Kopfballtor als Dosenöffner
Offenbach (jm). Die Offenbacher Kickers haben gegen den FC Astoria Walldorf den ersehnten vierten Heimsieg in der Fußball-Regionalliga Südwest eingefahren. Dosenöffner in einem lange zähen Geduldsspiel war ein Kopfballtor von Sebastian Zieleniecki (62.). Anschließend machten die Kickers das, was sie sich für diese Partie vorgenommen hatten: Sie nutzten ihre Chancen besser und gewannen letztlich verdient wie klar 3:
0 (0:0). Es war mit dem 5:2 gegen Hoffenheim II der höchste Saisonsieg.
»Es war klar, dass wir geduldig bleiben mussten und das hat die Mannschaft auch umgesetzt«, lobte Alfred Kaminski, der auch im dritten Spiel seiner Amtszeit ungeschlagen bleibt.
OFC-Trainer Alfred Kaminski hatte seine Elf gegenüber dem 1:1 gegen Fulda-Lehnerz auf zwei Positionen verändert. Für den erkrankten Rechtsverteidiger Vincent Moreno Giesel rückte erstmals seit seiner Verpflichtung Anfang September Maximilian Rossmann in die Startelf. Er spielte neben Kapitän Sebastian Zieleniecki linker Innenverteidiger. Jayson Breitenbach rückte dafür auf die rechte Abwehrseite. Für Rafael Garcia (Bank) rückte Dominik Wanner in die offensive Dreierreihe.
»Wir wollen stabiler werden und unsere Chancen besser nutzen«, hatte er als Losung mitgegeben. Und so traten die Kickers auch auf. Sie hatten, wie nicht anders zu erwarten, viel Ballbesitz. Und die Kickers mühten sich, versuchten viel, vor allem über den phasenweise sehr agilen Dominik Wanner über die linke Seite. Auch die nominell einzige Spitze Philipp Hosiner bestätigte die klar verbesserte Form, war stets anspielbar. Doch was der OFC zunächst auch versuchte, am Ende fehlte einfach ein Tick Präzision. Weil die Gäste aber nur darauf bedacht waren, Schaden von ihrem Tor abzuwenden, entwickelte sich ein zähes Geduldsspiel.
Die besten Gelegenheiten ließ Linksverteidiger Ronny Marcos aus, der vor dem Spiel für sein 100. Pflichtspiel geehrt wurde. Im 102. Einsatz für die Kickers bestätigte er aber mehrfach, warum Tore nicht in seiner Vita in Offenbach auftauchen. Das Bemühen aber war auch ihm zweifellos nie abzusprechen. Ebenso wie Maik Vetter, der für das allerdings schon in der vergangenen Saison absolvierte 200. Spiel für die Kickers ausgezeichnet wurde.
Das Geduldsspiel setzte sich in Halbzeit zwei nahtlos fort. Aber die Kickers gewannen es schließlich verdient, weil sie stabil blieben, wenig zuließen, sich auch von der latenten Schwäche bei eigenen Standards nicht irritieren ließen - und vorne einen Geistesblitz nutzten. Dosenöffner war ein Geistesblitz von Hosiner, der nach der siebten Ecke nachsetzte, Björn Jopek fand, der eine Flanke von links auf Sebastian Zieleniecki schlug. Und der Kapitän traf präzise per Kopfball ins rechte Eck (62.). Fortan lief es bei den Kickers, die durch Hosiner (69.) nach starker Vorarbeit des eingewechselten Jakob Lemmer das 2:0 vor Augen hatten. Gäste-Torwart Luis Idjakovic parierte stark. Jopeks abgefälschter Schuss hätte ebenfalls beinahe gepasst.
Das erlösende 2:0 war schließlich einer Energieleistung von Jayson Breitenbach zu verdanken. Der Rechtsverteidiger war nach einem Zweikampf in der eigenen Hälfte mit einem Krampf zu Boden gegangen, weil er aber wieder angespielt wurde, biss er auf die Zähne - sprintete los bis zur gegnerischen Grundlinie und fand dann Lemmer, der den Ball annahm und souverän ins linke Eck setzte. »Hut ab vor dieser Willensleistung«, lobte Kaminski.
Mit dem fünften Saisontor des Offenbacher Angreifers war der Deckel drauf. Die Party unter den 5240 Zuschauern, die mit unermüdlichen Gesängen das Bemühen ihrer Mannschaft unterstützt hatte, konnte beginnen. Erst recht, nachdem der ebenfalls für den von Krämpfen geplagten Christian Derflinger eingewechselte Rafael Garcia nach starker Vorarbeit von Lemmer (90.) auch noch das 3:0 erzielte.
»Wir haben unsere Chancen viel effektiver genutzt«, bilanzierte Kaminski nach der Partie erfreut.