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Im Falle eines Falles

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Torben Becker (links, Oberau) muss sich im Zweikampf gegen den Höchster Emil Schlicht wehren. © Ralph Lehmberg

Kreis Büdingen (fsr). In der Fußball-Kreisoberliga Büdingen könnte am Sonntag bereits die Meisterentscheidung fallen. Gewinnt Alemannia Gedern sein Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Oberau und siegen weder Viktoria Nidda (auswärts bei der SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen) noch der SV Blau-Weiß Schotten (Heimspiel gegen FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf), dann stünde die Mannschaft von Spielertrainer Jannik Jung als Titelträger und Gruppenliga-Rückkehrer fest.

Im Abstiegskampf spitzt sich das Rennen weiter zu. Der SV Seemental hat durch den Sieg unter der Woche gegen Ober-Schmitten/Eichelsdorf Morgenluft gewittert und möchte im Derby beim VfR Wenings nachlegen. Unter Zugzwang steht somit der auf den vorletzten Rang abgerutschte TV Kefenrod, der auswärts beim SV Phönix Düdelsheim eine hohe Hürde überspringen muss.

SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen - Viktoria Nidda (Sonntag, 15.15 Uhr). Auf das Spiel gegen Phönix Düdelsheim rückblickend sprach SG-Coach Sebastian Hopp von einem glücklich zustande gekommenen Punktgewinn. Im Kampf um den Klassenerhalt ist für die Dreierspielgemeinschaft jedoch jeder Zähler wertvoll und so wird die SG auch gegen Viktoria Nidda nicht kampflos das Feld räumen. Hopp hofft, dass der Spielortwechsel nach Michelau seiner Mannschaft taktisch zugutekommen wird. »Auf dem kleinen Platz werden es starke Mannschaften schwerer gegen uns haben. Wir werden gegen Nidda jedenfalls alles in die Waagschale werfen, um Zählbares zu Hause zu behalten«, versichert der SG-Coach. Den Gegner stuft er als stark ein. »Nidda steht zurecht weit oben«, so Hopp. In der Tat spekulieren die Gäste noch mit dem Sprung auf Platz zwei - erst recht nach der überraschenden 0:2-Niederlage des Tabellenzweiten FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf am Donnerstagabend beim SV Seemental. Für Viktoria-Trainer Johannes Herzen taugt gerade dieses Ergebnis aber auch als warnendes Beispiel. »Die vermeintlich Kleinen kämpfen gegen den Abstieg und können die Großen jederzeit ärgern. Daher erwartet uns in Michelau auch alles andere als ein leichtes Spiel.« Die Rückkehr von Raul Doda soll in der Niddaer Defensive für Stabilität sorgen. Herzen selbst ist angeschlagen und wird daher nur von der Seitenlinie aus in die Partie eingreifen können.

SG Wallernhausen/Fauerbach - VfB Höchst (Sonntag, 15.15 Uhr in Wallernhausen). Die Wochenendplanung von Christian Haardt, dem Trainer der SG Wallernhausen/Fauerbach, ist klar durchgetaktet: »Samstag Malle, Sonntag Höchst«, teilt der Coach schmunzelnd und gut erholt aus seinem spanischen Urlaubsort mit. In Haardts Abwesenheit hat Co-Trainer Alexander Schuchart das zuletzt so erfolgreiche Team auf das Heimspiel gegen den VfB Höchst vorbereitet. Zum Spiel ist Haardt rechtzeitig zurück und er rechnet auf dem Terrain in Wallernhausen gegen offensiv ausgerichtete Gäste wieder mit einem offenen Spiel. In der Hinrunde hatte der Neuling aus den Niddaer Stadtteilen knapp mit 2:1 die Nase vorn. »Das Spiel war total offen und ich rechne auch diesmal wieder mit einem Duell auf Augenhöhe. Ob Fabian Lauer mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig, denn es musste wegen eines Zusammenpralls eine Wunde mit sechs Stichen genäht werden. Robin Lang fehlt aus privaten Gründen.

VfR Wenings - SV Seemental (Sonntag, 15.15 Uhr). Der VfR Wenings hat sich zuletzt auf Unentschieden spezialisiert. Das 1:1 unter der Woche beim KSV Eschenrod war bereits die vierte Punkteteilung in Folge. VfR-Trainer Matthias Haas sprach von zwei verlorenen Punkten. »Wir waren wieder die bessere Mannschaft, aber vorne zu unkonzentriert, um mehr daraus zu machen. Grundsätzlich war ich am Donnerstag aber mit der Leistung zufrieden.« Gegen Seemental soll sich sein Team endlich wieder mit einem Dreier belohnen, doch Haas rechnet mit reichlich Gegenwehr des SVS. »Nach ihrem Sieg gegen Ober Schmitten/Eichelsdorf werden sie brennen, um im Abstiegskampf ein weiteres Zeichen zu setzen.« Mit spielerischer Qualität wollen die Grün-Weißen den entscheidenden Gegenpol setzen. »Mit unbedingtem Siegeswillen werden wir den nächsten Heimdreier einfahren«, ist Matthias Haas von einem erfolgreichen Sonntag überzeugt.

