Keine Bange vor Favoriten

Gedern/Oberau/Nidda (jore). In der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost lässt sich der bereits feststehende Meister Sportfreunde Seligenstadt nicht hängen, denn die Schmidt-Elf fuhr im Spitzenspiel am Wochenspieltag bei Kickers Obertshausen einen 3:2-Auswärtssieg ein. Dies ermöglichte der SG Rosenhöhe, nach einem 4:3-Heimsieg gegen den 1. FC Langen, den Sprung Rang zwei.
Die Ergebnisse in der Woche dürften dem spielfreien FC Alemannia Gedern überhaupt nicht geschmeckt haben. Mitkonkurrenten im Abstiegskampf haben gepunktet, so dass der Druck vor dem am Sonntag (Anpfiff 15.30 Uhr) anstehenden Heimspiel gegen die Spitzenelf der SG Rosenhöhe noch einmal erhöht wurde. Zu den Mitstreitern im Rennen um den Ligaverbleib zählt auch die SG Marköbel. Die Frage vor diesem 36. Spieltag lautet: Findet der SC Viktoria Nidda noch einmal auf die Siegerstraße zurück und kann er mit einem Auswärtssieg im Hammersbacher Ortsteil dem FCA Schützenhilfe im Abstiegskampf leisten? Nach dem nicht unbedingt erwarteten Gewinn des Büdinger Kreispokals kehrt für die Sportfreunde Oberau wieder der Liga-Alltag zurück. Im Duell zweiter bereits feststehender Absteiger gastieren die Grün-Weißen am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) bei der Hessenliga-Reserve des FC Hanau 93.
FC Alemannia Gedern - SG Rosenhöhe (Sonntag; 15.30 Uhr). Christi Himmelfahrt 2022, für den FCA war es ein Feiertag zum Vergessen. Zum zweiten Mal in Folge verließen die Schwarz-Gelben nach einem Büdinger Kreispokalfinale als Verlierer den Platz. Am gestrigen Freitag-Morgen waren nach Auskunft von FCA-Spielertrainer Jannik Jung die Wunden noch nicht ganz verheilt. Dass der FCA fußballerisch die bessere Mannschaft war, das war nach den 90 Minuten von Ober-Lais nur noch eine Randnotiz wert. Dass diese zweifelsohne nicht erwartete zweite Finalpleite gegen den gleichen Gegner negative Folgen für den morgigen Sonntag haben wird, davon geht Jung nicht aus. »Es ist ein anderer Wettbewerb und es wird natürlich auch ein ganz anderes Spiel werden«, teilte Jung mit. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist auf vier Punkte angewachsen und es könnte an diesem 36. Spieltag noch schlimmer kommen. Fakt ist auf jeden Fall, dass dem FCA von allen noch gefährdeten Mannschaften die schwerste Aufgabe ins Haus steht. Das am kommenden Mittwoch anstehende Nachholspiel beim SVG Steinheim könnte fast schon bedeutungslos werden, wenn der FCA morgen gegen den Tabellenzweiten nicht punktet. Dass die Gederner Spitzenmannschaften Paroli bieten können, das haben sie bereits bewiesen. Im letzten Heimspiel war der damalige Rangzweite Kickers Obertshausen zu Gast und die Alemannen waren nahe dran an einem Dreier, kassierten aber in der Nachspielzeit noch den 4:4-Ausgleichstreffer. Ein neuerliches Remis gegen einen weiteren Offenbacher Kreisvertreter wäre diesmal vielleicht sogar schon zu wenig. FCA-Spielertrainer Jannik Jung (»Wenn man auf die Tabelle schaut ist das richtig«) wollte diesbezüglich nicht widersprechen. Aus seiner Sicht muss die Herangehensweise am Sonntag allerdings die sein, »dass wir 90 Minuten Gas geben und am Ende eben schauen müssen, was dabei herausgesprungen ist«. Jung weiß, »dass es an uns allein nicht mehr hängt, ob wir den Klassenerhalt schaffen« und auch, »dass die SG Rosenhöhe über eine unglaublich hohe spielerische Qualität verfügt«. Der FCA-Coach vergleicht die SG Rosenhöhe weniger mit dem letzten Heimgegner Obertshausen, als vielmehr dem bereits feststehenden Meister. »Und auch in Seligenstadt haben wir Paroli geboten«, führte Jung aus. »Ich bin in der Tat sehr optimistisch, dass da am Sonntag etwas geht«, teilte Jung abschließend mit. Der Kader des FCA wird sich gegenüber letzten Donnerstag nicht ändern. Leon Grüning (krank) und Lukas Reichert (beruflich verhindert) fehlen weiterhin. Auch für den verletzten Gianluca Kraus wird es bis Sonntag wohl nicht reichen. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter dem angeschlagenen Till Barschtipan.
