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OFC baut Negativserie aus

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Nächste Niederlage für Maik Vetter und den OFC. © Imago Sportfotodienst GmbH

Offenbach (jm). Christian Hock musste im Stadion am Mainzer Bruchweg viele Hände schütteln. Klar, der 53-Jährige, der am Dienstag sein neues Amt als Geschäftsführer Sport beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach antritt, hatte schließlich den überwiegenden Teil seiner Profikarriere bei den Rheinhessen verbracht. Am Samstag sah er sich in jenem Stadion, in dem er mit den 05ern zwischen 1994 und 2003 (247 Pflichtspiele) viele emotionale Momente in der 2.

Liga erlebte, ehe er seine Karriere zwei Jahre später im OFC-Trikot beendete, seinen neuen Arbeitgeber an.

Die Erkenntnisse analysierte er nüchtern. »Man muss das relativieren«, sagte er nach dem bemühten, alles in allem aber erneut tristen Auftritt beim 0:2 (0:1) bei der zweiten Mannschaft der Mainzer. Es sei viel zusammengekommen in dieser Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest: die vielen Trainerwechsel, die Unklarheit über die Zukunft. Dazu die vielen Stammspieler, die in Mainz nicht dabei waren.

Etatmäßige Defensive fehlt

Auf der Tribüne etwa saß die komplette etatmäßige Defensivreihe mit Maximilian Rossmann (Adduktorenprobleme), Sebastian Zieleniecki (Knieverletzung im Abschlusstraining), Jayson Breitenbach (Bänderriss im Sprunggelenk) und Ronny Marcos (wie Rafael Garcia wegen der 5. Gelben Karte gesperrt), dazu gesellte sich Stammtorwart David Richter (Aufbautraining nach Bänderriss im Sprunggelenk). Auf dem Platz versuchten sich Moreno Giesel, U21-Kapitän Dino Kurbegovic, erstmals Julian Albrecht als Innenverteidiger und Jakob Zitzelsberger links hinten. »Das ist schon brutal«, räumte Trainer Alfred Kaminski ein. Er hatte in Michael Zadach einen Debütanten ins Tor beordert. Am 22-Jährigen lag es am wenigsten, dass die Kickers zum neunten Mal in Folge in Pflichtspielen sieglos blieben, zum vierten Mal in Folge in der Liga keinen Punkt holten und nicht mal ein Tor erzielten. Den OFC-Fans war das sogar eine eigene Hymne wert (»So ein Tor, das kann doch nicht so schwer sein«). Das letzte Tor in der Regionalliga gelang Rafael Garcia am 14. April beim 1:1 in Walldorf. Das ist 439 Minuten her.

Die Kickers bei denen Dejan Bozic und Mike Feigenspan, obwohl einsatzbereit, nur auf der Tribüne saßen, auf der Bank dafür in Saric und Hosiner nur zwei Profis neben vier Nachwuchsakteuren, agierten bemüht. Aber nach vorne fehlte so ziemlich alles. »Man muss auf dem Platz sehen, dass man kämpfen will«, monierte Christian Hock und vermisste den »richtigen Plan«. Mit viel Wohlwollen kamen die Kickers auf vier Torchancen durch Lucas Hermes (7./42.), Almin Mesanovic (75.) und Damjan Balic (85.). »Die Durchschlagskraft fehlt völlig«, meinte Kaminski. Dazu gesellten sich derbe Fehler bei den Gegentoren. Hermes ließ beim 0:1 nach einer Ecke Danny Schmidt (13.) köpfen. Vor dem 0:2 durch Kaito Mizuta (72.) ließ Vorlagengeber Julian Derstroff Zitzelsberger mit mächtigem Schwindel zurück.

Hock will Mentalität auf dem Platz

»Ich weiß, was auf mich zukommt«, resümierte Hock. Die To-Do-Liste ist lang. Ein neuer Trainer muss gefunden, die künftige Rolle von Kaminski präzisiert und der Kader geplant werden. Das Ziel: Einem Verein, der am Boden liegt, neue Hoffnung einhauchen. »Wir brauchen Mentalität auf dem Platz«, forderte Hock, sein Wunsch: »Es muss Ruhe einkehren.«

Helfen könnten Erfolgserlebnisse. »Es wäre wichtig, dass wir nochmal gewinnen«, sagte er. Am Freitag (19 Uhr) gegen den Bahlinger SC besteht die vorletzte Gelegenheit dazu.

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