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Herche hofft auf ersten Saisonsieg

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Gerhard Herche (rechts) mit Spielertrainer Maciej Wolodczenko. © Frank Schneider

Gruppenliga: Spieler des SV Ranstadt lernen trotzdem viel dazu

Ranstadt (fsr). Nach dem überraschenden Titelgewinn in der Fußball-Kreisoberliga Büdingen betrat der SV Ranstadt im laufenden Spieljahr in der Gruppenliga Frankfurt Ost völliges Neuland. Die sportliche Bilanz des einzigen Büdinger Kreisvereins in dieser Liga ist bislang ernüchternd, denn mit mageren drei Punkten auf der Habenseite ziert die Mannschaft von Spielertrainer Maciej Wolodczenko noch sieglos das Tabellenende und wird die rote Laterne im Laufe der Saison vermutlich auch nicht mehr loswerden. Im Gespräch mit dem Kreis-Anzeiger mag der langjährige Vereinsvorsitzende Gerhard Herche das »Abenteuer Gruppenliga« aber keinesfalls verteufeln.

Hallo Herr Herche, der Blick auf die Tabelle wird Ihnen sicher nicht gefallen. Nehmen Sie trotzdem positive Dinge aus dem ersten Gruppenliga-Halbjahr der Vereinsgeschichte mit?

Auf jeden Fall. Unsere Spieler lernen in dieser Liga unglaublich viel dazu. Es geht in der Gruppenliga robuster zur Sache, da muss man dagegenhalten. Die Spiele sind viel temporeicher als in der Kreisoberliga, da gilt es auch gedanklich schnell zu sein. Die Spieler haben sich in diesen Punkten verbessert, auch wenn man das noch nicht in Ergebnissen ablesen kann. Dass wir als Verein diese Liga kennenlernen dürfen, empfinde ich als schöne Sache. Wir kommen auf tolle Sportanlagen und das sportliche Miteinander mit den anderen Vereinen war bislang sowohl in den Heim- als auch in den Auswärtsspielen immer gut.

Wie erklären Sie sich die sportliche Unterlegenheit?

Das gibt es viele Gründe. Wir kamen aus einer Saison, in der wir kaum Spiele verloren hatten und plötzlich lief es umgekehrt. Die Mannschaft hat in der Vorbereitung hart gearbeitet und es war für sie nicht leicht zu akzeptieren, dass dieser Trainingsfleiß beziehungsweise große Aufwand nicht belohnt worden ist und wir trotzdem einen Fehlstart hingelegt haben. Hinzu kam Verletzungspech - gerade auf den wichtigen Positionen in der Abwehr. Kapitän Tobias Kloryczak und Sedat Uka haben sich beide vor der Runde im Pokalspiel in Ober-Lais verletzt. Kloryczak hat kaum, Uka seither noch gar nicht gespielt. Spieler wie Leo Möbs oder Tristan Schmidt mussten plötzlich defensivere Positionen einnehmen, was uns aber auch etwas Stärke auf den vorderen Außenbahnen beraubt hat.

Es gab einige hohe Niederlagen…

Das ist richtig. In einigen Spielen sind wir richtig vom Platz gefegt worden, hatten kaum Zeit zum Durchschnaufen. Gerade die Auswärtsspiele auf den Kunstrasenplätzen waren schwierig. Es geht auf diesem Belag alles gefühlt doppelt so schnell und die gegnerischen Mannschaften sind gespickt mit technisch versierten und ausgebufften Spielern.

Der SV Ranstadt ist aktuell der einzige Repräsentant des Fußballkreises Büdingen. Spiegelt sich das in den Zuschauerzahlen wider?

Anfangs war ein größeres Interesse auch von Zuschauern benachbarter Vereine festzustellen, doch das wurde weniger. Manchmal war ich enttäuscht. Etwa beim Abendspiel gegen den 1. FC Langen, als lediglich 40 Besucher da waren. Generell lagen wir auch in der Vergangenheit in der Zuschauergunst nie weit vorne. Woran das liegt, weiß ich nicht.

Gibt es in der Winterpause personelle Veränderungen?

Nein, wir haben bisher weder Ab- noch Zugänge zu verzeichnen. Wir sind aufgrund der eindeutigen sportlichen Lage auch nicht explizit auf der Suche nach Verstärkungen gewesen. Es ist doch auch schön, wenn sich eigene Spieler, die sonst nicht so im Fokus standen, durch Spielpraxis weiterentwickeln können. Exemplarisch will ich da mal Sascha Happel nennen, der sich in der Vorrunde einen Stammplatz in der Verteidigung erkämpft hat.

Vom Klassenerhalt braucht man nicht mal mehr zu träumen, doch welche kleinen Ziele hat sich ihr Team für die Restrunde gesteckt?

In erster Linie wollen wir nicht mehr so viele Gegentore kassieren. Und natürlich hoffen wir, dass uns bald der erste Saisonsieg gelingt. Auf eine Wunschpunktzahl werden wir uns aber nicht festlegen. Wichtig ist, dass wir den Zusammenhalt im Team weiter festigen und nicht in unruhiges Fahrwasser geraten.«

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