FC Hanau 93 II - Sportfreunde Oberau (Sonntag; 15 Uhr). Die Verbundenheit und Nähe von Oberaus Interimscoach Kevin Kuhl und dessen Vater und Spielausschusschef Peter Kuhl zum frisch gekürten Euro-League-Sieger Eintracht Frankfurt ist allgemein bekannt. Was die Eintracht und die Sportfreunde eben gemeinsam haben, sind die nicht zu vergleichenden Leistungen in der Liga und im Europa- beziehungsweise Kreispokal. Nach schon besiegeltem Abstieg aus der Gruppenliga konnten sich die Sportfreunde voll auf den verbliebenen Saisonhöhepunkt, sprich das Büdinger Kreispokalfinale, konzentrieren. Und das hat dann am Ende auch etwas gebracht. Zum zweiten Mal in Folge den Kreispokal geholt. Oberaus Spielausschussvorsitzender Peter Kuhl muss man zustimmen wenn er sagt: »Das ist ein Erfolg der Mannschaft, den man nicht kleinreden muss«. Noch einmal rückblickend auf das Spiel vom letzten Donnerstag, lobte Kuhl die Arbeit der beiden Interimstrainer Maxi Fischer und Kevin Kuhl, »die die Mannschaft hervorragend eingestellt haben«. Kuhl gab dann auch zu: Nach null Punkten und 1:14-Tore aus den letzten drei Ligaspielen war die Vorfreude auf das Pokalendspiel nicht sehr groß. Nicht unerwähnt lassen wollte Kuhl aber auch, »dass man Christoph Werner einen ganz großen Anteil an diesem Erfolg zuschreiben muss, hat er doch in seiner Zeit die Grundlage hierfür gelegt«. »Sieben Punkte aus den letzten vier Spielen wäre nicht schlecht«, hofft Kuhl jetzt auf einen versöhnlichen Saisonabschluss. Womöglich dürfen die Sportfreunde am Sonntag tatsächlich erneut jubeln, denn die Personallage beim HFC ist dramatisch schlecht. »Es wird komplizierter, weil es so aussieht, als müssten am Samstag fünf Spieler von uns in der Hessenliga aufhelfen«, sagt HFC-Trainer Ersoy Yalcin. Gegen Alzenau II saß sogar sein Trainerkollege Adolfo Alonso als Auswechselspieler auf der Bank.
SG Marköbel - SC Viktoria Nidda (Sonntag; 15.30 Uhr). Drei Mal müssen die Viktorianer jetzt in der Gruppenliga noch ran. Die Schützenhilfe für den FCA Gedern blieb am letzten Dienstag aus, denn gegen Türk Gücü Hanau setzte es eine am Ende klare 0:4-Heimniederlage. Am Sonntag könnten Pilch & Co. dem FCA erneut helfen, denn aus dem Schneider sind die Hammersbacher noch nicht. Mit 44 Punkten auf der Habenseite ist die SG Marköbel vielmehr weiter in den Abstiegskampf verstrickt. »Wir müssen noch einige Punkte holen, egal gegen wen. In der Gruppenliga gibt es keine einfachen Spiele«, teilte SGM-Trainer Wolfram Rohleder mit. Für die Hammersbacher geht es Schlag auf Schlag: Erst am Donnerstag stand das schwere Spiel bei Germania Dörnigheim (1:1) an. Personell könnte es durch Ausfälle erneut zu Veränderungen in der Startelf der Rohleder-Elf kommen.
»Es geht darum, elf spielfähige Leute auf den Platz zu bekommen«, ließ der langjährige Coach durchblicken, wie wenig begeistert er vom eng getakteten Spielplan ist.