1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Noch vier weiße Westen

Erstellt:

KA_Sport_RLE_1367_140822_4c_1
Miklos Gabor (links, SG Hettersroth/Burgbracht) und Linus Schleucher vom SV Seemental zeigen im Zweikampf keinerlei Zurückhaltung. © Ralph Lehmberg

Büdingen (jore). Nach bislang zwei Spieltagen beschert die Fußball-Kreisoberliga Büdingen ein Tabellenbild, das man zum Teil erwartet hatte, das zum anderen Teil aber auch überraschend aussieht. Dass die beiden Gruppenliga-Absteiger FCA Gedern und Sportfreunde Oberau sich gleich ganz oben angesiedelt haben, damit war zu rechnen. Überraschend dagegen der Traumstart der SG Hettersroth/Burgbracht, dem (Fast)-Absteiger der letzten Saison und natürlich auch von Aufsteiger SG Wallernhausen/Fauerbach.

Alle dieser vier genannten Mannschaften verfügen noch über eine weiße Weste. Am heutigen Donnerstag gibt es im Büdinger Oberhaus den ersten Wochenspieltag. Für Spitzenreiter FCA Gedern steht das nicht leichte Auswärtsspiel beim VfB Höchst an. Die Sportfreunde Oberau genießen in der Partie gegen den VfR Wenings Heimrecht. Nach dem bisherigen Saisonverlauf geht Aufsteiger SG Wallernhausen/Fauerbach als Favorit in das Heimspiel gegen SV Seemental. Und bei der SG Hettersroth/Burgbracht soll der Höhenflug im Heimspiel gegen den KSV Eschenrod fortgesetzt werden.

Sportfreunde Oberau - VfR Wenings (heute Abend; Anstoß 19 Uhr). Geglänzt haben die Sportfreunde bisher noch nicht, aber immerhin in zwei Spielen zwei Siege eingefahren. Am Sonntag bei der SG Dauernheim/Ober-Mockstadt benötigten die Grün-Weißen eine gewisse Anlaufzeit, bis am Ende der 2:0-Erfolg unter Dach und Fach war. Auch den Gästen verhalf am Samstag im Derby gegen die SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen erst eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt zu einem am Ende ungefährdeten 4:1-Heimsieg. Die Sportfreunde wollen in dieser Saison natürlich um die Meisterschaft mitspielen. Um bei diesem Unterfangen nicht vorzeitig ins Hintertreffen zu gelangen, sollten vor allem die Heimspiele gewonnen werden.

VfB Höchst - FCA Gedern (heute Abend; Anstoß 19.30 Uhr). Mit einem Sieg und einer Niederlage ist der VfB in die neue Spielzeit gestartet. Gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Gedern hängen die Trauben in diesem zweiten Heimspiel für die Elf von der Nidder sehr hoch. Auch wenn noch nicht alles Gold war, was bisher glänzte, so ist FCA-Coach Jannik Jung mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. »In Kefenrod haben wir von Beginn an eine hohe Intensität an den Tag gelegt. Das war der Schlüssel zum Erfolg«, ließ Jung den 5:1-Auswärtserfolg Revue passieren. Vor dem heutigen Gegner zeigt der Gymnasiallehrer großen Respekt. »Höchst wird ein richtiger Gradmesser für uns, denn auf uns wartet eine eingespielte Mannschaft, die kämpferisch sehr stark einzustufen ist, aber auch starke Einzelspieler in ihren Reihen hat«, so Jung. Der FCA-Coach erwartet ein echtes Kampfspiel, auch weil bei den aktuell sehr trockenen Plätzen generell spielerische Elemente in den Hintergrund rücken.

SC Viktoria Nidda - SV Phönix Düdelsheim (heute Abend; Anstoß 19.30 Uhr). Es ist das Duell zweier Verlierer des zweiten Spieltages. Insofern haben also beide Mannschaften etwas gutzumachen. Nach dem Torpedo-Start gegen die SG Dauernheim/Ober-Mockstadt (11:0) wurde die Viktoria im ersten Auswärtsspiel beim KSV Eschenrod (0:1) sehr schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Viktoria-Spielertrainer Johannes Herzen sprach im Nachhinein von einer vermeidbaren Niederlage und einem Spiel, »das auch hätte anders ausgehen können«. Wegen Urlaubs stand zuletzt im Vogelsberg der eine oder andere Spieler nicht zur Verfügung, was die Aufgabe bei einem starken Gegner nicht einfacher gemacht hat. Für den SV Phönix indes droht der komplette Fehlstart. Nach den beiden Auftaktniedserlagen in Oberau (0:1) und zu Hause gegen Neuling SG Wallernhausen/Fauerbach (0:1) steht die Sommer-Elf schon ein wenig unter Druck. Herzen (»Wir treten an, um drei Punkte zu holen«) lässt sich von der bisherigen Bilanz des Gegners nicht blenden, stellt sich auf eine spielstarke Phönix-Elf ein, hofft aber dennoch auf den zweiten Heimsieg in dieser noch jungen Saison.

