Offenbacher Lieblings-Heimgegner reist an
Offenbach (jm). Die Offenbacher Kickers unternehmen an diesem Freitag den nächsten Versuch, den vierten Heimsieg der Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest einzufahren. Und die Chancen dafür stehen historisch betrachtet besser denn je: Denn im FC Astoria Walldorf kommt der absolute Lieblings-Heimgegner: Siebenmal traten die Badener beim OFC an - siebenmal verließen sie den Platz als Verlierer, bei 8:
20 Toren.
Alfred Kaminski interessieren derlei Statistiken naturgemäß wenig. Dem Interimscoach geht es einzig und allein darum, das ins Schlingern geratene Schiff Kickers Offenbach zu stabilisieren und unfallfrei und möglichst erfolgreich durch die nach 15 Punkten aus zehn Spielen rau gewordene See zu bringen. »Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns«, gibt sich der 58-Jährige zuversichtlich. Die Schwerpunkte der Arbeit sind klar gesetzt: noch stabiler auf dem Platz werden - und vorne die Chancen besser nutzen. Damit es gar nicht wieder zu solchen Rückschlägen kommt wie beim 1:1 gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz.
»Wir haben gegen Fulda genug Torchancen kreiert, jetzt wollen wir sie auch machen«, sagt Lucas Hermes. Der 22-Jährige ist zwar selbst noch ohne Treffer in dieser Saison, dafür war er an den letzten drei Toren der Kickers als Vorbereiter beteiligt. Beim 1:2 gegen Homburg legte er Jayson Breitenbach nach energischem Solo auf, beim 1:0 in Kassel landete seine Vorlage nach einem Kasseler Abwehrversuch bei Siegtorschütze Christian Derflinger. Und beim 1:1 gegen Fulda verwertete Philipp Hosiner Hermes‹ Vorlage. »Ob ich selbst treffe oder ein Tor auflege - das hat für mich die gleiche Bedeutung«, erklärt der frühere Mainzer, der in neun von zehn Punktspielen zum Einsatz kam.
Dejan Bozic drängt zurück ins Team
Ob er wie zuletzt gegen Fulda in die Startelf rückt, mag Kaminski noch nicht verraten. »Grundsätzlich ist es mir am liebsten, wenn die Mannschaft es einem Trainer so schwer macht, dass er vor einem Spiel schlecht schlafen kann«, sagt er: »Und ich kann verraten, dass die Nächte bei mir kürzer werden.«
Was auch daran liegt, dass in Dejan Bozic eine weitere Alternative nach komplizierter Verletzung zurück ins Team drängt. Nach seiner Schambeinentzündung hat der 29-Jährige, der von 2011 mit einer kurzen Unterbrechung bis 2016 für Walldorf stürmte, in dieser Woche beschwerdefrei mittrainiert. »Wir wollen ihn step by step aufbauen«, betont Kaminski: »Das ist eine schwierige Verletzung.« Der Kickers-Coach will unbedingt vermeiden, dass Bozic zu früh beginnt und die Entzündung sich wieder bemerkbar macht.
Die Alternativen in der Offensive sind reichlich vorhanden. Jakob Lemmer, mit vier Treffern bester Schütze, ist wieder komplett genesen. Dominik Wanner (2) drängt als flinker Außenbahnspieler ins Team. Und vorne hofft Törles Knöll (1 Tor) auf eine neue Bewährungschance.
Gesetzt war als Stoßstürmer aber zuletzt Philipp Hosiner. Der 33-jährige Österreicher hat zwei der letzten vier Tore der Kickers erzielt und stark aufsteigende Form bewiesen. Die Effizienz vor dem Tor ging allerdings auch dem bundesligaerprobten Angreifer noch etwas ab, gegen Fulda hatte er zwei klare Möglichkeiten ausgelassen, ehe er doch noch zum 1:0 traf.
»Wichtig ist, dass wir unsere Chancen einfach nutzen«, betont Lucas Hermes: »Und dann bin ich zuversichtlich, dass wir den Bock auch umstoßen.« Schließlich geht es für die Kickers vor allem darum, mit dem erhofften vierten Heimsieg - nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen am Bieberer Berg - Anschluss nach oben zu halten.
Damit aber mag sich Interimstrainer Alfred Kaminski derzeit nicht öffentlich befassen. »Wir schauen nur auf uns«, sagt er: »Und wir freuen uns auf das Spiel.«