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Jubel und Ernüchterung in Nachspielzeit

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Region (fri/jmo). Rollenverteilung der besonderen Art am Bornheimer Hang. Nicht der beste Torschütze der Fußball-Regionalliga Südwest, Cas Peters, rettete dem FSV Frankfurt gegen den FC Homburg einen Punkt, sondern Tim Weißmann, der beinharte Verteidiger - und zwar mit seinem ersten Saisontor, in der Nachspielzeit.

Der saarländische Anhang unter den 1206 Zuschauern sehnte den Abpfiff schon schleunigst herbei, da flankte Peters zentral in den Strafraum - und dort wuchtete Weißmann in Torjägermanier den Ball zum 1:1 (0:0)-Endstand unter die Latte. Im Training, sagte der 1,90-Meter-Hüne, hätte er mit Peters sogar darüber gewitzelt, dass es so mal kommen sollte - nun wurde aus Spaß ernst. »Das Matchglück war diesmal auf unserer Seite«, schmunzelte der 25-Jährige, den Trainer Tim Görner erst in der Schlussphase eingewechselt hatte.

»Es ging viel über Kampf«, hatte er über knapp 80 Minuten von der Bank aus gesehen und bei seinem 14-minütigen Einsatz inklusive Nachspielzeit auf dem leicht ramponierten Rasenfeld erlebt. Dass es noch mit dem gewiss leistungsgerechten Unentschieden klappte, würdigte Weißmann, der im Sommer vom Hamburgischen Regionalligisten Teutonia Ottensen gekommen war, mit wenigen Worten: »Respekt für die Mannschaft.«

Respekt insofern, da es den Frankfurtern im Gegensatz zur Hinrundenpartie, die aus ihrer Sicht 0:7 endete, gelungen war, nach durchwachsener, teils wackliger Anfangsphase bestens Paroli zu bieten. Selten gibt es Spiele, die so ausgeglichen verlaufen - alles war an diesem kalten Nachmittag im Frankfurter Osten möglich. Daher irritierte Timo Wenzel, der Trainer der Saarpfälzer, mit der Aussage, dass seine Mannschaft die bessere gewesen sei. Görner zeigte schon mehr Realitätssinn: »Insgesamt ist es ein leistungsgerechtes Unentschieden.« Seine Spieler hätten sich den Punkt verdient, denn sie seien griffiger, agiler, lauffreudiger und aggressiver gewesen - vielleicht nicht alle und sicherlich nicht jederzeit.

Für die Offenbacher Kickers war es dagegen ein bitterer Spieltag: Da patzt die Konkurrenz aus Ulm (0:0) in Bahlingen, Homburg (1:1 beim FSV Frankfurt) und Steinbach (1:1 in Mainz). Und was macht der OFC? Er verliert trotz drückender Überlegenheit in der zweiten Hälfte 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim II. Die 10-Führung von Andu Kelati aus der neunten Minute konnte Björn Jopek Mitte der zweiten Hälfte noch ausgleichen (73.). Schließlich waren es aber die Gastgeber, denen der Lucky Punch gelang. Der Hoffenheimer Umut Tohumcu versetzte dem OFC mit seinem Doppelschlag in der Nachspielzeit den Knockout. Die Kickers fielen durch die Niederlage wieder auf Rang vier zurück.

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