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Leistungsdichte und mehr Qualität

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In seine erste Saison bei der FSG Altenstadt geht Trainer Markus Pioch und begrüßt unter anderem die Neuzugänge Thalib Muneen, Jesper Eberhardt, Juned Igbal und Oliver Monz (von links). © Red

Kreis Büdingen (pem). In der kurzen Sommerpause von knapp zwei Monaten hat sich die Situation in der Fußball-Kreisliga A Büdingen sehr verändert: Vor der Saison 2022/23 herrschte nämlich unter Trainern und Funktionären die einhellige Meinung, dass das Feld der 15 Mannschaften deutlich stärker besetzt ist als es in der Vorsaison der Fall war. Immerhin ist ein Drittel der Mannschaften neu in der Liga:

Drei Absteiger aus der Kreisoberliga, zwei Aufsteiger aus den B-Ligen und ein weiterer KOL-Absteiger, der in einer neuen Spielgemeinschaft aufging. Von den Auf- und Abstiegsregelungen her soll diese Saison nach der Corona-Zeiten wieder eine »normale« Runde werden - mit zwei Aufsteigern und zwei Absteigern. Außerdem gibt es je einen Relegationsplatz in der Auf- und Abstiegszone.

Das Feld dürfte viel ausgeglichener sein als in der Vorsaison - selbst in der Abstiegszone dürfte das Niveau höher sein. Eine spannende Saison ohne einen klaren Favoriten ist zu erwarten.

Der SG Nieder-Mockstadt/Stammheim , die ab dieser Saison von Kai Möller trainiert wird, kommt eine gewisse Favoritenrolle zu.

Möller war zuletzt bei der Spvgg Mücke, trainierte im Fußballkreis Büdingen aber auch schon die SG Eintracht Ober-Mockstadt, den TV Kefenrod und den KSV Eschenrod. »Der Anspruch, vorne mitzuspielen, ist schon da«, so Möller. Die Nieder-Mockstädter hielten - wie auch die anderen Absteiger aus der Kreisoberliga - die Mannschaft weitgehend zusammen. Abgänge sind lediglich Markus Jennek (Hainchen) und Toni Naake, der aus Hessen wegzog und nur noch aushilfsweise mal dabei sein wird. Daher kann die SG auf einen großen Stamm aus Kreisoberliga erfahrenen Spielern setzen. Leistungsträger wie Andre Peppel, Bastian Aletter oder Torwart Nico Hofmann bleiben im Verein. Dazu kamen einige neue Spieler. Besonders ins Auge fällt die Rückkehr von Stürmer David Juschzak, der 2021/22 für die Sportfreunde Oberau II 18 Tore schoss. Mit Tobias Kling, David Steiper und Konstantin Leitsch kamen weitere Spieler aus Oberau. Aus Dorn-Assenheim kehrte Verteidiger Jan-Hendrik Cloos zurück. »Ziel ist es, das Selbstvertrauen wieder aufbauen, Erfolgserlebnisse zu gewinnen und sich fußballerisch stetig weiter zu entwickeln«, sagt Möller.

Auch bei der FSG Altenstadt hielt sich der Aderlass in Grenzen, wobei die Mannschaft durchaus einige namhafte Spieler verlor - Christian May ging nach Düdelsheim, Kai Schneider und Fabian Helfrich wechselten zur SG Usenborn/Bergheim zurück und Max Berthel ging nach Klein-Krotzenburg. Der neue Trainer Markus Pioch begrüßte allerdings auch etliche Neuzugänge. Dazu zählt ein Trio von drei Rommelhäusern, die kurz vor Saisonende dort suspendiert worden waren - Kashif Iqbal, Agon Hyseni und Oliver Monz. Diesen traut der sportliche Leiter Timo Schneider eine gute Rolle zu. Gleiches gilt für Timo Birx - der Routinier kam aus Aulendiebach zurück und habe »Ambitionen, den Sprung zu schaffen«, so Schneider. Außerdem wechselten sechs Spieler aus Vonhausen nach Altenstadt, von denen der bekannteste Paul Kaucher ist. »Unter die Top fünf wollen wir es schaffen«, stellt Schneider fest. »Unsere Stärke ist das Mannschaftsgefüge, auch die Fitness wird ausschlaggebend sein. Woran wir noch feilen müssen, ist unsere Defensive. In der Vorsaison haben wir zu viele Gegentore bekommen.«

