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Remis im Hessenderby

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Freude im Lager der HSG Gedern/Nidda nach dem Punktgewinn auf dem Parkett der HSG Rodgau/Nieder-Roden. © Florian Deis

Handball 3. Liga: Die HSG Gedern/Nidda teilt die Punkte mit Rodgau/Nieder-Roden beim 21:21-Unentschieden.

Nidda/Rodgau (flo). Die HSG Gedern/Nidda zieht alle Register, um zum Schluss dieser mittlerweile nicht mehr so sorgenfreien Saison nicht doch noch in Abstiegsnöte zu geraten. Für den Endspurt haben die Drittliga-Handballerinnen aus dem Oberhessischen Rückraumspielerin Hannah Niebergall reaktiviert. Das führte beim Angstgegner HSG Rodgau Nieder-Roden zumindest zu einem Teilerfolg: Im Hessenderby erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Christian Breiler ein 21:21 (12:12)-Unentschieden.

Für die Wetterauerinnen war dieses Remis kein ganz unerheblicher Schritt in Richtung Klassenerhalt. »Wir nehmen diesen Punkt gerne mit«, ordnete Breiler ein. Dies auch im Zusammenhang mit den Ergebnissen der direkten Konkurrenz. Denn auch die TSG Eddersheim, die bei der HSG Wittlich 27:27 spielte, und die HSG St. Leon/Reilingen, die sich von der TG 88 Pforzheim 15:15 trennte, punkteten nur einfach. Der Abstand auf den Relegationsplatz bleibt deshalb bei nun nur noch drei ausstehenden Partien unverändert bei vier Zählern.

Dass sich weder die HSG Rodgau Nieder-Roden noch die HSG Gedern/Nidda in ihrer besten Phase der Saison befinden, das war freilich zu spüren. Beide schenkten sich dergestalt, binnen 60 Minuten merkliche Ausschläge ebenso nach oben wie nach unten zu haben, kaum etwas. »Das Unentschieden ist verdient«, fasste HSG-Coach Breiler daher treffend zusammen.

Bei dessen Mannschaft passte zwar die Leistung in der Deckung. Im Angriff aber arbeitete sich die Spielgemeinschaft doch arg an der gegnerischen Abwehrreihe ab, da fehlte eine große Portion Spielwitz und Spieltempo, auch schnelle Umschaltaktionen blieben selten. Die HSG-Offensivabteilung ist im Winter 2023 eher von Kampf und Krampf geprägt. »Uns fehlt zurzeit das Selbstverständnis für einfache Tore, im Rückraum haben wir nicht so die Sicherheit und die Leichtigkeit. Man merkt, dass eine gewisse Unsicherheit da ist«, sagte Breiler. Das Resultat: Wenig klare Chancen, dafür einige aus der Not heraus geborene, meist erfolglose Versuche aus der zweiten Reihe. In Nieder-Roden hatte das zur Folge, dass die Gäste mit 7:12 (22.) in Rückstand gerieten.

Schon zuvor hatte Breiler seinen Joker auf die Platte beordert: Spielmacherin Niebergall, die erstmals seit Mai letzten Jahres wieder ein Spiel bestritt. Die 24-Jährige brachte zumindest etwas mehr Ruhe in die Angriffsbemühungen - und weil sich nun obendrein Nieder-Rodens Offensive eine Schwächephase leistete, kämpfte sich Gedern/Nidda bis zum Pausen-12:12 zurück.

So recht in Schwung kam die Abteilung Attacke des Gastgebers auch im zweiten Abschnitt nicht mehr. Zwar blieb das so wurfstarke Rückraum-Duo um Christine Burgard (5 Tore) und Pia Magnago (6/2 Tore) stets gefährlich, hatte aber eben auch eine gewisse Ladehemmung - wie in Summe 17 Fehlversuche dieser beiden dokumentierten. Bis zu Nieder-Rodens 19:18-Führung (53.) marschierten die Kontrahenten daher weitgehend im Gleichschritt, ehe Gedern/Nidda beim 18:21-Rückstand in der 55. Minute ernsthaft Gefahr lief, dieses Spiel aus den Händen gleiten zu lassen.

Wie wichtig Niebergall trotz der langen Pause für die HSG ist, zeigte die Regisseurin in den Schlussminuten. »Sie hat unser Spiel in der entscheidenden Phase gelenkt«, wusste Breiler. Nämlich mit den finalen Anspielen, die erst Hanna Rösner per Durchbruch zum 19:21 (56.) und dann Kirsten Schindler aus dem Rückraum zum 20:21 (57.) verkürzen ließen. Nachdem die Gäste den Ball dann gleich zwei Mal hergegeben hatten, glich Sabine Kaiser 39 Sekunden vor Ende per Gegenstoß doch noch zum 21:21 aus. Und weil die HSG Gedern/Nidda das Glück hatte, dass Nieder-Roden in der letzten Angriffssequenz einen tendenziell klaren Siebenmeter nicht erhielt, blieb es bei dieser Punkteteilung.

HSG Rodgau/Nieder-Roden - HSG Gedern/Nidda 21:21 (12:12). HSG Rodgau Nieder-Roden: Born (ab 40.), Speckhardt; Burgard (5), Bretz (3), Eichler (1), L. Keller (1), Krüger, Magnago (6/2), K. Keller, Tomashevska, Riecke, Göbel (5), Adanir, Heßler.

HSG Gedern/Nidda: Petek (ab 19.), Heß; Rösner (2), Engel (1), Pfaff (2), Oberheim (n.e.), Hutin (2), Kaiser (4), Wäscher (4), Schneider, E. Niebergall (n.e.), Schindler (4/1), Krauß (n.e.), Droll (1), H. Niebergall (1), Schäfer.

Schiedsrichter: Peiser/Schek (Kindsbach/Waldfischbach-Burgalben). Zuschauer: 204. Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Burgard - Wäscher/2, Droll) - Siebenmeter: 2/2:2/1. Spielfilm: 5:3 (10.), 10:7 (20.), 12:7 (23.), 12:12 (30.), 15:15 (39.), 18:16 (50.), 21:18 (55.), 21:21 (60.).

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Hannah Niebergall feiert ihr Comeback im Trikot der HSG Gedern/Nidda. © Red

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