Im Ruhrpott durchsetzen

Gedern/Nidda (flo). Gelingt es den Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda, den Klassenerhalt einzutüten? Im vorletzten Spiel der Abstiegsrunde sind die Wetterauerinnen am Samstag (19 Uhr, Kreissporthalle Unna) beim Schlusslicht Königsborner SV zu Gast. Der Weg zum vorzeitigen Ligaverbleib ist klar: Selbst gewinnen - und dann auf die Konkurrenz hoffen.
Ausgangslage: Noch hat in dieser Abstiegsrundengruppe niemand den Klassenerhalt in der Tasche. Doch gleich zwei Teams können es an diesem Wochenende schaffen. Die HSG Gedern/Nidda wäre durch, insofern sie selbst sich im Ruhrpott durchsetzt und sonntags dann die PSV Recklinghausen den TuS Königsdorf schlägt. Die Mannschaft von Trainer Christian Breiler hätte dann vor dem letzten Spieltag zwei Zähler Vorsprung auf das aktuell noch punktgleiche Königsdorf. Weil sie aber den direkten Vergleich in der Hauptrunde für sich entschieden hatte (29:19-Heimsieg, 25:27-Auswärtsniederlage), könnte Königsdorf nicht mehr vorbeiziehen. In dieser Konstellation hätte sich auch Recklinghausen den Drittligaverbleib gesichert.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Recklinghausen hat bislang sieben von acht möglichen Punkten in der Abstiegsrunde geholt und weitgehend mit starken Leistungen überzeugt, auch Gedern/Nidda reist als Favorit nach Königsborn.
Matchplan: Selbstverständlich, daraus macht auch der Trainer keinen Hehl, sind derlei Rechenspiele auch in der Mannschaft ein Thema. Aber: »Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren, auf das, was wir in der Hand haben. Nämlich gegen Königsborn einen Sieg zu holen. Deshalb schauen wir erstmal nur auf uns«, betont Breiler. »Es gibt auch keinen Grund, irgendwen zu unterschätzen. Wir müssen uns auch dieses Spiel erst erarbeiten«, sagt der HSG-Coach. »Ich bin aber zuversichtlich, dass uns das gelingen wird, da wir in den letzten Spielen gute Leistungen gebracht haben. Wir wollen in der Abwehr wieder gut agieren, um so selbst einfache Tore zu erzielen.«
Personelles: Rückraumspielerin Charlotte Schäfer und Kreisläuferin Leonie Hutin stehen im Ruhrgebiet nicht zur Verfügung. Die beiden Schülerinnen, die kürzlich die schriftlichen Abiturprüfungen hinter sich gebracht haben, befinden sich derzeit im Urlaub. Damit wird es insbesondere im Abwehr-Mittelblock eng, da ohne Hutin nur noch Hannah Niebergall und Klara Engel als Innenblockerinnen verbleiben. Alternativen, die auf dieser Position geübt sind, bietet der Kader am Samstag nicht. Als weitere Option im Rückraum ist jedoch zumindest Youngster Emma Niebergall, die mit der A-Jugend der HSG Hungen/Lich die Qualifikation für die Jugend-Bundesliga verpasst hat, wieder an Bord.
Gegner: 2019 war Königsborn in die 3. Liga aufgestiegen, nun geht es zurück in die Oberliga. 17 Niederlagen in Serie stehen mittlerweile zu Buche, in der Abstiegsrunde hat der KSV noch nicht gepunktet. Bereits vor der jüngsten 20:28-Auswärtsniederlage in Königsdorf trat Trainer Kai Harbach, zuvor fast sechs Jahre lang im Amt, zurück. Dirk Nordberg, Vater einer Spielerin und zuvor Jugendtrainer eines benachbarten Clubs, springt bis zum Ende der Abstiegsrunde interimsweise ein. Im ersten Aufeinandertreffen in Konradsdorf hatte sich Gedern/Nidda mit 24:19 durchgesetzt.
Rückkehr: Plötzlich ging alles sehr flott. Nicht erst ab Mitte Juni, sondern bereits ab Montag ist die HSG zurück in ihrer Heimat: Die Gymnasiumhalle Nidda wurde freigegeben und steht wieder zur Verfügung. Schon am Dienstag wird Gedern/Nidda dort spielen, nämlich um 20.15 Uhr gegen die PSV Recklinghausen. Die Partie gegen die Grün-Weißen wurde vorverlegt. Denn am ursprünglichen Termin, dem 4. Juni, befindet sich Recklinghausen schon auf der Saisonabschlussfahrt auf Mallorca. Läuft das anstehende Wochenende für das Breiler-Team nach Plan, geht es am Dienstag um nichts mehr.