Ebenfalls zu den Absteigern aus der Kreisoberliga zählt der FC Germania Ortenberg . Auch hier tritt ein neuer Trainer in den Ring - Sven Schaumburg, zuvor für Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten tätig, wechselte innerhalb der Liga. Sein erster Eindruck vom neuen Team: »Hier war eine sehr gute Trainingsbeteiligung mit im Schnitt 16, 17 Spielern. Es ist eine relativ stabile Mannschaft mit ein paar erfahrenen Spielern.« Bis auf Ex-Spielertrainer Benjamin Böning verließ keiner den Verein. »Das spricht auch für den Charakter der Mannschaft«, sagt Schaumburg. Neuzugänge halten sich in Grenzen. Der Ex-Lorbacher Amir Ahmadi- abhari sei »ein durchschlagskräftiger Stürmer«, der allerdings auch eine Fußballpause hinter sich habe. Schaumburg will sich mit seiner Elf im vorderen Mittelfeld platzieren. Die Stärken der Mannschaft liegen in der Abwehr - in der Offensive ist die Mannschaft weniger stark besetzt, wobei mit Jeremy Kindermann ein torgefährlicher Spieler in die A-Liga zurückkehrt.

Der vierte Absteiger aus der Kreisoberliga - der KSV Aulendiebach - bildet mit dem SV Rohrbach zusammen die SG Rohrbach/Aulendiebach . Auf den ersten Blick formierte sich hier ein schlagkräftiges und auch quantitativ großes Team. Rohrbachs Ali Haiahem bleibt Spielertrainer. Die Rohrbacher schlugen sich bereits in der letzten A-Liga Saison solide, und nun kommen noch von der Aulendiebacher Seite langjährige KOL-Recken wie Ingmar Kienast, Daniel Bauer oder Kevin Scheller dazu. »Es ist kein Geheimnis, dass wir mit der Fusion die Qualität steigern und uns ergänzen konnten - allerdings immer mit dem Hintergrund, dass sich niemand verletzt«, so der sportliche Leiter und Co-Trainer Heiko Schneider. Tatsächlich gibt es verletzte und angeschlagene Spieler wie Stürmer Louis Göckel und Verteidiger Isam Tit. Der namhafteste Verlust ist Torhüter Carsten Fillsack, der zu den Sportfreunden Oberau wechselte. An seiner Stelle soll der junge Torwart Luka-Leon Geißler spielen, dem Schneider viel zutraut. Außerdem bringt auch der Rohrbacher Spielgemeinschaftsteil einige starke Spieler ein - so Finn Schäfer, der eine herausragende Rückrunde spielte und dabei 15 Tore schoss. Auch die neue Spielgemeinschaft haben einige auf der Liste für die Spitzengruppe.

Der SV Rainrod spielte im Vorjahr lange um den Aufstieg mit, doch nach vielen Ausfällen hielt die Mannschaft nicht mehr Schritt. »Bestimmt fünf bis sieben Mannschaften werden vorne mitspielen«, sagt Spielertrainer Sven Diedrich - so sei es klar, dass es nicht einfacher werde in der kommenden Saison. Allerdings gelang es in der Sommerpause, den Kader weiter auszubauen. Der namhafteste Zugang dürfte Serdal Seren sein - der Ex-Niddaer trainierte zeitweise dort auch die zweite Mannschaft. Kemal Ünver (zuvor Geiß-Nidda) verstärkt die Offensive und mit Marlon Theiß (Jugend Oberau) kam ein weiterer Torwart. Das ist ebenfalls eine wichtige Verstärkung, nachdem Routinier Björn Lingner zeitweise der einzige Torwart war. Bis auf Nils-Hagen Adolph, der eine Fußballpause einlegt, konnten auch alle Spieler gehalten werden - inklusive der Talente Tim Bausch, Max Strecker, Niklas Nies und David Schneider. Bei einigen der jungen Spieler habe »es durchaus Begehrlichkeiten gegeben, aber wir sind froh, alle noch mal halten zu können«, so Diedrich. Auch in dieser Saison besteht der Anspruch, vorne mitzuspielen.

