Licht und Schatten
Region (fsr). Eine Niederlage bei einem verlustpunktfreien Spitzenreiter ist eigentlich kein Beinbruch. Die Gefühlslage bei den Bezirksoberliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda II war nach der 25:28-Niederlage bei der HSG Wettertal dennoch eine andere. »Das war ein schlagbarer Tabellenführer«, meinte Anika Egerer vom Trainerteam der Drittliga-Reserve.
Bezirksoberliga Gießen, Frauen: HSG Wettertal - HSG Gedern/Nidda II 28:25 (14:11). In der Anfangsphase gestaltete das junge Team der Gäste die Partie der Bezirksoberliga Gießen offen, doch das erstmalige Fehlen von Spielmacherin Helena Jung machte sich bemerkbar. Die erfahrene Spielertrainerin Christine Meyer und die junge Luisa Kosor teilten sich die Aufgaben Jungs, die ihrem Team auch in den kommenden Wochen fehlen wird. Mitte der ersten Hälfte setzte sich die HSG Wettertal ab.
»Wir waren gerade in hektischen Situationen zu unkonzentriert. Man muss aber dem Team zugutehalten, dass außer Claudia Pfaff und Nora Appel nur junge und wenig erfahrene Spielerinnen auf dem Feld standen«, wollte Egerer mit ihrer Mannschaft trotz etlicher einfacher und technischer Fehler nicht hart ins Gericht gehen.
Der Tabellenfünfte hielt im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gut dagegen und ließ sich bis zur Pause zumindest nicht abschütteln. Mit einem Spielstand von 14:11 ging es in die Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Hälfte war es aus Sicht der HSG Gedern/Nidda II ein Handballspiel mit Licht und Schatten. Enya Appel gelangen jetzt wichtige Treffer nach Tempogegenstößen, doch aus dem Rückraum heraus entwickelten die Handballerinnen aus Gedern und Nidda weiterhin zu wenig Torgefahr. »Im Angriffsspiel ist dagegen unser Potenzial immer wieder aufgeblitzt«, lobte Egerer. Verbesserungswürdig seien hingegen die Absprachen in der Abwehr gewesen. Was stimmt, war die Moral. Vehement stemmte sich die HSG Gedern/Nidda II gegen den Rückstand, hatte aber just in den heißen Phasen Pech mit drei Pfostenwürfen.
Ebenso verhinderten verworfene Siebenmeter eine deutliche Resultatsverbesserung. So hätte Claudia Pfaff zwischenzeitlich auf 17:15 verkürzen können (38.). Danach zog die HSG Wettertal auf 22:15 weg und verwaltete den Vorsprung im Stil eines Spitzenteams. »Unsere Mannschaft hat aber nie aufgesteckt, das ist ihr hoch anzurechnen«, erklärte Anika Egerer. In der Schlussphase gelang den Gästen noch ein bisschen Ergebniskosmetik bis hin zum 28:25-Endstand.
Am kommenden Samstag wartet mit dem Tabellenvierten TV Hüttenberg dann der nächste Brocken auf den heimischen Bezirksoberligisten. »In dieser Partie müssen wir dann wieder besser zu unserem Tempospiel finden«, blickt HSG-Trainerin Egerer voraus.
HSG Gedern/Nidda II: Stroh; C. Pfaff (8/3), Unger, Meyer (1), E. Appel (4), Zimmermann, Hild (3), Mautz, Berting, Blum (1), Oechler (1), Kosor (3/1), N. Appel, Oberheim (4/2). Zuschauer: 70. Zeitstrafen: 6:0 Minuten.