Pokalfinale vor großer Kulisse möglich
BÜDINGEN/HAINCHEN - Büdingen/Hainchen. Der Hessische Fußball-Verband hat den Weg zurück in den Amateurspielbetrieb geebnet. Seit dem Wochenende sind grundsätzlich wieder Testspiele möglich (der Kreis-Anzeiger berichtete). "Das betrifft Mannschaften aus Landkreisen, in denen bereits Stufe 2 der Landesregierung gilt", stellt Büdingens Kreisfußballwart Jörg Hinterseher klar.
Das bedeutet für die im Wetteraukreis beheimateten Clubs, dass sie Freundschaftsspiele vereinbaren dürfen. "Allerdings nur mit Mannschaften aus Kreisen, die ebenfalls Stufe 2 erreicht haben", erörtert Hinterseher, der den Vereinen empfiehlt, "das zu Beginn der vergangenen Saison erarbeitete Hygienekonzepte zu übernehmen und sich vor dem ersten Spiel noch einmal mit dem zuständigen Ordnungsamt kurzzuschließen".
Sollte das alles funktionieren, könnte bald die unterbrochene Kreispokalrunde 2020/21 fortgesetzt werden. Zumal jeder Fußballkreis seinen Hessenpokalteilnehmer erst am 1. August (statt 30. Juni) melden muss. Im Kreis Büdingen würde es mit noch vier auszutragenden Achtelfinalspielen weitergehen. "Natürlich möchten wir alle Partien absolvieren und das Finale nach Möglichkeit am 30. oder 31. Juli spielen. Eine andere Option wäre, den Kreispokalsieger in Turnierform zu ermitteln. Allerdings könnten nur die Partien bis zum Halbfinale in Turnierform ausgetragen werden. Dann müsste es 'normal' weitergehen", erläutert der Kreisfußballwart aus Hainchen.
Das große Finale in Geiß-Nidda könnte sogar vor einer stattlichen Zuschauerkulisse stattfinden. "Laut Landesverordnung sind aktuell für jede Partie, also auch Testspiele, 200 Zuschauer zugelassen. Dazu kommen dann noch die Genesenen und Geimpften, weshalb wir theoretisch ein Endspiel vor 700, 800 Fans planen könnten", sagt Hinterseher, der allerdings auch auf die eine oder andere Einschränkung hinweist. Frank Illing, Vorsitzender des Verbandsausschusses für Qualifizierung und Vereinsentwicklung beim HFV, erklärt beispielsweise: "Laut Stufe 2 dürfen sich aktuell nur zehn Personen, die weder Genesenen noch geimpft sind, in der Öffentlichkeit zusammen aufhalten. Also müsste das Sportgelände sehr weitläufig angelegt sein, damit sich dort mehrere Zehner-Gruppen mit dem nötigen Abstand verteilen könnten." Zudem sei es für den ausrichtenden Verein schwer zu kontrollieren, wenn sich zu einer Zehner-Gruppe Geimpfte, Genesene oder Kinder unter 14 Jahren gesellen würden. "Dann müsste man am Eingangsbereich Bändchen mit jeweils einer Farbe pro Gruppe ausgeben. Oder man müsste jeweils die Genesen, Geimpften und anderen Zuschauer markieren. Wie soll das umgesetzt werden?"
Ein Hoffnungsschimmer: Der Stufenplan gilt nur bis Ende Juni. Im Juli, wenn das Finale ausgetragen werden soll, gelten eventuell andere Regeln. "Zudem werden wir uns im vor dem Endspiel mit den Verantwortlichen des TSV Geiß-Nidda, Bürgermeister Hans-Peter Seum und dem Ordnungsamt Nidda zusammensetzen, um abzuklären, was auf der Sportanlage des TSV möglich ist. Wir werden alles sorgfältig und vorsichtig planen", verspricht Hinterseher.
Über die Zuschauer-Thematik, den Pokal- und den Testspielbetrieb will Hinterseher mit dem Kreisfußballausschuss am Mittwoch online diskutieren. "Vielleicht sind wir danach schon etwas schlauer."
Bezüglich des Rundenstarts habe der HFV-Vorstand am Freitag kaum gesprochen. Der Weg für den Pflichtspielbetrieb 2021/22 wurde aber offiziell bereitet. "Wenn der Inzidenzwert weiter sinkt und wir die Pokalrunde ohne Probleme spielen, könnten wir dann vielleicht schon Anfang oder Mitte August in die neue Saison starten. Da wird es in den kommenden Wochen bestimmt Neuigkeiten geben", hofft Hinterseher.
Jugend spielt Pokal aus
Die Juniorenmannschaften im Wetteraukreis freuen sich ebenfalls, dass der Ball wieder rollt. Kreisjugendfußballwart Uwe Ritzel bestätigte, dass er die abgebrochene Pokalrunde fortsetzen möchte. Allerdings muss er die Endspiele in den verschiedenen Altersklassen bis zum 30. Juni ausgetragen haben (ein ausführlicher Jugendbericht folgt).