Idole hautnah erleben

Ein großer Tag für den SV Blau-Weiß Schotten: Eintracht-Traditionself spielt vor großer Kulisse.
Schotten . An diesen Tag werden die Blau-Weißen aus Schotten noch lange denken. Der Auftritt der Traditionsmannschaft der Frankfurter Eintracht auf den Bockzahl war ein riesiges Fußball-Fest, eine super Veranstaltung. So war am Freitagabend nach dem Abpfiff kurz nach 20 Uhr vielfach zu hören. Auch wenn die insgeheim anvisierte Zahl von 1500 Zuschauer nicht ganz erreicht wurde, wie das genaue Auszählen am Tag danach ergab.
»Wir sind total zufrieden. Es war ein absolut historischer Tag für Blau-Weiß und auch ein großer Tag für Schotten«, fasste Präsidiumsmitglied Torsten Hau die Gemütslage des Orgateams und der rund 80-köpfigen Helferschar zusammen. »Wir haben eine große Teamarbeit geleistet, und dafür auch die Glückwünsche von den Eintracht-Spielern erhalten. Es war die größte Zuschauerkulisse, vor der ein Blau-Weiß-Team auf dem Bockzahl jemals gespielt hat.«
Dass es ein besonderer Tag war, spiegelte sich auch in Kommentaren der rund 25 Aktiven des Ü-35-Teams des SV Blau-Weiß wider. »Einfach nur super, ein großes Ereignis. Ich bin froh, hier mitgespielt zu haben«, freute sich Andreas Jäger. »Es war sehr anstrengend, aber wir haben einen guten Auftritt hingelegt. Es ist nicht zweistellig geworden, und wir hätten sogar noch mehr Tore schießen können«, meinte Jochen Eckl nach dem 2:6. »Die Kinder sind alle total begeistert. Die Veranstaltung war eine sehr gelungene Sache für Schotten«, so Eckl.
Von einem absoluten Highlight sprach auch Matthias Braun. »Das war heute nach 23 Jahren Pause mein letztes Fußballspiel. Und das gegen solch einen Gegner. Schöner kann ein Abschluss nicht sein.« Braun hatte auch ein besonderes Kompliment für die Eintracht-Oldies. »Die sind alle unglaublich nett und sehr umgänglich, Das hat einen Riesenspaß gemacht.«
Was der Schottener Fußballverein mit 113-jähriger Tradition auf die Beine gestellt hatte, verdient großen Respekt, wie auch Bürgermeisterin Susanne Schaab betonte. Produkt der wochenlangen akribischen und bis ins feinste Detail geplanten Vorbereitung war eine top Organisation. Alle Beteiligten erlebten eine Veranstaltung aus einem Guss. Dazu passte das Wetter mit angenehmen Temperaturen und immer wieder Sonnenschein. Ein wichtiger Partner war der Radiosender FFH, der mit seinem Team und der technischen Ausrüstung für die Beschallung eine wertvolle Unterstützung leistete. Sie gehörte zum Gesamtpaket, das Eintracht Frankfurt in diesem Sommer geschnürt hat. Wie auch die finanzielle Unterstützung von Lotto Hessen.« Eintracht in der Region« heißt das Projekt. »Damit wollen wir Amateurvereinen unter die Arme greifen, besonders nach den Einbußen durch die Corona-Zeit«, erklärte Karl-Heinz »Charly« Körbel auf die Frage von FFH-Moderator Daniel Granitzki. Der Leiter der Traditionsmannschaft hatte auch ein Kompliment für die Organisatoren vor Ort. »Die Vereine, wie hier in Schotten, zeigen eine unglaubliche Leidenschaft, wie sie den Tag jeder auf seine Art organisieren«, betonte Körbel. »Diese Resonanz auf unser Projekt hätten wie niemals erwartet.«
Es kam überaus gut an, dass der Europapokalsieger seinen Fans, die ihn auf dem Weg zum großen Triumph im Stadion oder vor dem Fernseher begleitet haben, etwas zurückgeben will und den Amateurfußball an der Basis besonders fördern möchte. Präsidiumsmitglied Thorsten Braun bekannte, Gänsehaut zu haben an diesem Tag des Eintracht-Auftritts. Die Veranstaltung verschaffe finanzielle Stabilität für die kommenden Jahre, da alle Erlöse in die Vereinskasse fließen. »In den beiden vergangenen Corona-Jahren mit dem Wegbrechen aller Veranstaltungen haben wir um die Existenz gekämpft. Braun betonte die solide Vereinspolitik der Blau-Weißen. »Wir investieren in Steine und nicht in Beine«, so der Präsidiale vielsagend.
Tag beginnt mit der Fußballschule
Schon am Nachmittag hatte der Eintracht-Tag auf dem Bockzahl begonnen. Ehemalige Bundesliga-Profis der Eintracht-Fußballschule übten zwei Stunden lang mit 40 Kindern der Blau-Weißen. Auch für die Nachwuchskicker ein unvergessliches Ereignis. Dazu gab es eine Spielausrüstung mit Hose, T-Shirt und Stutzen in den Eintracht-Farben. Der Nachwuchs war denn auch kurz vor Ende des Spiels kaum noch zu halten. Als Blau-Weiß Schiri Kevin Eberheim nach 90 Minuten abpfiff, stürmten die Kinder und Jugendlichen auf den Platz. Jeder wollte ein Autogramm und ein Selfie mit den prominenten Kickern, die sich schon Sekunden nach dem letzten Spielaktion umringt sahen von einer Traube junger, aber auch älterer Fans. Charly Körbel und Co. bedienten mit großer Gelassenheit und auch sichtlicher Freude die vielen Wünsche - Profis und Idole zum Anfassen. Dann war lange noch nicht Schluss auf dem Bockzahl. Es wurde noch bis tief in die Nacht gefeiert. Von Stefan Weil

