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In Ekstase versetzt

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Region (nh). Als Timm Schneider am Samstagabend zwölf Sekunden vor dem Ende beim Stand von 33:32 am Kreis abhob, um den Ball in Richtung des gegnerischen Tores zu feuern, war es einen klitzekleinen Augenblick lang ganz ruhig im Hüttenberger Sportzentrum. Einen Wimpernschlag später indes, nachdem das Harzleder im Netz eingeschlagen hatte, explodierte die Heimstätte von Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg förmlich.

Denn nun war klar, dass die Blau-Weiß-Roten den Dessau-Roßlauer HV dank einer fulminanten Energieleistung in der zweiten Halbzeit endgültig mit 34:32 (16:17) niedergerungen hatten. Entsprechend groß war die Freude nach dem Schlusspfiff auf Seiten der Gastgeber. Die Hüttenberger fielen einander um die Hälse, herzten sich und bildeten gemeinsam mit dem Trainerduo Johannes Wohlrab und Stefan Kneer einen geschlossenen Jubelkreis, in dem ausgelassen gesungen und getanzt wurde. Eine Geste, die symbolhaft für das Auftreten des TVH an diesem Abend stand. Denn obgleich Akteure wie Hendrik Schreiber oder Timm Schneider durch einen hervorragenden Auftritt herausgeragt hatten, war es am Ende doch der Sieg eines in sich geschlossenen Kollektivs, das zu Beginn der Partie noch nicht den Eindruck erweckt hatte, das Parkett am Ende des Tages als Gewinner verlassen zu können.

»Jeder hat heute gesehen, wie wichtig die Hüttenberger Attribute für unser Spiel sind. Wir wollten um jeden Ball kämpfen und hatten uns einfach nur vorgenommen, die Zuschauer hier in unserem Handkäsepalast, wie wir das Sportzentrum nennen, zu fesseln. Das ist uns gelungen«, freute sich Trainer Joahnnes Wohlrab hinterher. Sein Gegenüber Uwe Jungandreas attestierte dem TVH einen »letztlich verdienten Sieg. Auch wenn wir die Anfangsphase noch dominiert hatten, was es für mich natürlich umso ärgerlicher macht, mit leeren Händen nach Hause zu fahren.« Für den Gast aus der Bauhausstadt war es nicht nur die sechste Saisonniederlage, sondern zugleich ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen, in dem der Tabellenvierte jedoch weiterhin zugange ist.

TV Hüttenberg: Grazioli, Plaue; Stankewitz (1), Schwarz (3), Kirschner (5), Theiß (2), Fujita, Weber (4/3), Zörb (2), Reichl (2), Schneider (5), Klein, Kompenhans, Schreiber (6), Kuntscher (4). Dessau-Roßlauer HV: Ambrosius, Patzwald; Löser (5), Hrstka (3), Haake, Gempp (2), Sohmann (11/4), Baumgart (1), Misovych (3), Schmidt, Haeske (1), Gliese (1), Danneberg (1), Bones, Pust (2), Leu (2). Schiedsrichter: Hillebrand/Umbescheidt (Bönen/Bergkamen). Zuschauer: 1119. Zeitstrafen: 5/5.

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