Schlummerndes Potenzial

Kreis Büdingen (pem). Die Vorrunde der Fußball-Kreisliga A Büdingen steht kurz vor Vollendung: Drei Spieltage vor dem Ende der Halbserie führt der SV Rainrod das Feld deutlich an - morgen tritt die Mannschaft gegen die FSG Altenstadt an. Verdient steht die Elf von Spielertrainer Sven Diedrich an der Spitze der Liga. Der SVR spielt in dieser Saison keinen Hurra-Fußball, tritt aber sehr diszipliniert auf und lässt wenig Fehler zu.
Auch die Neuzugänge wie Kemal Ünver, Serdal Seren oder Torwart Marlon Theiß aus dem eigenen Nachwuchs wussten zu überzeugen. Das einzige, was dem SVR-Kader vielleicht noch fehlt, ist ein »Knipser.« Immerhin stand am Mittwoch in Ober-Seemen nach einer längeren Pause wieder Stürmer Noah Kröll auf dem Platz und machte ein Tor.
Wirkungsvolle Verstärkungen
Die FSG hat sich deutlich verstärkt - Neuzugänge, welche die Altenstädter auch beim Tabellenführer gefährlicher machen dürften. Beide erweitern den Offensivbereich. Florin-Andrei Ilie bereitete gegen Seemental ein Eigentor des Gegners vor und traf beim 5:4 in Rommelhausen. Erik Begic spielte noch auffälliger, er traf in seinen wenigen Spielen bereits fünfmal.
Die SG Usenborn/Bergheim spielt bereits am heutigen Samstag gegen die SG Rohrbach/Aulendiebach . Die Elf von Trainer Daniel Knebel hatte spielplanbedingt drei Wochen lang Pause. Zuvor holte die Mannschaft in Oberau den zweiten Saisonsieg. Die lange Pause hatte allerdings den Effekt, dass das Team auf den vorletzten Platz abrutschte. Die Rohrbacher reisen als Favorit an. Allerdings steckten die Rohrbacher zuletzt in der Krise - drei Spiele in Folge gingen verloren. Zum Teil mag dies dadurch bedingt gewesen sein, dass die Bestbesetzung im Mittelfeld nicht auflaufen konnte - zuletzt fehlten Ali Haiahem und Niklas Laumer.
Der SV Seemental II tritt im Kellerduell gegen den VfR Rudingshain an. Für den SV könnte es das wichtigste Spiel der Vorrunde werden. Der SV wartet noch immer auf den ersten Saisonsieg, hat weiterhin erst einen einzigen Punkt auf dem Konto. Bei einer Niederlage gegen Rudingshain würde der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz schon zwölf Punkte betragen. In den letzten Spielen zeigte die Mannschaft - wie beim 0:2 gegen Rainrod oder dem 3:4 in Rommelhausen - gelegentlich gute Ansätze. Insgesamt wirken die Seementaler gerade in der Verteidigung wenig ligareif. Sie bekamen deutlich mehr Gegentreffer als die Konkurrenz im Tabellenkeller. Rudingshain konnte aus den letzten vier Spielen ebenfalls nur einen Punkt holen. Besonders im Offensivbereich war die Mannschaft ersatzgeschwächt. Das Problem der Rudingshainer war überhaupt in der Vorrunde ihr kleiner Kader, dem es an Zustrom jüngerer Spieler mangelt. Mit einem Sieg könnte der VfR die Fühlung zum Mittelfeld beibehalten.
Der FC Rommelhausen empfängt die SG Büdingen . Das ist ein Aufeinandertreffen zweier Teams, die trotz großer individueller Fertigkeiten im Kader zuletzt den Sprung in die Tabellenspitze verpassten. Dabei musste sich der FC in den letzten drei Wochen Rainrod (1:3) und Altenstadt (4:5) geschlagen geben.
SG Büdingen tritt auf Stelle
Vor dem Duell gegen Büdingen ist der FC personell gebeutelt: Torwart Denis Dogari fehlt verletzt, für ihn musste kürzlich wieder Alin Carp zwischen die Pfosten. Bei der Niederlage gegen Altenstadt sahen zudem Nicolae Stanciu und Nicolae Cehusa rote Karten. Die Büdinger waren im September deutlich im Aufwind. Doch in den letzten beiden Spielen traten sie auf der Stelle. Vor zwei Wochen gab es bereits in Hainchen nur ein 2:2; am vorigen Wochenende unterlagen sie Nieder-Mockstadt/Stammheim nach einer schwachen Leistung mit 0:4.
Der VfR Hainchen spielt gegen den FC Lorbach . Auch die Hainchener stehen in dieser Saison mit dem Rücken zur Wand. Eigentlich sollte mit Hilfe etlicher Rückkehrer und Neuzugängen wieder eine erfolgreichere Zeit anbrechen. Doch bis dato tritt der VfR noch schwächer auf als im Vorjahr. Insgesamt konnten bis dato erst acht Punkte geholt werden. Favorisiert ist der FC Lorbach. Der Aufsteiger verarbeitete das 1:3 gegen Rohrbach/Aulendiebach Mitte September ohne Probleme und holte seither drei Siege. Der kompakte und in allen Mannschaftsteilen gut besetzte FC dürfte zum Favoritenkreis in dieser Saison gehören.
Dazu zählt auch die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim , die morgen die Sportfreunde Oberau II empfängt. In Topform sind die Nieder-Mockstädter noch nicht - es mangelt noch an Konstanz, wie das 1:1 am Donnerstag gegen Ortenberg zeigte. Die Mannschaft spielte überlegen, ließ jedoch die Effizienz im Abschluss vermissen. Viel Potenzial schlummert aber ohne Frage im Kreisoberliga-Absteiger, der auch die zweitmeisten Tore schoss. Nach Verletzung kehrte Andre Peppel kürzlich in die Mannschaft zurück. Die Sportfreunde Oberau verschafften sich mit einem 6:3-Sieg gegen Hainchen einen wichtigen Erfolg und etwas Luft zur Abstiegszone. Wegen Abgängen und Aufrückern in die erste Mannschaft war der Umbruch bei den Sportfreunden im Sommer zu groß, um an die sehr erfolgreiche Rückrunde anzuknüpfen.
Schließlich messen noch der FC Germania Ortenberg und die SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten ihre Kräfte. Für die Ortenberger scheint in dieser Saison ein Mittelfeldplatz reserviert zu sein. Der Kader ist erfahren, aber auch limitiert - in der Spitzengruppe dürften die Germania ohne zusätzliche Spieler nicht mitwirken. Die Geiß-Niddaer bewegen sich aktuell auf einem ähnlichen Leistungsniveau. Allerdings sollte die SG nicht unterschätzt werden. Dank guter Abwehrleistungen siegte die Mannschaft von Deniz Türk in Altenstadt und Rohrbach jeweils mit 2:1.