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Haardt-Elf kann Sack zumachen

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Aboubaker Benchaib (schwarzes Trikot, rechts) kann mit der SG Wallernhausen/Fauerbach Meister werden. FOTO: RLE © Ralph Lehmberg

Kreis Büdingen (flo). Herzschlagfinale? Packende Endspiele um den Auf- und gegen den Abstieg? Nein, das hat die Fußball-Kreisliga A Büdingen in dieser Saison nicht zu bieten. Drei Spieltage vor Schluss sind die Entscheidungen oben wie unten weitgehend gefallen. An der Spitze, weil die SG Wallernhausen/Fauerbach sieben Zähler Vorsprung hat - und den Aufstieg am heutigen Samstag bereits unter Dach und Fach bringen kann.

Im Tabellenkeller, weil die Anzahl der sportlichen Absteiger auf maximal einen zusammengeschrumpft ist (alle Paarungen im Terminkasten auf dieser Seite).

Der Spitzenreiter SG Wallernhausen/Fauerbach hat es am Samstagabend (18 Uhr) bei der SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten jedenfalls in der eigenen Hand, den Gang in die Kreisoberliga perfekt zu machen. Wie im Fall der Fälle gefeiert werden soll, darüber hat sich Christian Haardt noch keine Gedanken gemacht. »Geplant ist nichts, wir wollen erstmal unsere Hausaufgaben machen«, betont der SG-Trainer. Aber: Den Gastgebern aus Geiß-Nidda hat er in einem Telefonat zumindest schon einmal empfohlen, »dass sie genug Getränke kaufen sollen«, lacht der 47-Jährige.

Es ist freilich nicht davon auszugehen, dass der B-Liga-Meister von 2020 seinen Sieben-Punkte-Vorsprung auf den Zweiten SV Rainrod noch verspielt. Aber: Der letzte Schritt kann eben auch der schwierigste sein. »Das Gefühl, etwas verlieren zu können, hat den Jungs in der Rückrunde schon ein wenig die Leichtigkeit genommen«, sagt Haardt, der viele angeschlagene Spieler ersetzen muss. Auch hinter der so starken Offensivabteilung mit den Torjägern Fabian Lauer, Aboubaker Benchaib und Robin Lang stehen noch kleinere Fragezeichen, sie alle sind seit dem jüngsten 6:0-Erfolg in Büdingen angeschlagen. »Die Anspannung ist groß, die Lust, den Aufstieg einzutüten, ebenso. Je eher wir den einen Sieg, den wir noch brauchen, einfahren, desto besser ist es. Wir müssen einfach fokussiert sein«, so Haardt. Den Gegner jedenfalls wird der Spitzenreiter nicht unterschätzen. »Ich denke, das wird eine enge Kiste, da werden Kleinigkeiten entscheiden«, prognostiziert der SG-Trainer.

Dass der Tabellenführer womöglich schon heute Abend jubeln darf, hängt auch damit zusammen, dass der einzig verbliebene Verfolger SV Rainrod in den vergangenen Wochen einige Federn gelassen hat. Seit Ende April kassierten die Vogelsberger gleich drei, zum Teil überraschende, Niederlagen: Erst ein 2:6 in Rommelhausen, dann ein 2:3 bei der SG Ulfa/Langd, zuletzt ein 1:2 in Ober-Mockstadt. »Irgendwie hatte sich das in den Spielen davor schon angedeutet und kam für mich nicht mehr ganz überraschend. Ich weiß selbst nicht genau, woran es lag, aber es haben ein paar Prozente und vielleicht auch etwas Qualität gefehlt«, ordnet Spielertrainer und Mittelfeldmotor Sven Diedrich ein. Dass Routinier Raphael Reiß rund zwei Monate aufgrund eines Bänderrisses fehlte, ist gewiss auch ein Grund.

Drei Partien stehen nun noch an für den SVR, das erste am Sonntag (15.15 Uhr) zu Hause gegen die SG Usenborn/Bergheim . »Wir wollen die Saison nicht austrudeln lassen, sondern möglichst noch alle drei Spiele gewinnen«, betont Diedrich, dessen Verbleib in Rainrod sehr wahrscheinlich ist. »Wir müssen vielleicht noch ein paar Gespräche führen, aber in meinem Kopf ist es schon so, dass es für mich hier nächste Saison weitergeht«, so der frühere Verbandsligakicker.

Im Tabellenkeller stellt sich derweil nur noch eine Frage: Gibt es einen sportlichen Absteiger oder nicht? Die Antwort liegt allein am FC Alemannia Gedern. Schafft dieser den Klassenerhalt in der Gruppenliga, gibt es in der Kreisliga A keinen sportlichen Absteiger. Andernfalls muss die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim II absteigen. So oder so: Die Lage im Keller hat sich ohnehin schon massiv entschärft. Auch bei der SG Büdingen , die am Sonntag (15.15 Uhr) die SG Ulfa/Langd zu Gast hat, atmen die Verantwortlichen tief durch. Ohne eine Reduzierung der Absteiger wäre der Gang in die B-Liga für die Rothosen wohl unvermeidbar gewesen.

»Es wäre schlimm gewesen, wenn der Verein runtergehen hätte müssen«, sagt Michael Mohr, der seit Ende März bereits zum dritten Mal die SG trainiert und in acht Partien zehn von insgesamt 20 Punkten geholt hat. Was er verändert habe? »Ich habe ein bisschen umgestellt, sodass wir mit erfahrenen Spielern hinten stabiler stehen und eine Achse haben«, erklärt der A-Lizenz-Inhaber, der einst unter Dragoslav Stepanovic gespielt hatte. Ob er den Büdingern über diese Saison hinaus erhalten bleibt, ist noch offen. »Ich weiß nicht, wie der Verein plant. Ich wäre absolut bereit, zu bleiben, da mir der Verein am Herzen liegt und ich mit vielen Leuten ein gutes Verhältnis habe. Aber der erste Schritt muss vom Verein kommen«, betont Mohr. Eine Ausweitung seines Engagements knüpft er an Bedingungen: »Ich habe gesagt, wie der Weg sein muss. In den letzten Jahren wurden viele Fehler gemacht. Es braucht eine neue Struktur, eine gerade Linie und neue Spieler. Ich würde schon verschiedene Dinge ändern.« In den weiteren drei Begegnungen dieses Spieltags (alle Sonntag, 15.15 Uhr) kommt es zum Verfolgerduell zwischen dem Vierten SG Rohrbach/Büches und dem Dritten Sportfreunde Oberau II , zudem zum nun nicht mehr allzu bedeutungsschweren Kellerduell zwischen dem VfR Hainchen und dem VfR Rudingshain . Darüber hinaus trifft der 1. FC Rommelhausen auf die SG Eintracht Ober-Mockstadt .

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