1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Höhenflug der Aufsteiger

Erstellt:

_112744_4c
Christian Haardt (rechts) feierte mit der SG Wallernhausen/Fauerbach schon zwei Aufstiege. Jetzt führt sein Team die Kreisoberliga-Tabelle an. © Achim Senzel

Neue Liga, alte Stärke: Die Aufsteiger 1. FC Lorbach und SG Wallernhausen/Fauerbach eilen auch in der nächsthöheren Spielklasse von Erfolg zu Erfolg.

Nidda - Drei Siege, ein Unentschieden und 8:1 Tore nach vier absolvierten Spielen für die SG Wallernhausen/Fauerbach - diese Ausbeute bringt Platz eins in der Fußball-Kreisoberliga Büdingen. Auch weil der bislang verlustpunktfreie FC Alemannia Gedern ein Spiel weniger ausgetragen hat. Das Team vom Trainer Christian Haardt gewann gegen den SV Blau-Weiß Schotten (2:0), den SV Phönix Düdelsheim (1:0) und den SV Seemental (4:0). Am vergangenen Wochenende reichte es gegen die SG Dauernheim/Ober-Mockstadt »nur« zu einem 1:1. »Ich wusste schon, dass meine Mannschaft ein gewisses Potenzial hat. Allerdings sprechen wir auch von sehr engen Spielen gegen Schotten und Düdelsheim. Die hätten mit etwas Pech auch anders ausgehen können«, betont der 47-Jährige. Gegen Seemental genügte eine starke erste Halbzeit mit vier Toren innerhalb von 25 Minuten zum Erfolg. »Gegen Dauernheim sahen wir einen Sommerkick, bei dem wir viele angeschlagene Akteure in unseren Reihen hatten. Aber jeder wollte das Derby spielen«, berichtet der Trainer.

Unter dem Strich stehen nun zehn Punkte, die dem Liga-Neuling keiner mehr nehmen kann. Auf die Stärken angesprochen, nennt Haardt die tolle Kameradschaft und die geringe Fluktuation. »Wir sind ein eingeschworener Haufen. Das hat uns schon in der B- und A-Liga ausgezeichnet.« In den vergangenen drei Jahren veränderte sich der Kader lediglich auf zwei Positionen. »Vor dieser Saison haben wir den 18-jährigen Innenverteidiger Nikolas Mohr integriert. Mehr hat sich nicht getan, weil der Verein auch kein Geld für neue Spieler in die Hand nimmt«, betont der 47-Jährige.

Was Haardt ebenfalls sehr wichtig ist: »Fußball soll Spaß machen. Deshalb verlegen wir auch mal eine Trainingseinheit ins Schwimmbad oder spielen Fußball auf einem Beachvolleyballfeld.«

Auf das Saisonziel und den Titelfavoriten angesprochen, vergleicht er die Kreisoberliga mit der Bundesliga. »Gedern nimmt vielleicht nicht ganz den Platz des FC Bayern ein, wird sich am Ende aber durchsetzen. Dahinter ist alles möglich. Es wird viele enge Spiele geben. Jeder kann jeden schlagen.«

Haardt steigt gerne mit der SG auf

Zweimal stieg Haardt mit Wallernhausen/Fauerbach bislang auf. Einmal als B-Liga-Meister und einmal als A-Liga-Meister. Dazwischen lag die annullierte Corona-Saison.

»Dass ich diese Saison wieder mit einem Aufstieg beenden werde, ist unrealistisch. Wenn alles gut läuft, können wir vielleicht Platz fünf belegen. Wenn Verletzungen und andere Dinge dazwischenkommen, kann es auch schnell nach unten gehen.«

Deshalb ist Haardt gespannt, wie seine erfolgsverwöhnte Mannschaft auf zwei, drei Niederlagen in Folge reagieren wird. »Bis dahin genießen wir die Tabellenführung, auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist.«

Übrigens: Am Wochenende müssen Tim Müller (drei Saisontore), Fabian Lauer (zwei Tore) und Co. nicht ran. Das Match bei den Sportfreunden Oberau wird verlegt, da sich mehrere SG-Spieler im Urlaub befinden. Weiter geht es erst am 3. September mit dem Derby beim SC Viktoria Nidda.

Lorbach eilt von Erfolg zu Erfolg

Ebenfalls von Erfolg zu Erfolg eilt B-Liga-Meister 1. FC Lorbach: Erst die A-Liga-Rückkehr nach 17 Jahren Wartezeit, dann der erstmalige Gewinn der Büdinger Stadtmeisterschaft, jetzt die Tabellenführung in der A-Liga. Das Team des Trainerduos Philip Bielinski/Daniel Brill besiegte die FSG Altenstadt (2:1), die SG Büdingem (2:0), die SG Usenborn/Bergheim (4:0) und bekam drei Kampflospunkte für das abgesagte Match gegen den SV Seemental II. Die bislang einzige Saisonniederlage setzte es gegen den VfR Rudingshain (1:3).

Für Bielinski kommt dieser gute Rundenstart überraschend. »Zumal wir mit Altenstadt und Büdingen starke Auftaktgegner hatten.« Dementsprechend glücklich ist der 31-Jährige - und genießt die Momentaufnahme. Maßgeblich zum Erfolg trägt der gute Zusammenhalt bei. »Der Teamspirit ist geil. Das merkt man an jedem Spieltag.«

Das Prunkstück sei die Defensive um Viktor Schulz, Andrej Geist und Sascha Knippel. In der Offensive muss sich der FCL ohne Marcel Schwalm (private Auszeit) neu orientieren. »Jetzt wird alles auf mehrere Schultern verteilt«, sagt Bielinski, der die interne Torschützenliste mit vier Treffern anführt.

Bitter für den Tabellenführer: Kevin Ballik, der aktuell einzige Neuzugang im A-Team, verdrehte sich unter der Woche das Knie. »Es sah schlimm aus. Wir hoffen, dass es kein Kreuzbandriss ist«, so Bielinski. Der vom FSV Großenhausen gekommene Ballik wird am kommenden Wochenende im Spitzenspiel gegen Verfolger Sportfreunde Oberau II und wohl auch in den kommenden Monaten fehlen. Dennoch ist Bielinski optimistisch, »dass genügend Potenzial im Team steckt, um am Ende der Runde zwischen Platz drei und acht einzulaufen«.

»Falls wir in der Winterpause auch noch ganz oben stehen sollten, müssen wir uns dann ein anderes Ziel überlegen«, lacht Lorbachs Vorsitzender Willi Bornträger.

Von Torben Frieborg (tfr)

kaspor_2608_bili_260822_4c_1
Philip Bielinski © Achim Senzel

Auch interessant