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Gut vorbereitet zum Klassenerhalt

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Merlin Kehm (links; hier im Zweikampf mit Niddas Christoph Pilch) steht mit der SG Wolferbron/Michelau/Bindsachsen aktuell über dem Strich. © Ralph Lehmberg

Es gibt wohl keine Mannschaft, die besser weiß, wie Abstiegskampf funktioniert. Gemeint ist die SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen. Auch in dieser Saison zählt für die SG nur der Klassenerhalt.

Aktuell wäre der langjährige Büdinger Fußball-Kreisoberligist als Tabellenzwölfter knapp gesichert. »Für uns geht es darum, dass am Ende drei andere Teams hinter uns stehen«, bringt Trainer Sebastian Hopp die Lage auf dem Punkt. Der lizenzierte Übungsleiter muss bis Rundenende das Saisonziel mit seinem Team alleinverantwortlich realisieren, denn vom vormals gleichberechtigten Trainerkollegen Simon Greco haben sich die SG-Verantwortlichen kurz vor dem Jahreswechsel getrennt.

Die Verantwortlichen haben Vertrauen in die Arbeit von Hopp - und der setzt großes Vertrauen in den Charakter seiner Mannschaft. Seit Jahren funktioniert die Truppe des Kreisoberligisten als Kollektiv, besticht mit einer engmaschigen Leistungsdichte innerhalb des Kaders. Es gibt keinen Torjäger und auch keine herausragenden Akteure im Kader, doch mit Teamgeist und Erfahrung wird dies wettgemacht.

»Unsere Zuschauer wissen, dass wir nicht den feinsten Fußball spielen, doch wenn die Einstellung stimmt, dann sind wir als Mannschaft auch nur schwer zu schlagen«, weiß Sebastian Hopp, dass viele andere Kreisoberligisten nicht gerne gegen die kampfstarke Truppe seiner SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen antreten. Erfahrene Akteure wie Tobias Mäser, Sebastian Kempf oder Jan Krieg wissen wie der Hase läuft. Der vor einem Jahr von der Spvgg. Hüttengesäß gekommene Alexandru Topor hat sich für das Team als spielerische Bereicherung erwiesen. »Die Liste der wichtigen Spieler lässt sich immer fortsetzen. Leute wie Marcel Kleer, Tobias Wurzinger oder Felix Schlögel sind schon lange im Team, doch im Endeffekt kommt es auf jeden einzelnen Spieler an, auch auf die Jungen, die noch nicht so lange im Seniorenbereich aktiv sind«, betont Sebastian Hopp, dass bei der SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen die mannschaftliche Geschlossenheit über allem steht.

Ein kleines Wunder in der letzten Runde

In der vergangenen Runde vollbrachte die SG mit dem Klassenerhalt ein kleines Wunder, denn zur Halbserie lag man abgeschlagen auf dem letzten Platz. Mit einer starken Serie fand das Team jedoch im Frühjahr 2022 Anschluss ans Tabellenmittelfeld. »Wir haben das vor einem Jahr aufgrund einer sehr starken Wintervorbereitung geschafft und das wollen wir jetzt wiederholen«, sagt Sebastian Hopp. Für ihn ist in einem sehr ausgeglichenen Kreisoberliga-Feld die Fitness ein wichtiger Faktor. Der Coach setzt auf ein abwechslungsreiches Vorbereitungsprogramm mit vielen Testspielen. »Das hat uns vor einem Jahr auch geholfen, dass wir im Gegensatz zu anderen Vereinen im Winter viel Spielpraxis hatten«, erinnert sich Hopp. Gekickt wird zu meist auf Kunstrasen. Beim Frankfurter B-Ligisten Fortuna Frankfurt gelang ein 5:2-Sieg, außerdem sammelte die Hopp-Elf beim Kunstrasenturnier des SV Hochland Fischborn Matchpraxis. Vor dem Auftakt am 5. März auf dem Schottener Bockzahl testet die Dreierspielgemeinschaft noch gegen den Gelnhäuser Kreisoberligisten KG Wittgenborn (Kunstrasen Wächtersbach) und den A-Ligisten SV Brachttal (Kunstrasen Bad Orb). Auch die Seemenbach-Halle bietet gute Möglichkeiten zum witterungsunabhängigen Üben. Dabei kickt der Kreisoberligist nicht nur unter dem Hallendach, sondern bolzt auch Kondition. Unter anderem veranstaltete die SG dort in Kooperation mit einem Fitnessstudio einen »Body Workout«.

Egal was angeboten wird: Mit der Trainingsbeteiligung ist Sebastian Hopp zufrieden. »Die war bei uns schon immer gut«, erzählt der 33-jährige. Werningser. Dass zu den bislang 16 erreichten Punkten für den Klassenerhalt noch etliche dazukommen müssen, ist den Verantwortlichen bewusst. Der aktuelle Platz muss daher gehalten werden. »Wir wollen direkt drinbleiben und auch die Relegation vermeiden. Die Kreisliga A ist in der Spitzengruppe ausgeglichen stark besetzt, da gibt es sicherlich Angenehmeres, als solch Spiele bestreiten zu müssen«, unterstreicht Sebastian Hopp.

Verbesserungspotenzial sieht er in der Chancenverwertung. »Wir haben uns spielerisch weiterentwickelt, doch von den herausgespielten Möglichkeiten lassen wir zu viele aus.« Mit Steven Kühn hat ein Offensivspieler die SG in Richtung des Hanauer Kreisoberligisten Spvgg. Langenselbold 1910 verlassen. Sebastian Hopp rechnet mit einer heißen Endphase und vielen engen Partien im Kampf um den Klassenerhalt. »Wir wechseln im Laufe des zweiten Halbjahres mit unseren Heimspielen turnusmäßig nach Michelau. Der dort eher kleine Platz kommt unserer kompakten Spielweise entgegen«, hofft der SG-Trainer auf einen kleinen Wettbewerbsvorteil.

Personelles

Zugänge: keine.

Abgänge: Steven Kühn (Spvgg. Langenselbold 1910), Simon Greco (unbekannt).

Trainerfrage für kommende Saison: noch offen.

Von Frank Schneider

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