt hatte bei der Laufgala in Pfungstadt das WM-Limit für Cali über die 800 Meter (1:50,00 min.) mit 1:49,36 Minuten doch recht sicher unterboten. Bei den Deutschen sollte jetzt die Bestätigung erfolgen. Die sah vor, dass man bei erfüllter Norm zu den »top zwei« gehören musste, um in den Flieger nach Südamerika steigen zu können. Das Finale im Donau-Stadion hatte dann aber einen ganz spannenden Verlauf. An der Spitze überraschte Elija Ziem (SC Neubrandenburg/bisher nur 1:52,89 min.) mit einem bärenstarken Auftritt und holte sich mit dem Sieg in 1:49,22 Minuten das erste Ticket. Der zweite Fahrschein ging mit 1:49,80 Minuten an Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg), der aber zum Favoritenkreis gehörte. Dillemuth arbeitete sich in der Endphase mit 1:51,48 Minuten noch auf den Bronzerang vor, doch die Medaille wollte nicht so richtig glänzen.
Noch härter traf es einen weiteren Hessen. Pierre Börkey (TV Waldstraße Wiesbaden) war mit tollen 1:48,68 Minuten der schnellste Deutsche seiner Klasse, blieb dann im DM-Finale mit 1:52,00 Minuten (5.) klar unter seinen Möglichkeiten und konnte den Traum vom WM-Start ebenfalls begraben.