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Klassenerhalt wäre kleines Wunder

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Trainer Michael Dietrich verlängert seinen Vertrag beim sieglosen Tabellen-Schlusslicht SG Dauernheim/Ober-Mockstadt. © Ralph Lehmberg

Seit diese Saison machen der FSV Dauernheim und die SG Eintracht Ober-Mockstadt gemeinsame Sache. Die Zwischenbilanz der SG Dauernheim/Ober-Mockstadt: kein Sieg und Schlusslicht.

Bei Coach Michael Dietrich ist von Resignation keine Spur: Der in Ranstadt lebende Polizeibeamte hat kürzlich seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Vor dem SG-Zusammenschluss war der frühere Niddaer Gruppenligaspieler und lizenzierte Coach bereits drei Jahre Trainer des FSV Dauernheim gewesen. »Natürlich habe ich mich nach den schlechten Ergebnissen der Hinrunde gefragt, ob ich noch der richtige Mann bin. Ich weiß aber die Bitte der Vereine, das Traineramt weiter auszuüben und auch das damit einhergehende Vertrauen sehr zu schätzen und bin bereit die Suppe mit auszulöffeln«, begründet der Übungsleiter seine ligaunabhängige Vertragsverlängerung. »Wir sind froh, einen so guten und so engagierten Trainer wie Michael auch weiterhin an Bord zu haben. Er hatte in der bisherigen Saison mit viel Verletzungspech und vielen Rückschlägen zu kämpfen, hat dabei aber nie den Sand in den Kopf gesteckt und aller Niederlagen zum Trotz auch stets die Mannschaft hinter sich. Wir haben uns die Saison natürlich einfacher vorgestellt, aber die Realität ist eben eine andere. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit - und sind überzeugt, gemeinsam mit Michael auch wieder erfolgreichere Tage zu erleben«, teilen indes die beiden Vereinsvorsitzenden Stefan Hess (Dauernheim) und Ralf Grauling (Ober-Mockstadt) in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Im Lager der SG Dauernheim/Ober-Mockstadt wird die Lage realistisch eingeschätzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Jahr zwei nach der SG-Gründung in der Kreisliga A gekickt wird, ist deutlich höher als die Hoffnung auf den Klassenerhalt, der beim Blick auf die Tabelle zwar noch rechnerisch möglich ist, angesichts des deutlichen Rückstands aber einem kleinen Wunder gleichkäme. »Ich kann mich nicht erinnern, wann im Kreis Büdingen einmal eine Mannschaft mit solch einer schwachen Punktausbeute in die Winterpause gegangen ist. Wir sind über das Abschneiden alle sehr enttäuscht und müssen und eingestehen, dass wir keine kreisoberligataugliche Hinrunde gespielt haben«, sagt Michael Dietrich. Er bewertet positiv, dass sich seine Mannschaft selbstkritisch mit der aktuellen Situation auseinandersetzt. Auch der Zusammenhalt im Team sei intakt.

Saison beginnt mit einem Fiasko

Die Saison fing für die neue SG mit einem Fiasko an. Im ersten Auswärtsspiel beim SC Viktoria Nidda lag man zur Pause bereits sage und schreibe mit 0:10 hinten. »Das war schon bitter. Teilweise sind Zuschauer von uns schon vor der Halbzeit nach Hause gefahren«, erinnert sich der SG-Coach. Als maßgeblich für den weiteren Saisonverlauf möchte Dietrich die 0:11-Schlappe zu Beginn aber nicht bezeichnen. In anderen Partien waren die Fußballer aus Dauernheim und Ober-Mockstadt deutlich konkurrenzfähiger, doch am Ende reichte es gerade mal zu drei Punkteteilungen - eine davon kurioserweise im Rückspiel gegen Viktoria Nidda (1:1).

Die Ausgangslage könnte schlechter kaum sein. Auf den Abstiegsrelegationsplatz fehlen dem Tabellenletzten bei nur noch zwölf zu absolvierenden Partien schon zehn Punkte. Um den Klassenerhalt noch zu realisieren bräuchte die Dietrich-Truppe eine Siegesserie. Dazu müssten mindestens zwei andere der aktuell in der Abstiegszone stehenden Klubs eine in der Restrunde eine schwache Performance an den Tag legen. Den Rechenschieber mag Dietrich daher (vorerst) nicht bemühen. »Für uns geht es in erster Linie darum, so schnell wie möglich den ersten Saisonsieg zu feiern und eine deutliche bessere zweite Halbserie zu spielen«, nennt der erfahrene Übungsleiter die ersten Ziele für die am 4. März mit einem Heimspiel gegen die SG Wallernhausen/Fauerbach beginnende Restrunde. Dietrich hofft bis zum Saisonende auf einen gesunden Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. Der war in der Hinrunde nicht gegeben, da wichtige Spieler wie Pascal Haust, Daniel Paul, Jonas Staub oder Bastian Grauling lange Zeit fehlten. Auch der technisch versierte Maximilian Jakob kam nur sporadisch zum Einsatz.

Dank Rückkehrer Adrian Zepter steht zumindest ein Winter-Neuzugang auf der Habenseite. Routinier Arne Göbel ist dagegen zu A-Ligist SG Geiß-Nidda/Steinberg-Glashütten zurückgekehrt. »Weder der FSV Dauernheim noch die SG Ober-Mockstadt haben in den vergangenen Jahren Teams gestellt, die gerne aktiv ein Spiel gestaltet haben. Beide haben eher aus einer verstärkten Abwehr agiert, weswegen wir auch wieder Stabilität in der Defensive erlangen müssen«, hofft Michael Dietrich auf weniger Gegentore als zuletzt. Was hinzukam: Vorne fehlte die Durchschlagskraft, was auch daran lag, dass Marco Grollmann nicht an seine überragende Vorsaison im Dauernheimer Trikot anknüpfen konnte. In der Saison 2021/22 mit 21 Treffern noch Zweiter in der Kreisoberliga-Torschützenliste, traf Grollmann in dieser Runde nur zweimal ins Schwarze.

Die interne Torschützenliste der SG Dauernheim/Ober-Mockstadt führt Sebastian Hess mit gerade mal vier Treffern an.

Personelles

Zugänge: Adrian Zepter (SV Ranstadt).

Abgänge: Arne Göbel (SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten).

Trainerfrage für kommende Saison: Michael Dietrich hat verlängert.

Von Frank Schneider

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