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OFC spürt Unmut der Fans

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Der Koblenzer Thilo Töpken bejubelt sein goldenes Tor. Im Hintergrund die geschlagenen Kickers-Spieler. © Imago Sportfotodienst GmbH

Region (cd). Beim mit großen Zielen und Erwartungen in die Saison gestarteten Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach sind einige Fans bereits nach dem dritten Spieltag mit ihrer Geduld am Ende. Im Anschluss an die 0:1-Niederlage bei Rot-Weiß Koblenz bekamen die Spieler sowie Trainer Alex Schmidt den Unmut eines erheblichen Teils der mitgereisten Anhänger zu spüren.

»Dass man das erste Spiel verliert, kann passieren. Wir haben danach eine gute Reaktion gezeigt. Dass die Fans nun nach der zweiten Pleite im zweiten Auswärtsspiel sauer sind, ist verständlich«, sagte Innenverteidiger Jason Breitenbach, der beim Gegentor nicht gut ausgesehen hatte.

Schmidt hatte nach dem 5:2-Heimsieg gegen Hoffenheim II von einem »Befreiungsschlag« gesprochen und mit Blick auf die 0:1-Auftaktniederlage in Worms auf einen Lerneffekt gehofft. Beides erwies sich aber als Trugschluss. Wie in Worms hatte der OFC mehr vom Spiel, wie in Worms kassierte er den Gegentreffer nach einem langen Ball. Und das, obwohl die Kickers das Verteidigen solcher Situationen unter der Woche trainiert hatten. »Man kann nicht jede Situation zu 100 Prozent verhindern«, so Schmidt. »Von zehn solcher Bälle haben wir acht gut verteidigt.« Ohnehin: »Das kann man mit Worms nicht vergleichen.«

Der OFC war in der Tat dominanter als im Saisonauftaktspiel. Doch richtig gefährlich wurde es zu selten. Schmidt würdigte zwar das Bemühen seiner Spieler (»Sie haben alles probiert, alles investiert«), vermisste aber die »Durchschlagskraft« und den »letzten Punch«. Das Ergebnis sei »ein bitterer Nachmittag« gewesen.

Vetter früh raus

Die Kickers begannen ordentlich. Doch nach nur 24 Minuten wechselte Schmidt bereits das erste Mal, nahm Maik Vetter, für den gegen Hoffenheim zur Pause Feierabend war, raus und brachte auf dieser Position in Shako Onangolo einen offensiveren Akteur. Weil er unter der Woche angeschlagen war, habe Vetter lange »auf der Kippe gestanden«, so Schmidt. »Es war ein Versuch. Er ist ein routinierter Spieler, der das normalerweise kann.« Vetter sei jedoch nicht bei 100 Prozent und zudem bereits früh verwarnt gewesen.

OFC macht’s bis zum Gegentor ordentlich

Mit Onangolo kam mehr Schwung in das Offenbacher Spiel. In der 27. Minute presste der OFC mal extrem früh und hätte damit fast Erfolg gehabt. Törles Knöll kam jedoch nicht an den Ball. Insgesamt fehlte in Strafraumnähe die Genauigkeit. Zudem hatte Knöll zweimal Pech. Erst wurde er im letzten Moment fair gestoppt (35.), dann scheiterte er am stark reagierenden Torhüter der Gastgeber (45.). Zuvor hatte Rafael Garcia knapp das Tor verfehlt (42.).

»Ich habe in der Pause gewarnt, dass das trügerisch ist«, sagte der OFC-Coach mit Blick auf den »Riesenballbesitz«. Doch kurz nach Wiederanpfiff geschah, was nicht passieren sollte. »Nach einem Abschlag sahen wir nicht gut aus«, beschrieb Schmidt die entscheidende Szene. Breitenbach ergänzte: »Ich dachte, dass vor mir einer zum Kopfball geht. Der Ball sprang komisch auf.« Thilo Töpken hatte freie Bahn und traf zur Koblenzer Führung (51.).

»Bis zum Gegentor haben wir es ordentlich gemacht«, so Schmidt. »Danach waren wir niedergeschlagen - und nicht mehr so gut. Man kann auswärts mal ein Gegentor kassieren, aber wir müssen normalerweise das Potenzial haben, um ein bis drei zu erzielen.« Der OFC-Coach sieht seine auf vielen Positionen neu formierte Mannschaft in einem »Prozess«, wie er betonte. »Wir müssen schauen, dass wir stabiler werden.« Viel Zeit bleibt dafür nicht. Am Sonntag (14 Uhr) im Derby gegen den FSV Frankfurt darf sich der OFC keinen weiteren Ausrutscher leisten.

RW Koblenz: Kips - Weidenbach, Adewole, Regäsel, Afamefuna - Kouadio, Lihsek (72. Limani), Maroudis, Guthörl (75. Ike) - Stark (90.+4 Buckesfeld), Töpken . Kickers Offenbach: Richter - Vetter (24. Onangolo), Zieleniecki, Breitenbach, Wanner (54. Marcos) - Derflinger, Jopek, Hosiner, Garcia - Lemmer (54. Saric), Knöll (74. Hermes). SR: Reuter (Heidelberg). Zuschauer: 1280. Tor: 1:0 Töpken (51.).

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