Sieben Zentimeter Vorsprung

Dauernheim/Region (ars). Bei den Allgemeinen Deutschen Hochschulmeisterschaften (ADHM) der Leichtathleten haben Speerwerfer Robin Rieß (Mittelbuchen) und Dauernheims 1500-Meter-Läufer Lukas Abele in die Erfolgsspur gefunden. Der frühere Deutsche U20-Jugendmeister Rieß meldete sich eindrucksvoll zurück und schleuderte den 800-Gramm-Speer auf die neue persönliche Bestweite von 71,73 Metern.
Damit übertrumpfte er im sechsten und letzten Versuch den bis dato führenden Leipziger Jakob Nauck (71,05 Meter), der schon wie der sichere Sieger aussah.
Denn zuvor standen für Rieß fünf Versuche zwischen 62,09 und 64,75 Metern zu Buche - weit entfernt also von seinem Konkurrenten und auch vom bisherigen Hausrekord mit 68,07 Metern aus dem Jahr 2019. Doch dann erwischte der Student der Wiesbadener Polizeihochschule den perfekten Wurf und stieß in eine neue Dimension jenseits der 70-Meter-Marke vor. »Das konsequente Training mit neun Trainingseinheiten pro Woche hat sich ausgezahlt. Jetzt geht es nach Berlin zum Saisonhöhepunkt der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft, dann auch noch zur U23-DM«, steckte Robin Rieß den weiteren Wettkampfrahmen ab.
In Berlin wird Ende Juni auch Lukas Abele am Start sein. Der 1500-Meter-Läufer aus Dauernheim machte es ebenso spannend, ließ seine Betreuer sogar noch bis nach Wettkampfende zittern. Denn in einem typischen Meisterschaftsrennen im »Bummelzugtempo« zündete er zwar 120 Meter vor dem Ziel den Turbo und wähnte sich schon als Meister, um dann auf den letzten Metern den Schlussangriff seines Dauerkonkurrenten Marc Tortell (Karben) parieren zu müssen. »Im Ziel wusste niemand, wer gewonnen hat. Da mussten wir das Zielfoto abwarten«, schmunzelte Abele, der nach 4:05,45 Minuten mit einer Hundertstel-Sekunde oder umgerechnet sieben Zentimetern Vorsprung zum Deutschen Hochschulmeister gekürt wurde. Nach ADHM-Silber und Aktiven-Bronze in der Halle komplettierte Lukas Abele damit seinen nationalen Medaillensatz.