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Rückkehr mit Perspektiven

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Jana Haas kehrt zur HSG Gedern/Nidda zurück. © Red

Gedern/Nidda (flo). Sie haben bei der HSG Gedern/Nidda doch erheblich gebangt in den vergangenen Tagen. Aus Sorge um ihren Transfercoup. Denn beim 35:28-Auswärtserfolg der HSG Bensheim/Auerbach II bei der TG 88 Pforzheim verletzte sich Jana Haas, die nach zwei Jahren bei den Südhessinnen nun also wieder zu den Drittliga-Handballerinnen aus dem Oberhessischen zurückkehrt.

Der erste Verdacht: Kreuzbandriss. Doch die 19-Jährige hatte Glück im Unglück: Das vordere Kreuzband ist lediglich angerissen, »und das nur so weit, dass man es auch ohne Operation hinbekommen kann«, erzählt Haas.

Sechs bis acht Wochen stehen nun konservative Behandlungen für die HSG-Rückkehrerin an, die ihre Zelte in Bensheim abgebrochen hat, seit letzter Woche wieder in Gedern wohnt und sich von dort aus auf die anstehenden Abitur-Prüfungen vorbereitet. »Momentan kann ich nur gehen und Fahrrad fahren. In ein bis zwei Wochen soll die Reha starten. Danach müssen wir mal schauen, wie lange es dauert«, erklärt Haas.

»Jana ist natürlich ein besonderer Neuzugang, weil sie auf einem ganz anderen Niveau startet, wie das sonst bei den meisten unserer Neuzugänge ist, die in der Regel ohne Drittligaerfahrung kommen. Sie verfügt daher schon über viel Erfahrung und wird unsere Mannschaft verstärken. Es hat mich sehr gefreut, dass sich Jana entschlossen hat, wieder bei uns zu spielen«, sagt HSG-Trainer Christian Breiler. Haas kommt mit der Empfehlung von 118 Drittliga-Treffern für Vize-Staffelmeister Bensheim/Auerbach II in der abgelaufenen Saison, davon 34 per Siebenmeter. Zudem hatte sie vier Bundesligaeinsätze für Bensheim/Auerbach und bestritt sechs Zweitligapartien für die SG Mainz-Bretzenheim, die seit Anfang Februar ein Zweitspielrecht innehatte.

Sowohl bei den Süd- als auch bei den Rheinhessinnen spielte die schnelle Linkshänderin nahezu ausschließlich auf dem rechten Flügel. »Wie das bei uns sein wird, müssen wir mal schauen. Ich würde nicht ausschließen, dass wir ihre Qualität auch auf anderen Positionen einbauen, beispielsweise auf Rückraum Mitte oder Rückraum Rechts«, so Breiler. Der 45-Jährige befindet: »Jana bringt schon ein gutes Niveau mit, ist aber in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende. Ich freue mich darauf, daran mit ihr weiterarbeiten zu können.«

Dass sich Haas für eine Rückkehr entschieden hat, hängt auch mit ihrer Heimatverbundenheit zusammen. »Mir liegt viel an der Heimat, ich bin ein Familienmensch und wollte in Gießen studieren, um in der Gegend zu bleiben«, erzählt sie. Dort wird die Gedernerin Biologie und Sport auf Lehramt studieren. Angebote aus der 2. Liga lehnte sie vor diesen Hintergründen ab. »Mit der HSG passt das perfekt, es hätte keine bessere Option gegeben.« Geht damit das Ende des Ziels, professionell Handball zu spielen, einher? »Ich habe jetzt erstmal bewusst diesen Weg gewählt. Was danach kommt, lasse ich mir noch offen«, betont die Gegenstoßspezialistin.

In der C-Jugend war Haas einst von der HSG Gedern/Nidda zur HSG Hungen/Lich gewechselt. Von dort aus ging es 2019 weiter zu Borussia Dortmund. Bei den Schwarz-Gelben spielte die Gedernerin für die Zweitvertretung in der 3. Liga sowie für die Nachwuchsteams. 2020 kehrte Haas zu ihrem Heimatverein zurück, zog jedoch nach einer nach nur zwei Spielen abgebrochenen Saison kurz darauf weiter zur HSG Bensheim/Auerbach. Dort stand sie seit Sommer 2021 unter Vertrag. Dieser Kontrakt, das stand bereits seit einiger Zeit fest, wurde jedoch nicht verlängert.

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