Keine Sturm- und Drangzeit
Region (pi). Endlich eine fast volle Buderus-Arena mit über 4000 Zuschauern. Es war also genug positive Energie für einen großen Handball-Sonntag vorhanden im Mittelhessichen; ihr Bundesliga-Heimspiel verlor die HSG Wetzlar gegen Titelaspirant SG Flensburg/Handewitt dennoch relativ deutlich mit 22:27 (11:16).
Trotz der Mut machenden 2:0-Führung (3.) durch Lenny Rubin und Lars Weissgerber übernahmen die Gäste sofort das Kommando. Mit dem 3:4 von Emil Mellegard, der nach der schnellen Mitte blitzschnell durchstartete, war es mit der grün-weißen Sturm- und Drangzeit schon früh vorbei.
Die Flensburger zerlegten die ihnen entgegengestellte 5:1-Defensive und setzten sich in der elften Minute durch Magnus Rød auf 7:3 ab. Die eilends von HSG-Trainer Benjamin Matschke einberufene Auszeit zeigte keine Wirkung. Immer wieder räumten die Gäste auf die Außen ab und legten durch Johan Hansen auf 11:4 (21.) vor. Es dauerte ganze neun Minuten, ehe die Wetzlarer beim 5:11 durch Hendrik Wagner mal wieder den Ball im Gästetor unterbrachten. Vladan Lipovina fand auf Seiten der HSG gar nicht in die Partie und wurde früh durch Jovica Nikolic ersetzt. Auch Klimpke musste das Tor für Anadin Suljakovic räumen. Vor ihm agierte nach dem 6:13 (23.) eine deutlich stabilere 6:0-Abwehrformation, die mit dafür sorgte, dass es für die Mittelhessen nur mit einem 11:16-Rückstand in die Pause ging.
Auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte den Hausherren. Gestützt auf die 6:0-Abwehr und einige Paraden von Suljakovic, hämmerte Lenny Rubin die Kugel mittels eines Freiwurfs in der 39. Minute zum 15:17 in die Maschen. Die Grün-Weißen witterten Morgenluft. Kündigte sich da doch noch eine Wende an?
»Wir haben es nicht geschafft, Flensburg in die ganz kritische Phase zu bringen, wo vielleicht etwas möglich gewesen wäre«, so HSG-Trainer Matschke.
Sein Gegenüber Maik Machulla sagte über diese kniffelige Phase: »Wetzlar macht das gut. Es ist immer einer da, der dich stört, der immer irgendwie die Finger vor deiner Nase hat. Da hatten wir phasenweise Schwierigkeiten.«
In Überzahl hatte Wetzlar die Möglichkeit, weiter zu verkürzen, stand sich aber erneut selbst im Weg. So zog Flensburg, trotz eigener Unkonzentriertheiten, wieder auf 23:18 (50.) davon. In den letzten Minuten versuchte Matschke den Gegner mit einer 3:3-Deckung unter Druck zu setzen.
HSG Wetzlar: Klimpke, Suljakovic; Nyfjäll, Lipovina, Schmidt, Nikolic (5), Becher, Weissgerber (1), Schelker, Fredriksen (2), Wagner (2), Mellegard (3), Cepic, Rubin (5), Novak (4/1).
SG Flensburg/Handewitt: Buric, Kevin Møller; Golla (3), Hald, Kirschberger, Einarsson, Larsen (2), Søgard, Hansen (5), Pedersen, Jakobsen (8), Mensing (2), Lasse Møller (4), Lindskog, Rød (3).
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Linker/Schmidt (Recklinghausen/Bochum). - Zuschauer: 4078. - Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Schmidt, Weissgerber, Wagner Mellegard, Rubin für Wetzlar; zweimal Hald, Rod für Flensburg) . - Siebenmeter: 4/1:1/0.