SG Wallernhausen/Fauerbach - SV Seemental (heute Abend; Anstoß 19.30 Uhr in Wallernhausen). Anders als im Kreispokal, wo schon in der 1. Runde Endstation war, hätte es in der Liga für den gastgebenden Aufsteiger bisher nicht besser laufen können. Nach den beiden Erfolgen gegen Schotten (2:0) und in Düdelsheim (1:0) sprach SG-Coach Christian Haardt von zwei engen Spielen, »die wir am Ende aber verdient gewonnen haben«. Legt die Niddaer Spielgemeinschaft heute Abend mit einem Dreier nach, dann ist der Traumstart perfekt. »Wir wollen uns den Respekt in der neuen Liga erarbeiten und das ist bisher sehr gut gelungen«, ist Haardt mit dem bisherigen Rundenverlauf natürlich mehr als zufrieden. Besonders erfreut ist Haardt darüber, »dass wir bisher zwei Mal zu Null gespielt haben«. Es hätte bisher nicht besser laufen können für den Neuling und dennoch findet der Trainer dann doch noch ein Haar in der Suppe. »Was die Chancenverwertung betrifft, so ist da sicherlich noch Luft nach oben vorhanden«, teilte der Aufstiegstrainer mit. Für Haardt ist der aktuelle Tabellenstand nicht mehr als eine Momentaufnahme und auch vor der vermeintlich lösbaren Aufgabe gegen die noch sieglosen Seemener appelliert er an seine Mannschaft: »Nur wenn wir sehr viel investieren und voll fokussiert sind, können wir dieses Spiel gewinnen.«

SG Hettersroth/Burgbracht - KSV Eschenrod (heute Abend; Anstoß 19.30 Uhr). Im Mai dieses Jahres stand die gastgebende Sinner-Elf bereits mit einem Bein in der A-Liga. Noch nicht einmal drei Monate später hat sich die SG nunmehr in der Spitzengruppe eingenistet. Nur eine Momentaufnahme, oder kann sich die Spielgemeinschaft erst einmal oben festsetzen? Im SG-Lager wird man nach dem Traumstart jetzt nicht übermütig und Spielobmann Bernd Göth sieht die eigene Elf heute Abend auch nicht in der Favoritenrolle. »Der KSV hat am Sonntag Nidda geschlagen. Der Gegner ist dann schon eine Hausnummer für uns«, teilte Göth mit. Die gute Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung scheint sich schon früh in der Saison auszuzahlen. Dem Kraftakt im Saisonauftaktspiel gegen die FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf (4:3) ließ die SG am letzten Samstag beim SV Seemental (1:0) den ersten Auswärtssieg folgen. Göth sprach von einem »typischen Remis-Spiel« und gab zu, »dass unser Sieg dann am Ende schon ein wenig glücklich war«. Glück hat bekanntlich der Tüchtige, doch auf Fortuna alleine sollte man sich heute Abend nicht verlassen. Nach dem Erfolgserlebnis gegen Nidda kommt eine frisch motivierte Ußner-Elf, die jetzt auf fremdem Terrain natürlich nachlegen will. SG-Coach Markus Sinner muss heute Abend auf die beiden Urlauber Gabor und Vinanskovich verzichten.

SG Dauernheim/Ober-Mockstadt - SV Blau-Weiß Schotten (heute Abend, Anstoß 19.30 Uhr in Ober-Mockstadt). Beide Mannschaften warten noch auf den ersten Punktgewinn. Die neu gegründete Spielgemeinschaft zeigte sich nach dem Auftaktdesaster in Nidda vor Wochenfrist deutlich verbessert und kassierte gegen einen weiteren Gruppenliga-Absteiger aus Oberau nur zwei Gegentreffer. SG-Sprecher Philipp Göbel sprach nach Spielende von einer Leistung, »auf der man aufbauen kann«. Mit den Blau-Weißen aus dem Vogelsberg kommt jetzt eine Mannschaft, die den eigenen klassischen Fehlstart natürlich auch unbedingt verhindern will. Nach dem verkorksten Saisonstart beim Aufsteiger SG Wallernhausen/Fauerbach (0:2) ist eine Leistungssteigerung erforderlich, will man die ersten Punkte einfahren.

SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen - TV Kefenrod (heute Abend; Anstoß 19.30 Uhr in Wolferborn). Derbytime heute Abend auf dem Sportgelände in Wolferborn. Nach zwei Spieltagen muss man noch nicht von einem Kellerduell reden. Den ersten Sieg würde aber jede der beiden Mannschaften schon gerne einfahren. Eine gute erste halbe Stunde war aus Sicht der Dreier-Spielgemeinschaft am letzten Samstag beim VfR Wenings (1:4) zu wenig, um etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Für die Kefenröder hingegen gab es bei der Heimpremiere gegen Meisterschaftsfavorit FCA Gedern (1:5) erwartungsgemäß nichts zu ernten. Der Aderlass an Spielern war gegen den FCA einfach zu hoch, um gegen einen solchen Gegner konkurrenzfähig zu sein. Die Personalsituation bei den Gästen ist weiter angespannt. Coach Sebastian Reutzel teilte mit, dass sich daran auch bis Ende August nicht viel ändern wird. Im heutigen Derby stellt sich die Mannschaft fast schon von alleine auf. Und dennoch will Reutzel punkten. Am besten dreifach, doch auch ein Pünktchen wäre ja schon mal ein Anfang. Reutzel spricht von einem »Spiel auf Augenhöhe« und appelliert an seine dezimierte Mannschaft, »dass die Einstellung letztlich entscheidend sein wird«. Der TVK-Coach nahm den heutigen Gegner in Wenings unter die Lupe. Seine Erkenntnis: »Die SG kommt über den Kampf, setzt aber auch gute Akzente im Spiel nach vorne.«

Auch interessant