Rein rechnerisch ist noch was drin
Region (fsr). Die Meisterentscheidung in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost ist abermals vertagt worden. Der Tabellenzweite Kickers Obertshausen hielt mit einem 7:3-Derbysieg gegen DJK Sparta Bürgel seine rechnerischen Chancen offen, was freilich nichts daran ändert, dass der diesmal spielfreie SV Pars Neu-Isenburg nur noch einen Punkt zum Titelgewinn benötigt.
Auf Relegationskurs liegen die Kickers dennoch klar: Verfolger OSC Rosenhöhe patzte beim 2:2 bei Erlensee II und weist wie Germania Dörnigheim fünf Punkte Rückstand auf den offensivstarken Tabellenzweiten auf.
Die Dörnigheimer gewannen in der Gruppenliga Ost das Kreisderby bei Türk Gücü Hanau und wahrten ihre theoretischen Chancen, Kickers Obertshausen noch vom Aufstiegsrelegationsplatz zu verdrängen.
In den vier noch ausstehenden Spieltagen muss das Team der beiden Trainer Patrick Ofcarek und Jochen Kostiris allerdings fünf Punkte auf die Kickers aufholen.
Anders die Gemengelage beim unterlegenen Gegner: Türk Gücü Hanau benötigt nun ein Fußballwunder, um den drohenden Abstieg noch abzuwenden. »Die Qualität fehlt einfach, ich glaube nicht, dass wir die verbleibenden vier Spiele alle gewinnen und die Konkurrenz entsprechend nur patzt«, skizzierte TG-Sprecher Adem Arslan die sportliche Zukunft in der Kreisoberliga. Bezeichnend für die Personalprobleme der Hanauer: Beim dritten Wechsel von Coach Slavisa Dacic musste Ersatztorhüter Lars Ott als Feldspieler ran.
Bereits abgestiegen sind der FC Bayern Alzenau II und der SV Ranstadt. Beide Teams setzten auch eine Klasse tiefer die Zusammenarbeit mit ihren Trainern Edip Yavuz (Alzenau II) und Maciej Wolodczenko (Ranstadt) fort. Im direkten Duell setzte sich die Reserve des Hessenligisten gegen den Büdinger Kreisvertreter mit 3:2 durch. Kurios: Alzenaus Keeper Joel Andres hielt kurz nach der Pause gleich zweimal einen von Tristan Schmidt geschossenen Elfmeter. Der erste musste wiederholt werden, da sich die Torhüter zu früh bewegt haben soll. Auch beim zweiten Versuch blieb Andres Sieger.
Filges sichert einen Zähler
Beim 1. FC Erlensee II gab es nach dem 2:2 gegen den OSC Rosenhöhe lange Gesichter, denn gegen den Favoriten wurde eine 2:0-Führung verspielt. Mit dem letzten Angriff in der Nachspielzeit rettete Marco Filges (einst SSV Lindheim, Viktoria Nidda und Sportfreunde Oberau) dem OSC Rosenhöhe noch einen Punkt. Um an Kickers Obertshausen dranzubleiben, hätte es jedoch einen Dreier benötigt.
Enttäuscht waren auch die Gastgeber: »Für uns waren das zwei verlorene Punkte«, meinte Teammanager Almir Bekirov. Auf die Leistung seiner Mannschaft war er dennoch stolz. Mit der Einwechslung des Gederners Sören Reich machte der FCE nichts verkehrt: Der Angreifer erzielte zwei Treffer und sein Team wähnte sich auf der Siegerstraße. Als Christian Rüger den 2:1-Anschlusstreffer beisteuerte, witterten die Gäste nochmals ihre Chance. Es lief schon die fünfte Minute der Nachspielzeit, als die Gäste den Ball nach einem Eckball des FCE abfingen und noch einmal alles nach vorne warfen. Nach dem Treffer von Filges pfiff der Schiedsrichter gar nicht mehr an.
Germania Großkrotzenburg buchte im Abstiegskampf ebenfalls einen Punkt ein und war mit dem 1:1 bei der SG Nieder-Roden zufrieden. Leer gingen derweil die SG Marköbel (0:1 in Oberndorf) und der SVG Steinheim (1:2 in Gelnhausen) aus.
Für die SG Marköbel wären Punkte beim Tabellenfünften drin gewesen. »In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Fußball gespielt, in der zweiten Halbzeit hat uns das Spielglück gefehlt«, fasste SGM-Spielertrainer Marc Außenhof zusammen. In der ersten Halbzeit waren die Gastgeber, die sich wegen einer Feierlichkeit am Sportgelände über eine tolle Kulisse von über 300 Zuschauern freuen durften, die agilere Truppe, in Abschnitt zwei überzeugten die Hammersbacher.
Ein Lob gab es daher auch vom Gegner: »Marköbel hätte einen Punkt verdient gehabt«, meinte Oberndorfs Spielausschussvorsitzender Manuel Sachs.
Sauermann-Elf auf gutem Weg
Trotz einer starken ersten Hälfte verlor der SVG Steinheim 1:2 beim FC Gelnhausen. Während die vom ehemaligen Hainchener Marc Sauermann gecoachten Gelnhäuser den Klassenerhalt jetzt dicht vor Augen haben, wird im Steinheimer Lager kräftig gezittert. Zumindest die Abstiegsrelegation droht. »Wir müssen die noch ausstehenden drei Spiele alle gewinnen«, sagte SVG-Abteilungsleiter Bernd Hartmann mit Blick auf das Restprogramm.