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Offensivfeuerwerk

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Grund zum Jubeln haben die Gedern/Niddaerinnen samt Trainer und Betreuer nach dem klaren Heimsieg gegen die Formation aus Ibbenbüren. FOTO: XHONI © Red

Konradsdorf (flo). Die 22:28-Niederlage bei der PSV Recklinghausen hat die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda nicht aus der Bahn geworfen. Im Gegenteil: Beim 37:26 (19:13)-Erfolg gegen die Ibbenbürener Spielvereinigung 08 zündete die Mannschaft von Christian Breiler ein Offensivfeuerwerk und machte mit dem dritten Sieg im vierten Spiel der Abstiegsrunde einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Es war der vorletzte HSG-Auftritt in der Sporthalle Konradsdorf - und zugleich wohl das erste echte Heimspiel. 180 Zuschauer peitschten die Wetterauerinnen 60 Minuten lang lautstark nach vorne. Und die Mannschaft bedankte sich auf dem Parkett: Mit einem klaren Sieg, mit enthusiastischem Tempo-Handball, mit 37 Toren. Häufiger hatte die Spielgemeinschaft letztmals vor gut fünf Jahren getroffen, ein 40:32 gegen Borussia Dortmund II hatte es damals im April 2017 gegeben. Ein Sieg des Angriffs also? Der Trainer sieht’s anders: »Wir haben defensiv wieder gut agiert, haben die gefährlichen Rückraumspielerinnen von Ibbenbüren unter Druck gesetzt. Über die Sicherheit in der Abwehr lief es dann auch nach vorne.«

So oder so: Die Handballerinnen aus Gedern und Nidda haben ganz offenkundig den Spaß am Spiel wiedergefunden. Die Auftritte kommen nicht mehr verkrampft und lethargisch daher, sondern entschlossen und leidenschaftlich. Es spricht für sich, wie etwa Rica Wäscher nach gerade einmal 47 gespielten Sekunden im Kampf um den Ball über den Boden rutschte oder wie Kirsten Schindler den Abpraller des eigenen Fehlwurfs mit einer Flugeinlage doch noch ins Tor bugsierte. »Vielleicht haben wir noch den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht«, wusste auch Breiler. »Aber für die Bedeutung dieses Spiels war das eine richtig gute Leistung.«

Die Spielgemeinschaft drückte von der ersten Minute an aufs Tempo. Das führte vorne auch zu erfolgreichen Abschlüssen, doch weil Ibbenbüren um die wurfstarke Mittelfrau Theresa Beermann zunächst fleißig aus dem Rückraum traf, stand es nach 14 Minuten 7:7.

Erst danach generierte die Breiler-Sieben mehr und mehr Ballgewinne, kam auch Torfrau Yvonne Petek besser ins Spiel, obendrein handelte sich Ibbenbüren in dieser Phase die eine oder andere Zeitstrafe ein. All das nutze die HSG, um davonzuziehen: Die Rückraumlinke Kristin Amos vollendete einen 8:1-Lauf mit der 18:11-Führung (27.). Zur Pause lag Gedern/Nidda mit 19:13 vorne.

An diesen Kräfteverhältnissen änderte sich im zweiten Durchgang nichts mehr. Als sich nach dem 24:16 (37.) ein wenig der Schlendrian einschlich und Ibbenbüren nochmal auf vier Tore (20:24/42.) verkürzte, schaltete die HSG wieder einen Gang hoch und hatte das Geschehen zügig wieder im Griff. Linksaußen Isabell Schüler stellte auf 27:20 (45.), Rückraumakteurin Schindler, mit 15 Treffern und hundertprozentiger Siebenmeterquote (sieben Treffer bei sieben Versuchen) beste Werferin ihrer Farben, besorgte beim 33:23 (53.) den ersten zweistelligen Vorsprung. Den Gedern/Nidda schließlich auch ins Ziel brachte und mit 37:26 gewann.

10:6-Punkte hat die Spielgemeinschaft nun auf dem Konto, festigte damit den zweiten Gruppenplatz. Dieser würde zum Klassenerhalt genügen.

Am nächsten Samstag muss die Breiler-Truppe im vorletzten Spiel der Abstiegsrunde beim bereits abgestiegenen Schlusslicht Königsborner SV ran.

Klar ist: Gewinnen die Wetterauerinnen dort und schlägt dann tags darauf Recklinghausen zuhause den TuS Königsdorf, wäre der Ligaverbleib der HSG gesichert. Trainer Breiler konzentriert sich freilich auf das, was er und seine Schützlinge beeinflussen können. »Wir wollen am Samstag in Königsborn nachlegen«, sagt er.

HSG Gedern/Nidda - Ibbenbürener Spvg. 08 37:26 (19:13).

HSG Gedern/Nidda: Petek, Elisath (n.e.), Heß (ab 31.); Schüler (6), H. Niebergall (4), Engel, Pfaff, Hutin (2), Wäscher (5), Amos (1), Schindler (15/7), Krauß (2), Schäfer (2).

Ibbenbürener Spvg. 08: Windoffer; Hülsman (1), Zaletel, Beermann (11/2), Siemering (1/1), Neubauer (1), Schoppe (5), Reisbich (2), Landau, Snyders (4), Hüls (1).

Schiedsrichter: D. Adam/S. Adam (Münden/Hofgeismar) - Zuschauer: 180.

Zeitstrafen: 12:12 Minuten (Engel/3, Hutin, Schindler, Krauß - Zaletel/2, Beermann/2, Neubauer, Hüls) - Rote Karte: Engel (43., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 7/7:4/3 - Spielfilm: 6:5 (10.), 13:10 (20.), 19:13 (30.), 24:19 (40.), 31:23 (50.), 37:26 (60.).

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