1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Sachlich immer im Dialog

Erstellt: Aktualisiert:

kaspor_2605_20230516_110_4c
Manfred Schmidt, Vorsitzender des Fußball-Kreissportgerichts, feiert heute seinen 70. Geburtstag. © Frank Schneider

Rinderbügen. Er kennt sich im fußballerischen Paragraphen-Dschungel wie kein Zweiter aus und sorgt seit nunmehr 15 Jahren an der Spitze des Büdinger Kreissportgerichts für Recht und Ordnung. Heute feiert der Rinderbügener Manfred Schmidt seinen 70. Geburtstag.

Als das langjährige Vorstandsmitglied des BV Rinderbügen im Jahr 2008 zum Nachfolger des kürzlich verstorbenen Heinz Vetter aus Kohden gewählt wurde, musste er in große Fußstapfen treten. Nach Ansicht von Kreisfußballwart Jörg Hinterseher ist dies Manfred Schmidt eindrucksvoll gelungen. »Manfred Schmidt hat die Tradition von Heinz Vetter fortgesetzt, der auch immer ein Ohr für die Sorgen und Nöte der Vereine hatte und seine Urteile daher mit viel Bedacht gefällt hat. Der Kreisfußballausschuss gratuliert Manfred Schmidt herzlich und wünscht ihm weiter alles Gute in seinem Amt und natürlich in erster Linie Gesundheit«, teilte Hinterseher mit.

Im Jahr 2024 endet die Wahlperiode im Büdinger Fußballkreis. Sollte kein ambitionierter jüngerer Sportkamerad mit den Hufen scharren und den Vorsitz im Kreissportgericht übernehmen wollen, so ist Manfred Schmidt zu einer erneuten Kandidatur bereit. Diese dann bis 2028 laufende Amtszeit soll dann aber die letzte sein.

Seit seinem 23. Lebensjahr engagiert sich Manfred Schmidt ehrenamtlich in seinem geliebten Fußballsport. Zunächst wirkte er im Vorstand des BV Rinderbügen als Schriftführer (von 1976 bis 1982) und danach zehn Jahre als Jugendleiter und Mannschaftsbetreuer im Nachwuchsbereich. Intensiv begleitete er so die fußballerischen Schritte seiner Söhne Andreas und Thorsten. Von 1992 bis 2004 stand er dann seinem Verein vor und feierte in dieser Zeit mit den Rinderbügener Fußballern mit dem Aufstieg in die Kreisoberliga den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Aktuell unterstützt der frühere Fachangestellte einer Krankenkasse seinen BVR wieder als stellvertretender Vorsitzender. Die eigene Fußballkarriere habe für den ganz großen Ruhm nicht getaugt. »Ich konnte mit dem Ball etwas anfangen, doch mir hat immer die Schnelligkeit gefehlt. Ich denke für meinen Verein war ich als Funktionär wertvoller«, schmunzelt Schmidt.

Was für andere Sportkameraden langweilig, weil staubtrocken ist, hat dem Jubilar immer Spaß gemacht. »Ich habe mich schon immer gerne mit Satzungen und Ordnungen auseinandergesetzt. Vielleicht hat das auch etwas mit meinem beruflichen Hintergrund zu tun gehabt«, erzählt der Familienvater. Sowohl im Vereinsleben als später auch auf der Funktionärsebene verfolgte der Rinderbügener immer eine besondere Maxime: Gelassenheit. »Man kann es nicht jedem Recht machen und es läuft auch nicht immer alles kerzengerade. Daher muss man damit klarkommen, dass einem auch einmal der Wind ins Gesicht wehen kann«, erläutert Manfred Schmidt. Gerade im Rechtswesen müsse man häufig einer Partei wehtun. »Das macht man nicht gerne, aber manchmal lassen die Bestimmungen nichts anderes zu, als Spieler oder Vereine für Fehlverhalten zu bestrafen«, erzählt der Vorsitzende des Kreissportgerichts.

Er versuche immer, in den Dialog zu treten und sich auch von aufkommender Kritik nicht unterkriegen zu lassen. »Ich habe immer meine Sache durchgezogen, habe auch nie einen Grund gesehen, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen.«

Schmidt gilt als standhaft und verlässlich. Auch in seinen weiteren Funktionen als ehrenamtlicher Rentenberater und als Schöffe im Ortsgericht. Dankbar ist er seiner Frau Wilma, die ihm für zeitintensive Hobbys, zu denen auch das Wandern und das Fahrradfahren gehören, immer den Rücken freigehalten hat. »Ohne die Unterstützung einer starken Frau kann so etwas nicht funktionieren«, betont der Neu-Siebziger.

Auch interessant