Motiviertes Dutzend

Kreis Büdingen (acd). Am Sonntag startet die Fußball-Kreisliga B Büdingen Gruppe I in eine diesmal wieder, so hoffen zumindest die Beteiligten, »normale« Saison. Normal insofern, dass Corona oder freiwillige Rückzüge den insgesamt zwölf Mannschaften nicht wieder den einen oder anderen Strich durch den Spielplan machen. Ursprünglich hätten 13 Klubs an den Start gehen sollen, doch hat Teutonia Kohden (wie berichtet) seine Mannschaft aus den Spielbetrieb genommen - die Reserve ebenfalls.
»Wir haben 20 Spieler auf der Liste, aber von denen will nicht jeder jedes Wochenende spielen. Das war uns zu unsicher und deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen«, bestätigte Kohdens Vereinschef Thomas Stuppi. So werden auf dem Sportplatz »Am Bindes« in den nächsten Monaten nur Jugend- und AltHerren-Spiele stattfinden.
Anderswo soll wie gewohnt das Leder rollen. Nachdem sich Meister FC Lorbach in die A-Liga verabschiedet hat, deutet alles auf einen Zweikampf zwischen dem VfB Rodheim/ Horloff und der SG Ober-Lais/Lißberg hin. Dies entspricht auf jeden Fall den Einschätzungen der Vereinsvertreter, die achtmal auf den VfB gesetzt haben. Siebenmal wurde die SG genannt. Dahinter trauen die Funktionäre dem FSV Heegheim/Rodenbach und dem TSV Stockheim zu, oben mitmischen zu können.
»Wir haben uns angesichts unserer guten Verstärkungen die Meisterschaft zum Ziel gesetzt, das hat die Mannschaft auch drin. Im Gegensatz zur letzten Saison muss jeder um einen Platz kämpfen, das ist für mich natürlich optimal«, meint Samet Akbal. Der Rodheimer Spielertrainer nennt die aktuell gute Kameradschaft als Basis für den Erfolg.
»Vorne mitmischen ja, aber ob es für Platz eins oder zwei reicht, bleibt natürlich abzuwarten. Ich sehe tatsächlich noch keinen Top-Favoriten. Wir sind auf jeden Fall besser aufgestellt als in der letzten Spielzeit und es läuft von Woche zu Woche besser«, prophezeit Vereinsboss Michael Altvater vom TSV Stockheim .
Auch dem aus der A-Liga abgestiegenen VfR Ulfa werden Außenseiterchancen eingeräumt. »Naja, das sehe ich noch nicht ganz so. Wir müssen uns erst einmal finden. Die Vorbereitung lief ordentlich, aber ich gehe davon aus, dass nur vier Teams oben mitmischen, der Rest hat nicht das Zeug zur A-Liga«, meint Jan Döll vom VfR-Ulfa-Trainergespann.
Neu in der Liga ist neben Ulfa die Mannschaft des Gruppenligisten SV Ranstadt II sowie die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim II als Reserve der ersten Garnitur aus der A-Liga.
Peter Teichler, Erster Vorsitzender der Ranstädter, hält den Ball flach: »Ich weiß nicht, wer das kommuniziert hat, dass wir oben dranbleiben wollen. Es lief bis jetzt gut, aber man muss abwarten, ich sehe schon manche Teams besser aufgestellt.«
Am Ende darf nur der Meister direkt aufsteigen, der Zweite muss in die Relegation. Absteiger gibt es erneut keine.
Auf den Trainerbänken hat sich in der Sommerpause einiges getan. Fünf Vereine versuchen ihr Glück mit neuen Übungsleitern. Beim TSV Vonhausen hat nun Heinz-Martin Walther das Sagen. »Es war zu Beginn nicht einfach, weil die Jungs ein solches Training und das ganze neue Drumherum einfach nicht kannten oder nicht gewohnt waren. Ich habe das Niveau deutlich angehoben, was mittlerweile angenommen wird«, berichtet Walther und fügt an: »Es kann im Vergleich zu den Jahren zuvor sowieso nur besser werden. Ich will hoch.«
Der BV Rinderbügen setzt auf das Gespann Marko Bechert und Andreas Spilla, beim VfR Ulfa sollen es Jan Däll und Benjamin Timm richten. Neu sind auch Sebastian Otremba und Leon Fönges, die beim SV Merkenfritz für neue Impulse sorgen sollen. Die restlichen Vereine bauen auf ihre bisherigen Vertrauten, wobei Markus Acht- zehnter (Heegheim/Rodenbach) und Thomas Rotter (Spvgg. Hartmannshain/ Herchenhain/Burkhards) bereits im vierten Jahr ihre Mannschaft coachen. »Ich glaube, dass wir erst einmal unten drinhängen werden, da wir zurzeit doch arge personelle Probleme haben. Ein Mittelfeldplatz am Schluss wäre daher für mich eigentlich auch in Ordnung«, sagt Heegheims Vorsitzender Karl Biermann.
Auf dem Spielermarkt haben die zwölf Klubs recht unterschiedlich zugeschlagen. Während die Spvgg. Hartmannhain gerade einmal einen Ab- und einen Zugang vermeldet hat, verzeichnen der SSV Lindheim , die SG Nider-Mockstadt und Merkenfritz sieben Neulinge. Vonhausen sogar derer zehn, darunter gleich drei vom Gruppenligisten FC Türk Gücü Hanau. Den Vogel abgeschossen hat aber der SV Ranstadt II, der bei nur einem Abgang satte 18 neue Kicker an Land gezogen hat.
Die seitens der Vereinsvertreter genannten Saisonziele sind der einer unteren Liga erwartungsgemäß. Die SG Ober-Lais/Lißberg baut jedoch auf Underdog-Rolle und wäre schon zufrieden mit der Bestätigung der Leistung der vergangenen Runde zufrieden, was immerhin den Relegationsplatz bescheren würde. »Nun, wir wollen schon versuchen, mindestens Platz zwei zu holen, weil wahrscheinlich Rodheim vornweg marschieren wird. Uns werden die beiden starken Offensiven fehlen, die haben zusammen fast 50 Tore gemacht, das müssen wir erst einmal kompensieren«, so blickt SG-Spielertrainer Timo Lofink in die nahe Zukunft der Saison.
Rinderbügen begnügt sich mit einem Mittelfeldplatz, Nieder-Mockstadt II will in erster Line »die Mannschaft weiterentwickeln«.
Der Rest will zumindest ins obere Drittel, wobei einzig Rodheim/Horloff sich die Meisterschaft zum Ziel gesetzt hat, auch Heegheim und Ulfa wollen wenigstens unter die ersten fünf kommen. »Mitmischen« nach Möglichkeit sollen Ranstadt II, Stockheim und Hartmannhain.
Los geht es am Sonntag am Glauburger Weg mit der Partie FSV Heegheim/Rodenbach gegen Favorit SG Ober-Lais/Lißberg (15.15 Uhr). Erst am darauffolgenden Sonntag (14. August) und im Anschluss geht es dann mit kompletten Spieltagen in die Vollen. Wobei fast an jedem Wochenende zwei Mannschaften turnusgemäß spielfrei haben.

