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Kontinuität und Kompetenz

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Matthias Dankiewitsch (rechts) von der SG Hettersroth/Burgbracht bleibt trotz der Bedrängnis von Besmir Elshani von der FSG Altenstadt in Ballbesitz. © Achim Senzel

Hettersroth (fsr). Markus Sinner genießt bei der SG Hettersroth/Burgbracht fast schon Heldenstatus. Vor fünf Jahren führte der erfahrene Trainer die Spielgemeinschaft die Fußball-Kreisoberliga Büdingen. Vor der nun zu Ende gegangenen Saison sprang Sinner nach dem Missverständnis mit Spielertrainer Jan Kromm als Interimslösung bei seinem Ex-Verein ein.

Trotz sieben Niederlagen zu Beginn sicherte der Coach mit seinem Team am letzten Spieltag mit einem 2:1-Sieg im Abstiegsendspiel gegen die FSG Altenstadt die Klasse. Mittlerweile steht fest, dass der Erfolgstrainer auch in der neuen Runde weitermachen wird.

Markus Sinner und die SG Hettersroth - das scheint einfach gut zu passen. »Der Ligaerhalt wäre angesichts der Voraussetzungen genauso hoch zu bewerten wie der Aufstieg damals«, sagte der Kefenröder bereits in der Winterpause. SG-Sportchef Bernd Göth stimmt zu. Die Saison war von Beginn an kompliziert, vier drohende Absteiger schwebten wie ein Damoklesschwert über den Mannschaften in der hinteren Tabellenhälfte. Zum Jahreswechsel nahm die SG Hettersroth/Burgbracht einen Abstiegsplatz ein, Heimniederlagen zu Beginn der Rückrunde ließen das Schlimmste befürchten. Ausgerechnet ein bitteres Derbyerlebnis gilt im Nachhinein als Schlüsselerlebnis. Nach einer 3:1-Führung unterlag die SG zu Hause gegen den Nachbarn TV Kefenrod mit 3:4 - die Truppe schien am Boden. Im darauffolgenden Match, es war wieder ein Nachbarschaftsduell, triumphierte die Sinner-Elf völlig überraschend mit 6:0 beim SV Seemental. Der Startschuss für eine starke Serie in den letzten Saisonwochen, die schließlich den Klassenerhalt bescherte. »Dass es mit dem Klassenerhalt geklappt hat, haben wir unserer großen Geduld und der großen Erfahrung von Markus Sinner zu verdanken«, erzählt Bernd Göth. Der Trainer ließ sich auch von der anfänglichen Niederlagenserie und offensichtlichen konditionellen Rückstanden nicht aus dem Konzept bringen. »Wir haben viele Spieler, die aus familiären oder beruflichen Gründen einfach nicht mehr zweimal die Woche trainieren können. Das war im Aufstiegsjahr noch anders. Da hätten wir Samstagsmorgens und fünf Uhr kurzfristig ein Training ansetzen können und alle wären gekommen«, schmunzelt Göth.

Die privaten Situationen haben sich im Laufe der Jahre geändert. Mehrere Akteure sind mittlerweile Väter geworden, einige haben sogar Firmen zu leiten. »Markus hat immer gesagt, dass sich diese Spieler über die angesetzten Partien ihre Kondition holen werden, und er hat recht behalten«, meint Göth.

Fußballerisch, da waren sich die guten Kumpels Sinner und Göth einig, ist sowieso genug Qualität im Kader vorhanden. Gerade in der Offensive ist die Spielgemeinschaft gut besetzt. Gefahr geht in der Regel von mehreren Akteuren aus. Von den Wismer-Brüdern etwa, oder dem kurz vor der Runde nach Hettersroth zurückgekehrten Matthias Dankiewitsch. Allein Paul Wismer (17) und Dankiewitsch (13) erzielten zusammen 30 Tore. In der Winterpause kam mit Thomas Wilke noch ein weiterer Stürmer vom B-Ligisten BV Rinderbügen dazu. Immerhin neun Treffer erzielte Wilke in der zweiten Halbserie.

In Sachen Trainer spekulierte der Vorstand des Kreisoberligisten lange Zeit - und in Absprache mit Markus Sinner - mit der Verpflichtung eines Spielertrainers. Doch sowohl in der zurückliegenden Winterpause als auch mit Blick auf die neue Saison ließ sich kein geeigneter Kandidat finden. »Für uns ist es nicht einfach, einen passenden Spielertrainer zu finden, der sportlich wie finanziell zu unserem Verein passt«, räumt Göth ein. Er ist froh, dass Markus Sinner weitermachen möchte. Verstärkt wird das Trainerteam durch Janos Sarlai (zuletzt BV Rinderbügen). Der frühere Trainer der SG Hettersroth wird als Co-Trainer fungieren und sich in erster Linie um das in der Kreisliga B2 Büdingen kickende B-Team kümmern.

Als Abgang steht Arnold Schuchart fest, er wechselt zum Gelnhäuser A-Ligisten SG Sotzbach/Birstein. »Arnold wohnt nur 150 Meter vom Sportplatz in Sotzbach entfernt. Er war acht Jahre bei uns und hat zuletzt immer wieder ausgeholfen. Wir werden ihm sicherlich keine Steine in den Weg legen«, betont Göth.

Ebenso wenig B-Teamspieler Dominik Schöpf, der sich wieder dem TV Kefenrod anschließen möchte. Ob Paul Wismer aufgrund von Hüftproblemen seine Karriere fortsetzen wird, steht noch in den Sternen. Mit Neuzugängen ist der Kreisoberligist im Gespräch. Einer steht bereits fest und er ist ein alter Bekannter. Hassan Karagöz kehrt aufgrund familiärer Verbindungen von der kürzlich in die Kreisoberliga Gelnhausen aufgestiegenen KG Wittgenborn zum Büdinger Kreisoberligisten zurück.

Die Zielsetzung für die neue Runde im Lager der SG ist jetzt schon klar. Es geht erneut um das Sichern des Klassenerhaltes. »Klar wird die Kreisoberliga allein durch die drei Gruppenliga-Absteiger stärker besetzt sein, doch es werden in der neuen Saison auch keine vier Teams absteigen«, sagt Bernd Göth.

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Markus Sinner gibt als Trainer der SG Hettersroth/Burgbracht die Marschrichtung vor. © Achim Senzel

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