Kadir Baydilli will Hainchen »retten«

Kreis Büdingen (pem). Der VfR Hainchen liegt auf dem Relegationsplatz in der Fußball-Kreisliga A Büdingen, während der punktgleiche Wochenendgegner VfR Rudingshain aktuell einen direkten Abstiegsplatz besetzt. Beide Mannschaften schweben in großer Abstiegsgefahr. Bei den Hainchenern gingen der neue Trainer Kadir Baydilli und seine Mannen am Osterwochenende durch ein Wechselbad der Gefühle.
Erst gewann sein Team nach sechs sieglosen Monaten überraschend 3:2 gegen Rainrod. Am Ostermontag gab es dann aber ein 1:5 gegen Nachbar Rommelhausen. »Am Montag hatten zu viele Spieler gefehlt,« sagt Baydilli, »gegen Rudingshain sieht es besser aus«. Es waren die beiden ersten Pflichtspiele für den ehemaligen Co-Trainer, der nach dem Abgang von Rene Lotze Mitte März übernahm. Ihm komme nun »ein schwerer Part« zu, denn die sicheren Plätze für den Klassenerhalt sind schon etwas in der Ferne - sechs Punkte fehlen auf den zwölften Platz. Aber Baydilli ist überzeugt, bei den Limeshainern etwas bewirken zu können. »Ich möchte auf jeden Fall den Verein retten. Und ich denke, dass ich die Spieler motivieren kann, wieder mehr Spaß am Fußball zu haben.« Für Hoffnung sorgen soll auch Zülfikar Cosguner - der Stürmer, der schon Hessenliga-Erfahrung sammelte und von 2009 bis 2011 bei Darmstadt 98 spielte, kam im Winter und brachte gegen Rainrod bereits eine gute Leistung. Dagegen falle, so Baydilli, Anton Krasniqi noch eine Weile aus. Der ebenfalls sehr erfahrene Torjäger hatte sich verletzt und weile aktuell im Urlaub. Trotz mancher Verletzter ist Baydilli überzeugt, dass seine Mannschaft »Gas geben« kann. »Von meinem Gefühl her bleiben wir nicht auf dem Relegationsplatz, sondern können den zwölften Platz noch schaffen.«
Bei Rudingshain ging der Start ins Jahr 2023 schief - vier Niederlagen gab es in Folge, darunter bereits zwei gegen direkten Konkurrenten, nämlich gegen Oberau II (1:4) und Usenborn/Bergheim (0:3). Besonders im Offensivspiel konnte der VfR zuletzt wenig Akzente setzen. Daran änderten bisher auch die Neuzugänge in der Winterpause, Stefan Welker und Ron-Dennis Yücel, noch nichts.
Urteil steht aus
Der FC Lorbach spielt gegen die SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten (alle Termine auf dieser Seite). Das letzte Match gegen die Sportfreunde Oberau II wurde beim Stand von 5:0 für den FCL in der 44. Minute abgebrochen, weil die dezimierten Oberauer nicht weiterspielen wollten (wir berichteten). Manfred Schmidt vom Büdinger Kreissportgericht geht davon aus, »dass wir am Wochenende zu einem Urteil kommen und die Spielwertung dann in die Tabelle einfließt«. Der Abbruch schmeckte FCL-Chef Willi Bornträger nicht: »Wir wollten nach den vielen Spielausfällen wieder in Rhythmus kommen, hatten auch eine gut bestückte Reservebank«
Gegen Geiß-Nidda fehlt Vladimir Kornienko gesperrt. Im Hinspiel siegte der FC mit 6:0, aber Bornträger mahnt zur Vorsicht: »Alles muss erst gespielt werden.« Die Bilanz im neuen Jahr fällt bei der SG mittelprächtig aus; insgesamt holte sie fünf Punkte aus sechs Spielen, steht aber auch schon im gesicherten Mittelfeld. Zu überzeugen wusste zuletzt Spielertrainer Deniz Türk; in seiner letzten Halbserie vor seinem Abschied im Sommer ist er wieder mehr in die Offensive gerückt, traf im neuen Jahr schon fünf Mal.
