1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Kein goldener Oktober

Erstellt:

Freiburg/Nidda (flo). Nein, der Breisgau war für die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda keine Reise wert. Bei der weiterhin verlustpunktfreien HSG Freiburg blieben die Wetterauerinnen ohne Chance und mussten sich klar mit 24:33 (12:20) geschlagen geben. Im Endspurt der Hinrunde geht es in den nächsten Wochen nun um wichtige Punkte.

HSG Freiburg - HSG Gedern/Nidda 33:24 (20:12). Vom goldenen Oktober ist landauf landab gerne die Rede. Für die Handballerinnen aus Gedern und Nidda gilt das in diesem Jahr eher nicht. Aus vier Spielen im zu Ende gehenden Monat holten sie gerade mal einen Punkt - nämlich das 32:32-Unentschieden bei der SG Kappelwindeck/Steinbach. Die anderen drei Partien gingen allesamt verloren. Was sich freilich insofern relativiert, als dass das Führungsduo der Staffel Süd-West, die HSG Bensheim/Auerbach und die HSG Freiburg, gewiss nicht die Kragenweite der Spielgemeinschaft ist. Diese beiden Niederlagen waren also durchaus einkalkuliert. Allein beim Heim-28:32 gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden hatten sich die Wetterauerinnen mehr erhofft.

Die HSG Freiburg, amtierender Meister der Süd-Staffel und 2020/21 noch Zweitligist, sorgte in eigener Halle frühzeitig für klare Kräfteverhältnisse. Als Außenspielerin Simone Falk nach einem Durchbruch auf der halbrechten Position in der 12. Minute bereits zum 7:2-Vorsprung der Gastgeberinnen einwarf, sah sich HSG-Coach Christian Breiler zur ersten Auszeit gezwungen. Tatsächlich kamen die Hessinnen danach kurzzeitig etwas besser ins Spiel, Kreisläuferin Leonie Hutin verkürzte zum 5:9 (16.).

Insgesamt aber hatte Gedern/Nidda schlichtweg einige Schwierigkeiten gegen die offensive Abwehrformation der Freiburgerinnen. »Sie liefern da schon Anschauungsunterricht«, lobte Breiler den Gegner. »Mit dieser auf allen Positionen sehr aktiven und aggressiven Abwehr muss man erst mal zurechtkommen.« Seine Mannschaft erlaubte sich dabei zu viele Ballverluste, lief deshalb gerade im ersten Durchgang in einige Tempogegenstöße. Die Folge: Freiburg zog auf 14:6 (22.) davon und bewahrte diese Differenz bis zum Pausen-20:12.

Dass diese Begegnung also früh entschieden war, nutzte Breiler zumindest dazu, um taktische Varianten auszuprobieren. Die erste Viertelstunde des zweiten Durchgangs verteidigte die HSG in einer 5:1-Formation mit Sabine Kaiser auf der vorgezogenen Position. »Das hat ordentlich funktioniert«, freute sich der Trainer. »Wenn wir in der 6:0 nicht zurechtkommen, soll das schon zu einer echten Alternative werden, damit wir auch ein anderes System spielen können.« Am Spielverlauf änderte diese zwischenzeitliche Umstellung freilich nichts. Näher als auf sechs Tore kam Gedern/Nidda im zweiten Abschnitt nicht heran. »Wir haben es nach der Pause aber einfach insgesamt besser gemacht und uns an die Intensität des Gegners gewöhnt«, befand Breiler.

Skurril: Erst eine gute halbe Stunde vor dem Spiel konnten die Wetterauerinnen eine Kabine beziehen, weil diese vorher belegt war und weitere aufgrund von Umbauarbeiten gesperrt sind.

Nach der Partie indes musste der HSG-Tross zum (kalten) Duschen in eine sechs Kilometer entfernte Halle fahren, da in der Spielstätte aufgrund einer Kontamination des Wassers mit Legionellen nicht geduscht werden darf. »Das«, so Breiler, »sind natürlich unwürdige Umstände für die 3. Liga, aber dafür kann der Verein nichts.«

Der Blick aber geht nach vorne: Im November will und sollte die HSG Gedern/Nidda ihre Sieglos-Serie beenden. Dann stehen die letzten drei Partien der Hinrunde an - und zwar Duelle gegen solche Teams, die es zu distanzieren gilt, wenn man eine halbwegs ruhige Saison bestreiten will. Nämlich zuhause gegen die TG 88 Pforzheim sowie auswärts bei der HSG Wittlich und beim Schlusslicht TSV Bönnigheim. »Wenn wir danach über zehn Punkte auf dem Konto haben«, sagt Trainer Breiler, »bin ich vollkommen zufrieden, dann sind wir im Soll.«

HSG Freiburg: D’Arca, Kuntz; Person (2), Emmenecker (2), Dürr (4), Spinner (1), Winckel (2), von Kampen (3), Hautz (6/2), Falk (4), Zeides (5/1), Ehret, Peter (2), Sigloch (2).

HSG Gedern/Nidda: Petek (ab 31.), Heß; Pfaff (5), Hutin (1), Kaiser (2), Wäscher (4), Schneider, Schindler (8/3), Krauß, Droll (3), Schäfer (1).

Schiedsrichter: Gräf/Risch (Merchweiler/Wemmetsweiler) - Zuschauer: 300 - Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Wäscher, Schäfer - Dürr, Winckel, Hautz, Zeides) - Siebenmeter: 4/3:3/3 - Spielfilm: 6:2 (10.), 9:5 (16.), 14:6 (22.), 20:12 (30.), 23:15 (40.), 28:19 (50.), 33:24 (60.).

Auch interessant