Der FC Rommelhausen sicherte sich in der Vorsaison nach einer tollen Rückrunde den dritten Platz. Auch das beste Stürmerduo der Liga im Vorjahr, Andrei Butiu und Gheorghe Anghel, die zusammen 58 Tore schossen, steht dem FC weiter zur Verfügung. Trainer Frank Lohschmidt formuliert aber nur vorsichtig ein Saisonziel: »Wir wollen unter den ersten zehn Teams mitspielen. So stark unser Sturm und unsere Offensive sind, an der Verteidigung müssen wir noch etwas arbeiten.« Wie erwähnt, verließen drei ausgemusterte Rommelhäuser den Verein, und auch Juned Igbal wechselte nach Altenstadt. Dafür hätten sich, so Lohschmidt, auch wieder eine Handvoll rumänische Spieler dem FC angeschlossen, wovon er zweien den Sprung in die Stammelf zutraut.

Zu den starken Rückrundenmannschaften zählten auch die Sportfreunde Oberau II . Dennoch sagt Trainer Michael Dorn klar und deutlich: »Wenn wir die Klasse halten, bin ich zufrieden. Alles andere als der Nichtabstieg ist ein Zubrot.« Dorn ist in der unangenehmen Lage mancher Reserve-Trainer: Er verliert etliche seiner besten Leistungsträger. Dorn rechnet damit, dass Enis Gjoshi, der in der Vorsaison 38 Tore schoss, ebenso wie sein Bruder Endrit den Sprung in die erste Mannschaft der Sportfreunde schaffen wird. Dazu gab es noch wichtige Abgänge im Kreis der Reservespieler - Robin Kinzer wechselt nach Höchst, Juschzak und Leitsch gehen wie erwähnt nach Nieder-Mockstadt zurück. »Leitschs Abgang tut uns ebenfalls weh, er war der Kapitän, ein richtig guter Spieler und meine rechte Hand auf dem Platz«. so Dorn. Auf der Haben-Seite stehe allerdings, dass einige junge Spieler in den Startlöchern stehen. Besonders Verteidger Justin Sahm und Offensivallrounder Florian Krieg traut Dorn einiges zu.

Der FC Alemannia Gedern II rutschte nach einer schwachen Rückrunde aus der Spitzengruppe. Spielertrainer Tino Schmitt übernahm hier die erste Mannschaft und wird bei der Reserve von Sven Hack beerbt. Hacks erste Trainerstation ist gleichwohl kein Neuland.

Noch vor wenigen Jahren war er Spieler beim FCA. »Außerdem hatte ich bereits im Spielausschuss ähnliche Aufgaben und habe den Trainingsbetrieb unterstützt«, so der frühere Offensivspieler. Ungeachtet des immer noch vorhandenen Reservoirs aus höherklassig erfahrenen Spielern gibt Hack den Klassenerhalt als Ziel aus: »Ich gehe davon aus, dass im Laufe der Zeit einige Spieler ausfallen werden, und es ist klar, dass die zweite Mannschaft dann hinten ansteht.«

Eine relative große Fluktuation gab es bei der SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten . Nicht nur Trainer Sven Schaumburg verließ die Mannschaft. Nachdem die noch junge Spielgemeinschaft eine solide erste Saison spielte, muss sie nun den Verlust von Stammspielern verkraften: Ünver geht nach Rainrod, Philipp Franz und Jan Schäfer wechseln nach Ober-Lais/Lißberg, Arne Göbel spielt künftig bei der SG Ober-Mockstadt/Dauernheim. Auch Fabian Lind (Ulfa) und Andreas Nickel (Ober-Lais) verließen den Verein. Dafür, so Björn Lehmer aus dem Geiß-Niddaer Spielausschuss, kämen »gestandene Spieler«. Taylan Yildirim wird Spielertrainer Deniz Türk unterstützen; Er war zuletzt Trainer bei B-Ligist Kohden, davor für den VfB Rodheim/Horloff aktiv.

Dazu kommt Besad Veliqi (Ulfa), der Stürmer Sebastian Sandner (Dorn-Assenheim) und Torwart Jan Philipp Schulze (Kohden). »Wir wären mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden und wollen nicht in den Abstiegsstrudel geraten«, so Lehmer.

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