Pure Konstanz konservieren

Kreis Büdingen (pem). Mit noch einigen brisanten Duellen in der Auf- wie der Abstiegszone geht es in den finalen Monat der Saison der Fußball-Kreisliga A Büdingen. Die wichtigste Partie steigt an diesem Wochenende wohl zwischen dem FC Lorbach und dem VfR Hainchen . Die Lorbacher erwiesen sich als das konstanteste Team in der Rückrunde. Als einzige Mannschaft verloren sie nach der Winterpause noch kein einziges Spiel - und das, obwohl auch sie nicht immer alle Spieler verfügbar hatten.
So ist Spielertainer Philip Bielinski zwischenzeitlich immer mal wieder auf Reisen. Einen Platz unter den ersten drei haben die Lorbacher schon beinahe sicher. Auch an der Tabellenspitze führt der FC mit einem gewissen Abstand von fünf Punkten, doch die direkten Aufstiegsplätze zu verlieren, ist durchaus noch möglich - spielen die Lorbacher doch auch noch gegen die beiden ärgsten Verfolger Nieder-Mockstadt/Stammheim und Rainrod. Gegen Hainchen ist der FC noch klarer Favorit. Doch die Hainchener waren zuletzt schwer auszurechnen. Am Vorwochenende gegen Oberau II gewann der VfR mit 5:2 und wahrte die Chance, noch einen Nichtabstiegsplatz zu erreichen. Dabei war Torjäger Anton Krasniqi nach langer Verletzung das erste Mal wieder aktiv und schoss ein Tor. Als einer der erfolgreichsten Neuzugänge der Saison beim VfR erwies sich allerdings Yahya Basaran. Der Mittelfeldspieler, zuvor in Geislitz aktiv, kam in der Winterpause und erzielte bisher fünf Treffer für Hainchen.
Die FSG Altenstadt empfängt den SV Rainrod . Bei den Altenstädtern ging es zuletzt wieder etwas aufwärts - sie holten sieben Punkte aus den letzten drei Spielen. Damit ist der Klassenerhalt für die Elf von Trainer Markus Pioch gesichert. Dennoch müssen die Gäste gewarnt sein. Im Hinspiel in Rainrod siegte die FSG mit 3:2 - es war die erste Niederlage der bis dahin ungeschlagenen Rainröder kurz vor Ende der Vorrunde. Der SVR machte den unsteten Start ins Jahr 2023 jüngst vergessen und gewann drei Spiele in Folge. Mittlerweile sind bis auf Spielertrainer Sven Diedrich auch die Spieler wieder an Bord, die im Winter und Frühjahr verletzt waren. Besonders Özgür Güngür spielte in der Offensive jüngst wieder stärker.
In der Partie der Sportfreunde Oberau II und der SG Nieder-Mockstadt/Stammheim stehen beide Teams unter Druck. Den Oberauen droht, noch von Hainchen und Rudingshain überholt zu werden und in die Abstiegszone zu geraten. In Hainchen unterlagen die Sportfreunde, obwohl sie durchaus starke Akteure wie Endrit und Enis Gjoshi oder Torben Pempek ins Spiel bringen konnten. Die SG unterlag hingegen überraschend in Rudingshain. Es war die dritte Auswärtsniederlage der Nieder-Mockstädter in Folge. Dabei zeigte sich auch wieder, dass die Mannschaft ihr Offensivspiel auswärts nicht durchbringen konnte.
Die SG Rohrbach/Aulendiebach trifft auf die SG Usenborn/Bergheim . Die Rohrbacher fielen gegenüber dem Führungstrio zuletzt zurück. Schon sind es sechs Punkte Abstand bis zum dritten Platz, der immerhin noch die Teilnahme an der Relegation garantieren würde. »Es ist erst fertig, wenn es fertig ist,« sagt Co-Trainer Heiko Schneider, »natürlich wird immer schwieriger für uns, aber es sind auch noch fünf Spiele.« Ungeachtet davon, was noch möglich ist, plant der VfR für die kommende Saison. Die SG verlängerte mit Spielertrainer Ali Haiahem. Außerdem stehen als Neuzugänge von den Sportfreunden Oberau bereits Falk van Haaren (soll auch Co-Trainer werden) und Ole Schäfer fest. Schneider warnt vor den Gästen: »Wir nehmen sie sehr ernst, besonders, da sie in letzter Zeit Punkte gegen vermeintlich stärkere Gegner geholt haben.« In der Tat überraschten die Usenborner mit Punktgewinnen in Lorbach und Büdingen. Zudem platzte bei Sturmtalent Nick Jüngling zuletzt der Knoten und es kam wieder Leben in die SG-Offensive. Insgesamt schoss er bisher zehn Tore in 21 Spielen.