Der FC Rommelhausen empfängt den SV Rainrod . Der FCR ist immer für eine Überraschung gut - zurzeit im positiven Sinn. Obwohl nicht nur Dauer-Torjäger Andrei Butiu verletzt ausfiel, sondern zuletzt auch Gheorghe Anghel und Torwart Denis Dogari fehlten, präsentierte sich die Elf von Frank Loscheid bisher in guter Frühjahrsform - und schoss auch ohne seinen Traumsturm zwölf Tore in vier Spielen. »Zuletzt überzeugten etwa Ilie Bandol oder Ioan Lipan, wir können eben auch aus der zweiten Reihe kommen«, erläutert Vorsitzender Karl-Heinz Höflich. »Angesichts der Ausfälle haben die anderen Spieler Verantwortung übernommen. Wir spielen jetzt sogar schönen Fußball.« Gute Nachrichten gebe es auch, was Butiu betrifft: der Rumäne, der immer noch die Torschützenliste anführte, hatte sich schwer verletzt, doch unerwartet gut erholt - es sei, so der FC-Vorsitzende, nicht ausgeschlossen, dass er in dieser Saison noch mal zum Einsatz komme. Er werde voraussichtlich sogar eine Wette gegen den Vereinsschatzmeister um ein gutes Essen verlieren, so Höflich, da er nicht an einen frühen Klassenerhalt geglaubt habe. »Jetzt denke ich, dass wir in der Tabelle sogar noch einen bis zwei Plätze hochrutschen können.« Rainrod gelang ohne den verletzten Spielertrainer Sven Diedrich am Ostermontag in Bergheim ein nicht sehr glanzvoller, aber wichtiger 2:0-Sieg bei der SG Usenborn/Bergheim.
Der FC Alemannia Gedern II tritt gegen die SG Büdingen an. Die Gederner waren recht erfolgreich ins neue Jahr gestartet, kamen aber im Derby gegen Seemental II zuletzt nicht über ein 2:2 hinaus. Dabei spielte auch eine frühe rote Karte für den als Libero spielenden Justin Luft eine Rolle. Die kampfstarken Büdinger sind nicht zu unterschätzen, dürften sogar leicht favorisiert sein. Dort spielte Almin Karalic zuletzt entfesselt auf, schoss im Spiel in Geiß-Nidda (5:2) innerhalb von sechs Minuten einen Hattrick und lieferte noch ein weiteres Tor nach. Die Büdinger stellen das einzige Team, das dem führenden Quartett noch gefährlich werden kann.
Die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim bekommt es im Aufstiegskampf mit der FSG Altenstadt zu tun. In Ortenberg unterlag das Team mit 0:1 - die erste Niederlage im neuen Jahr. Dies war aber auch ein erneuter Fingerzeig dafür, dass das Offensivspiel des Kreisoberliga-Absteigers noch nicht ganz rund läuft.
Der FC Germania Ortenberg trifft auf den SV Seemental II . Nach dem Sieg gegen Nieder-Mockstadt dürfen Trainer Sven Schaumburg und seine Spieler wieder etwas aufatmen - das war ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. Auch sonst findet die Germania, die gerade in der zweiten Hälfte der Vorrunde arg ins Schwimmen geriet, immer besser zu ihrem Spiel. Allerdings ist gegen den SVS II Vorsicht geboten. War der Aufsteiger in der Vorrunde nur Punktelieferant, so zeigte der Seemental II zuletzt viel Kampfgeist und holte immerhin zwei Unentschieden.
Schließlich stehen sich im dritten Duell von Abstiegskandidaten an diesem Spieltag noch die SG Usenborn/Bergheim und die Sportfreunde Oberau II gegenüber. Der Sieg gegen den VfR Rudingshain war für die Heimelf eminent wichtig, aber sie ist noch lange nicht auf der Zielgeraden. Herrscht bei den Sportfreunden kein Spielermangel, bringen sie durchaus schlagkräftige Mannschaften aufs Feld. Besonders wenn Torben Pempek auf dem Platz steht, der seit seinem Wechsel nach Oberau im Winter schon neun Treffer in der A-Liga schoss, strahlt die Elf viel Gefahr aus.