SV Phönix Düdelsheim - TV Kefenrod (Sonntag, 15.15 Uhr). Der TV Kefenrod ist durch den 2:0-Sieg des SV Seemental im Nachholspiel gegen die FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf wieder auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Keine schöne Woche für die Mannschaft von Trainer Sebastian Reutzel, die am Mittwochabend im Halbfinale des Kreispokals beim A-Ligisten 1. FC Lorbach mit 0:1 nach Verlängerung den Kürzeren zog. Nach dem geplatzten Traum vom Kreispokalsieg liegt jetzt der Fokus nun voll und ganz auf dem Abstiegskampf. »Wir wollen natürlich unser Auswärtsspiel gewinnen«, gibt sich Reutzel vor dem schweren Match in Düdelsheim kämpferisch. Vermutlich wird sich der Kader aus dem Pokalspiel erneut verändern. »Das Halbfinale in Lorbach war ein Spiegelbild unseres Saisonverlaufs. Jeder ist bemüht, die Einstellung stimmt, aber wir schaffen es selten bis gar nicht in eigenem Ballbesitz klare torgefährliche Situationen zu kreieren und verlieren zu leichtfertig unsere Bälle. Das ist unbefriedigend und ärgerlich«, blickt Reutzel zurück. »Gegen Düdelsheim haben wir die nächste Chance, im Spielverlauf Lösungen zu erarbeiten und diese umzusetzen. Ansonsten zahlen wir das nächste Lehrgeld«, so Reutzel.

SG Dauernheim/Ober-Mockstadt - KSV Eschenrod (Sonntag, 15.15 Uhr in Dauernheim). Die SG Dauerheim/Ober-Mockstadt befindet sich als abgeschlagener Tabellenletzter längst auf Kreisoberliga-Abschiedstournee, möchte sich aber noch mit dem einen oder anderen Sieg (vorerst) aus dem Büdinger Oberhaus verabschieden. Dass ein solcher beim Ligaprimus Alemannia Gedern kein realistisches Unterfangen sein wird, war schon vor der deutlichen 1:7-Niederlage klar. Gegen den KSV Eschenrod stehen die Chancen weitaus besser, wenngleich die Gäste aus dem Vogelsberg als Favorit in Dauernheim aufkreuzen werden. »Mit Eschenrod treffen wir auf die nächste Mannschaft aus dem vorderen Tabellendrittel, die sicher noch den lukrativen Relegationsplatz anvisiert. Auch wenn wir als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht mittlerweile in jedem Spiel krasser Außenseiter sind, so werden wir uns nicht aufgeben und insbesondere vor heimischer Kulisse alles für ein erfolgreiches Spiel tun. Trotz verkorkster Saison besteht nach wie vor die Hoffnung auf den ersten Saisonsieg«, erklärt SG-Coach Michael Dietrich.

Sportfreunde Oberau - FCA Gedern (Sonntag, 15.15 Uhr). Die vergangenen beiden Spielzeiten spielten die Sportfreunde Oberau und Alemannia Gedern noch in der Gruppenliga Frankfurt Ost gegeneinander. Nach Saisonende werden sich die Wege wieder trennen. Während die Oberauer weiter auf der Büdinger Kreisebene um Punkte kämpfen werden, plant der FCA als designierter Meister längst ein neuerliches Gruppenliga-Abenteuer. Im Idealfall können die Gederner bereits am Sonntag die Sektkorken knallen lassen. Dazu braucht es neben der Schützenhilfe der FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf und der SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen jedoch auch einen Sieg an der Waldsporthalle. Die Gastgeber werden nach einer durchwachsen verlaufenen Saison jedoch alles daransetzen, mit einem guten Resultat gegen den Ligaprimus vielleicht nochmal ein Ausrufezeichen zu setzen. »Gegen starke Gegner hat die Mannschaft schon oft unter Beweis gestellt, was sie kann«, erzählt Oberaus Spielausschuss-Vorsitzender Peter Kuhl. Gerne erinnert er sich an die beiden Erfolge seiner Sportfreunde in den Kreispokalfinals gegen die Alemannia zurück. Dennoch sieht er die eigene Elf in der Außenseiterrolle. »Auf unserem Kunstrasen kann Gedern spielerische Stärken gut ausspielen.«

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