Mutig in sichere Gefilde

In der dritten Saison nach dem Aufstieg in die Fußball-Kreisoberliga Büdingen muss der VfB Höchst einen personellen Umbruch moderieren.
Entsprechend zurückhaltend sind die ausgesprochenen Ziele. »Wir wollen schnell wie möglich die für den Klassenerhalt benötigten Punkte einsammeln«, sagt VfB-Spielertrainer Christopher Knoblauch vor der Anfang März beginnenden Restrunde. Bislang stehen 18 Punkte zu Buche. Gleich das erste Duell am 5. März hat für den Club aus dem Altenstädter Gemeindeteil wegweisenden Charakter. Es geht zum Tabellenletzten der Fußball-Kreisoberliga SV Seemental. »Das Spiel müssen wir gewinnen«, betont Knoblauch. Ein Dreier bietet dem aktuellen Rangelften die Aussicht, die dann anstehenden Aufgaben mit zehn Punkten Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz entspannter angehen zu können. Geht das Spiel verloren, droht knüppelharter Abstiegskampf. »Das wird für uns das wichtigste Spiel der Saison«, schwört Knoblauch bereits jetzt seine Jungs ein.
Das in seinen Augen wichtigste Spiel der Hinrunde haben die Höchster Fußballer gewonnen. Der 2:0-Auswärtssieg bei den Sportfreunden Oberau war prestigereich wie historisch und wurde ausgiebig bejubelt. »Diesen Erfolg wollen wir in der Rückrunde wiederholen«, verrät Knoblauch welche Partie für ihn die zweiwichtigste bis zum Saisonende ist. Apropos Oberau: Wie alle anderen Fußballvereine der Gemeinde Altenstadt darf auch der VfB in der Winterpause auf dem neuen Kunstrasenplatz in Oberau trainieren und Testspiele bestreiten. Für Christopher Knoblauch ein echtes Faustpfand beim Vorhaben, möglichst gut vorbereitet die Punktejagd wieder aufnehmen zu können.
Der Kader ist in der Winterpause etwas dünner geworden. Niklas Störkel, Patrick Gärtner (SG Marköbel) und Johan Valencia-Ocampo (Sportfreunde Oberau) sind zu ihren früheren Vereinen zurückgekehrt. Torwart Julian Kühle hat sich mit unbekanntem Spiel abgemeldet. »Unser Kader ist immer noch breit genug besetzt und die Mannschaft hat auch die nötige Qualität, nicht in Abstiegsgefahr zu geraten«, betont Knoblauch. Natürlich weiß der lizenzierte Coach, dass sich Leistungsträger wie Benedikt Wenzel, Martin Leist oder Sebastian Repp besser nicht verletzten sollten. In der Offensive wurde Moritz Loh schmerzlich vermisst. Der groß gewachsene Stürmer laborierte an einem hartnäckigen Leistenproblem, hat bislang noch kein Pflichtspiel in dieser Saison bestritten. »Mit ihm und dem vor der Runde zum KSV Eichen gewechselten Maximilian Stoll sind uns 30 Tore aus der Vorsaison weggebrochen«, berichtet Christopher Knoblauch von den schwierigen Begleitumständen des personellen Umbruchs.
In den kommenden Wochen und Monaten sollen verstärkt junge Spieler in die erste Mannschaft der Höchster eingebaut werden. Knoblauch würde das gerne in sicheren Tabellengefilden tun, um maximalen Druck von den noch unerfahrenen Akteuren fernhalten zu können. »In der Hinrunde sind immer wieder Spieler ausgefallen. Ich musste immer wieder improvisieren und konnte selten die gleiche Elf des vorangegangenen Spieltags aufstellen«, erzählt Knoblauch, dessen Vertrag beim VfB noch bis zum 30. Juni 2024 läuft.
Der aus Düdelsheim stammende Knoblauch schätzt den Zusammenhalt im Verein, für den das Mitmischen in der höchsten Büdinger Fußballklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Vor dem Aufstieg im Jahr 2020 kickte der VfB jahrzehntelang in den Kreisligen A und B und hat sich durch rührige und kontinuierliche Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren nach vorne gearbeitet.
»Das Team und der Vorstand stehen füreinander ein, das zeichnet den VfB Höchst aus. Wir müssen diese Geschlossenheit weiter fördern und noch fester zusammenwachsen«, hofft Knoblauch darauf, dass sich sein Verein auch bei personellen Veränderungen innerhalb des Kaders dank seiner innerer Stärke fest in der Kreisoberliga Büdingen etablieren kann.
Zugänge: keine. Abgänge: Niklas Störkel, Patrick Gärtner (SG Marköbel), Johan Valencia-Ocampo, Julian Kühle (unbekannt). Trainerfrage: Christopher Knoblauch hat für die Saison 2023/24 verlängert.