Die SG Büdingen steht dem FC Rommelhausen gegenüber. Nach der überraschend deutlichen 0:4-Niederlage in Nieder-Mockstadt am vergangenen Wochenende flogen die Büdinger endgültig aus dem Rennen um Platz drei - selbst wenn eine minimale rechnerische Chance noch besteht. Trainer Volkan Bina und seine Mitstreiter machen zwar die Zeiten vergessen, als die SG noch um den Klassenerhalt kämpfte, für einen Platz in der Spitzengruppe wirkt die Mannschaft aber noch nicht abgerundet und konstant genug. Die Rommelhäuser erwiesen sich sogar bisher als die zweitstärkste Rückrundenmannschaft. Dies gelang größtenteils ohne die Mitwirkung der verletzten Stürmer Andrei Butiu und Gheorge Anghel. Beim 4:2 gegen Rudingshain waren die beiden wieder dabei und trafen. »Allerdings sind sie noch angeschlagen«, sagt Vorsitzender Karl-Heinz Höflich. Obwohl die beiden noch nicht bei 100 Prozent sind, sei trotzdem mit ihren Einsätzen zu rechnen - der ehrgeizige Butiu insbesondere will noch daran arbeiten, seine Torjägerkanone zu verteidigen. Insgesamt, so Höflich, könne sein Team »befreit aufspielen. Wir können uns zwar noch realistisch bis auf den vierten Platz verbessern. Aber ob wir jetzt diesen holen, oder nun Sechster oder Siebter werden, ist nicht so entscheidend«.
Der FC Germania Ortenberg bekommt es mit der SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten zu tun. Die Germania hat den Klassenerhalt noch nicht ganz unter Dach und Fach. »Einmal müssen wir noch gewinnen, dann ist dieses Minimalziel erreicht,« rechnet Trainer Sven Schaumburg vor. Zuletzt unterlag die Mannschaft gegen Rohrbach und Rainrod. »Gegen beide haben wir deutlich verloren. Ohne Frage sind diese noch einen Tick besser. Aber wenn wir in der Rückrunde gewinnen mussten, ist uns das gelungen.« Spielerisch hat sich der FC besonders im Offensivspiel leicht gesteigert. »Das kommt durch unsere Umstellung. Auch wenn unser Neuzugang Philipp Schlorke noch nicht so oft getroffen hat, entlastet er mit seiner Spielweise die anderen Spieler und wir sind in der Breite besser aufgestellt.« Den Gegner aus Geiß-Nidda kennt Schaumburg. Er hatte die Mannschaft im Vorjahr trainiert, zusammen mit dem dortigen Spielertrainer Deniz Türk. Nun sind beide Teams Tabellennachbarn. Allerdings haben die Geiß-Niddaer die nötigen Punkte zum Klassenerhalt so gut wie zusammen.
Schließlich kommt es noch zu einem Kellerduell zwischen dem VfR Rudingshain und dem SV Seemental II . Spät, aber vielleicht noch rechtzeitig, ist die Mannschaft von Trainer Michael Krause wieder erstarkt. Bereits gegen Gedern II vor zwei Wochen gelang ein 2:1-Sieg. Beim 2:4 in Rommelhausen führte die Mannschaft bis zur 75. Minute, ehe der FC das Spiel noch drehen konnte. Am Donnerstag aber gelang eine große Überraschung mit dem 2:1-Sieg gegen Nieder-Mockstadt. Die Rudingshainer haben am kommenden Wochenende gute Möglichkeiten, weiter in der Tabelle vorzudringen. Gegen die Seementaler sind sie favorisiert. Das Schlusslicht ist seit letztem Wochenende abgestiegen. In den letzten drei Spielen verloren sie dreimal deutlich bei insgesamt 1:20 Toren. Noch warten die Seementaler auf den ersten Saisonsieg - die letzten Partien lassen es aber zweifelhaft erscheinen, dass dieser noch gelingt.